Bei einem Verbrauchsgüterkauf, also wenn der Verkäufer als Unternehmer handelt und an Endverbraucher verkauft, trägt der Verkäufer das Transportrisiko, muss also auch für Schäden und Verlust auf dem Transportweg aufkommen. Da der Verkäufer beim Verbrauchsgüterkauf in jedem Fall auch für Transportschäden/-verlust haftet, darf er selber entscheiden, wie er versendet (versichert oder unversichert).
Bei einem Privatverkauf muss der Verkäufer die Ware im zugesicherten Zustand an den Paketdienst übergeben (und natürlich gut geschützt verpacken). Der Käufer trägt das sogenannte Transportrisiko, so dass der private Verkäufer nur nachweisen muss, dass er die Ware ordentlich verschickt hat (z.B. unter Zeugen verpackt und mit Zeuge beim Paketdienst abgegeben). Privatverkäufer können dem Käufer verschiedene Versandarten anbieten, so dass der Käufer einen versicherten Versand wählen kann, um das Transportsisiko vom Käufer auf den Paketdienst zu verlagern. Kommt es zum Verlust oder Beschädigung auf dem Transportweg, braucht der private Verkäufer kein Geld erstatten. Wurde die Ware jedoch gar nicht verschickt, dann muss der Verkäufer natürlich den Kaufpreis erstatten. Ob der Verkäufer den Versand bei unversichertem Breif ausreichend beweisen kann, entacheidet im Zweifelsfall - also wenn der Käufer klagt - ein Richter.
Und jetzt kommt noch der ebay/PayPal-Käuferschutz hinzu: Wenn man (auch als Privatverkäufer) PayPal-Zahlungen akzeptiert, verpflichtet man sich gegenüber PayPal, die Ware versichert bzw. mit Sendungsverfolgung zu verschicken (und nur an die bei der PayPal-Transaktion angegeben Lieferadresse). Verschickt man als Verkäufer trotzdem unversichert (z.B. als Brief) und der Käufer stellt einen Käuferschutz-Antrag, dann wird PayPal die Zahlung zurückbuchen, auch wenn der Käufer einen unversicherten Versand ausgewählt oder gewünscht hat. Damit ist das Geld zunächst wieder beim Käufer. Das ändert aber nichts an der rechtlichen Situation, dass der Käufer den Kaufpreis zahlen muss. Der Verkäufer kann dann auf dem normalen Rechtsweg den Kaufpreis einfordern (z.B. Mahnung, Mahnbescheid, Rechtsanwalt, Inkasso, Zivilklage).
Daher: Wenn der Käufer einen Fall über ebay/PayPal öffnet, wirst Du die Geldzahlung vermutlich rückgängig machen. Sofern Du als Privatperson verkauft hast, und den Versand der Ware beweisen kannst, stehen die Chancen aber ganz gut, den Kaufpreis auf dem zivilen Rechtsweg einzufordern.
Soweit meine. Einung, die nur eine allgemeine Einschätzung ist. Zu Deinem konkreten Fall kann ich Dir keine Beratung geben, da ich erstens zu wenig Details kenne und zweitens kein Jurist bin. Beratung erhälst Du von Rechtsanwälten, Verbraucherschutzvereinen, auf juristischen Webseiten (wie frag-einen-anwalt.de o.ä.), als Händler auch von der IHk oder einem Händlerbund.
