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Käufer eröffnet Konfliktfall, bekommt 50 Euro zurückerstattet und bewertet negativ.

Guten Morgen alle miteinander!

 

Das was ich nun durchmache, wünsche ich echt keinem eBay-Mitglied! Der Stress hält mich nachts wach und ich bin inzwischen total paranoid.

 

Vorgeschichte:
Schon solange ich denken kann, bin ich ein PC-Enthusiast. Mit 11 Jahren habe ich meinen ersten PC zusammengeschraubt. Inzwischen habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht und habe mich zum Informatiker ausbilden lassen. Man kann also davon ausgehen, dass ich weiß, wie man mit den Komponeten eines PCs umgeht. Vor zwei Jahren habe ich meinen Account bei eBay erstellt. Seitdem habe ich hierüber über 80 mal ausschließlich gebrauchte Hardware verkauft und immer zur vollsten Zufriedenheit der Käufer (die sich z.T. ausdrücklich über den neuwertigen Zustand der Hardware positiv überrascht zeigten). Der Erlös wurde immer wieder in neue Hardware reinvestiert.

 

Zum Thema:
Vor circa drei Wochen hatte ich mich entschieden den Sockel zu wechseln. Das heißt, für das benutzte Motherboard und die dazugehörige CPU hatte ich keine Verwendung mehr, weshalb ich beide Komponenten in separaten Angeboten bei eBay einstellte. Wenige Tage später wurde das Motherboard über die "Preis vorschlagen"-Funktion verkauft. Die Bezahlung verlief blitzschnell über PayPal, so habe ich das Motherboard noch am selben Tag bei der DHL abgegeben und am nächsten Tag war es bereits beim Käufer. Erst dann war mir aufgefallen, dass der Käufer des Motherboards auch drei Preisvorschläge für die CPU abgegeben hatte, welche aber aufgrund der Unterschreitung des von mir festgelegten Minimalbetrags allesamt automatisch abgelehnt wurden. In einer eBay-Nachricht fragte ich ihn, ob er noch Interesse an der CPU hätte und teilte ihm den Mindestbetrag mit. Er bestätigte und überwies den Betrag auf mein PayPal-Konto. Hierauf beendete ich vorzeitig das Angebot mit der CPU, verpackte sie und habe sie ebenfalls noch am selben Tag auf die Reise geschickt.

 

Zwei Tage später meldete sich der Käufer bei mir und schrieb wörtlich, dass er beim Testen festgestellt hat, dass die CPU nicht das von ihm gewünschte Stepping (= Revision der CPU) hat. Er wollte die CPU daher zurücksenden und bat nur noch um eine Bestätigung. Da ich allerdings das Stepping im Angebot angegeben hatte und die Rücknahme explizit ausgeschlossen hatte, ließ ich mich hierauf nicht ein. Ich antwortete ihm, dass das Stepping angegeben und der Umtausch ausgeschlossen war.

 

In seiner nächsten Nachricht behauptete er - keine 10 Minuten später -, dass er inzwischen die CPU auf dem Motherboard, das er von mir hat, ausprobiert habe und beide Komponenten defekt seien. Er merkte an, dass er es aufgrund meiner Antwort für besser halte, mir beide Komponenten zurückzusenden und so bat er erneut um eine Bestätigung. Hierauf antwortete ich, dass dies wahrscheinlich an den noch gespeicherten BIOS Einstellungen liege und bat ihn den CLR_CMOS Jumper zu überbrücken, um diese zu löschen. Weil sich in mir die Skepsis regte, bat ich ihn trotz Ernüchterung über das "falsche" Stepping bei der Wahrheit zu bleiben.

 

Nun antwortete er, dass das Motherboard zwar angehen würde, aber weder ein Bild noch ein akustischer Fehlercode ausgegeben werden würde. Nach wie vor skeptisch antwortete ich ihm hierauf, dass sich das eher nach einem Fehler an der Grafikkarte anhört (die verkaufte CPU hat keine iGPU). Worauf er prompt einen Fall bei eBay bezüglich des Motherboards und einen bei PayPal bezüglich der CPU eröffnete.

 

In beiden Fällen führte er eine E-Mail vom Hersteller des Motherboards als Beweis für den von ihm beschriebenen Defekt an. Es war eine E-Mail, die man erhält, wenn man einen 300 km entfernten Computerfachmann fragt, woran es liegt, dass der eigene PC nicht mehr hochfährt. Der Wortlaut der E-Mail war "Wahrscheinlich ist das Produkt defekt. Bitte senden Sie es uns zu.". Auch in der Negativbewertung spricht er von dieser E-Mail als "Herstellerbeweis". Einen Prüfungbericht hätte ich eventuell noch als Beweis akzeptiert (obwohl dieser auch nicht bewiesen hätte, dass nicht der Käufer z.B. durch unsachgemäßer Handhabung das Produkt beschädigt hat), aber der Verfasser der E-Mail hat das Motherboard nie gesehen.

 

Ich halte bis heute den angeblichen Defekt für einen freierfundenen Vorwand. Der Käufer konnte mir zu keinem Zeitpunkt mitteilen, ob der angebliche Defekt an der CPU oder am Motherboard liegt. Deshalb gehe ich davon aus, dass ihm kein zweites Motherboard zum Testen des Steppings (gemäß seiner ersten Nachricht) zur Verfügung stand.

 

All meine Bemühungen die Sachbearbeiter hiervon zu überzeugen schlugen fehl. eBay erstattete ihm für das Motherboard ohne zu zögern 50 Euro. PayPal hat dem Käufer in meinem Namen eine Rückerstattung angeboten, die er angenommen hat. Die CPU befindet sich auf dem Heimweg.

 

Die Kirsche auf dieser geschmacklosen Schwarzwälderkirschtorte ist jedoch die Negativbewertung, in der er behauptet, dass ich defekte Ware verkaufe und sie trotz "Herstellerbeweis" (s.o.) nicht zurücknehme. Eine Überarbeitung lehnte der Käufer natürlich ab. Die Meldung bei eBay blieb auch unbeantwortet.

 

Meine Frage:
Dass ich die CPU nicht außerhalb von eBay hätte verkaufen sollen, sehe ich ein, aber kann man denn wirklich nichts gegen diese ungerechtfertigte Negativbewertung unternehmen?

 

PS:
Ich wollte zwar auf das ganze Hin und Her in den Konfliktfällen nicht weiter eingehen, aber... der Käufer bot mir zwischenzeitlich an, für 70 Euro "Entschädigung für den Aufwand und den entstandenen Kosten" vom Motherboard-Konfliktfall abzusehen. Auf das Motherboard hat er dank der beiliegenden Rechnung noch bis Mitte nächsten Jahres eine Herstellergarantie, mit der er nichtselbstverschuldete Defekte reparieren lassen kann. He's quite a character.

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