Vertragsabbruch bei Einstellungsirrtum?

[mimali77]

Hallo Mitglieder,

ich habe von einem Verkäufer per Sofortkaufen einen Leichtmetallständer gekauft. Ausgewiesen war ein kostenloser Versand.

Wie sich herausstellte, wollte der Verkäufer eigentlich "nur Abholung". Daraufhin habe ich ihm angeboten, die von ihm nun verlangten Versandkosten entgegenkommenderweise zur Hälfte zu übernehmen - allerdings wollte ich diese erst bezahlen, sobald  der Artikel unbeschädigt bei mir angekommen wäre.

Daraufhin drohte mir der Verkäufer, er würde den Kauf nicht mehr abwickeln wollen, da es sich bei ihm um einen Einstellungsirrtum handeln würde und er daher vom Verkauf zurücktreten dürfe. 

Ist das lt. ebay-Reglement erlaubt. Ich finde hierzu keine genauen Angaben, nur immer den Hinweis für den Verkäufer, bei Einstellung seiner Ware genaue Angaben zu machen und zu überprüfen.

Wo könnte man das Erlesen?

MfG

[excludio]

@mimali77

Würdest Du mir verraten,

wie hoch die Versandkosten insgesamt wären

und was man unter "Leichtmetallständer"

in diesem Fall zu verstehen hat ?

[mimali77]

Hallo offiziellus,

mit dem Verkäufer habe ich mich mittlerweile dahingehend geeinigt, daß ich vor Versand die Hälfte der von ihm genannten Versandkosten begleiche. Von daher ist die Angelegenheit für mich abgeschlossen, auch wenn mich durchaus meine Rechtsposition und der rechtlich saubere Weg interessiert.

Falls es Sie trotzdem noch interessiert: Es handelt sich um einen Dekoständer von ca. 70 cm Höhe (4 dünne Alubeinchen) mit oben drauf einem abnehmbaren Aluteller, also durchaus nicht einfach zu verpacken. Bei meinen Vergleichen mit Alternativ-Angeboten gleicher Artikel waren bei den ausgewiesenen Versandkosten Beträge von 4,95 € bis maximal 7,99 € ersichtlich.
Der Verkäufer hat mir im Nachhinein (also nach Kaufabschluß) Versandkosten von 10,oo € genannt, die ich jetzt zur Hälfte übernommen habe. Damit kann ich leben, wenn ich es auch durchaus schon vorher (also im Rahmen der Artikelbeschreibung) gewußt hätte. Ansonsten hat er mir Versandkosten in Höhe von 28 € genannt, falls er es als Sperrgut verschicken müßte (das hat mich schon schockiert).

MfG

[excludio]

Daß eine Anfechtung an sich in bestimmten Fällen möglich ist,
wurde schon geschrieben.
Freilich kommt es dabei auch auf die näheren Umstände an.
Mußte/konnte der Anbieter den Irrtum früher bemerken oder nicht,
wäre dabei eine Frage.

In Deinem Fall käme es auch auf den Dialog an.
Denn man kann nicht zunächst herumdrucksen
und sich auf eine Erfüllung einigen
und dann erst einen Irrtum erklären.
Schadensersatz steht einem unter Umständen auch bei berechtigter Anfechtung zu.

Die Ebayregeln verweisen auf die Möglichkeit des Abbruchs,
wenn man "rechtlich" dazu berechtigt wäre.
Das überprüft Ebay gleichwohl eher nicht.
Im Zweifel bliebe einem nur der Rechtsweg.
Bei den meisten Geschäften hier entspräche dieser aber wohl kaum der Lebenswirklichkeit.