Hallo miteinander!
Ich bin in der glücklichen Situation einen ähnlichen Fall gerade noch so zum Guten gewendet zu haben. Da man hier anscheinend nur Fragen stellen, oder auf Fragen antworten kann, stelle ich den Fall und die Lösung (so kurz wie möglich) dar:
Ausgangspunkt war eine laufende Auktion auf ein hochwertiges Smartphone. Dieses wurde mit einem Paar Bluetooth-Kopfhörer angeboten und als neuwertig beschrieben. Fast nichts an dem Angebot war verdächtig, der Verkäufer hat in 15 Jahren über 600 positive Beurteilungen erhalten.
Einzig der Zeitpunkt für das Ende der Auktion war nicht normal: 04 Uhr Nachts!
Ich habe am Abend ein Gebot abgegeben, was unter normalen Bedingungen (also bei einem Auktionsende gegen 20 Uhr) niemals hätte reichen dürfen. Entsprechend überrascht war ich, als ich am Morgen den Zuschlag erhalten habe.
Beim Bezahlen dann nochmal eine Merkwürdige Sache: bei den Bankdaten stand nur die IBAN des Verkäufers, ansonsten seltsame Fehler in den Feldern „Kontoinhaber, Bankname, etc.“
Die IBAN habe ich geprüft und sie war plausibel. Ich habe das Geld (viel Geld) gleich überwiesen und war happy wegen des vermeintlichen Schnäppchens.
Am Nachmittag dann eine Nachricht des Verkäufers: ich hätte auf eine falsche IBAN überwiesen. Fehler läge bei ebay und das Geld würde ich auf jeden Fall zurückbekommen. Jetzt hatte ich echt Sorgen, denn woher wollte der Typ das wissen? Bald schickte er mir auch noch privat eine Mail mit angeblich richtigen Kontodaten und einer Handynr. für WhatsApp.
Nach den ersten Nachrichten per WhatsApp war klar: der Typ (angeblich ein Freund des Verkäufers und Eigentümer des Smartphones) wollte mich in Sicherheit wiegen („Geld kommt 100%ig zurück“) und mich dazu bringen, den Kaufpreis nochmal auf das neue Konto zu überweisen! Wie gesagt, sehr viel Geld!
Ich muss zugeben, dass ich bis hierhin zwar ein schlechtes Gefühl hatte, jedoch nicht völlig sicher war, was vorgeht. Bis folgende Nachricht von ebay kam:
Es gäbe Hinweise, dass jemand das Konto des Verkäufers gehackt hat. Eine Recherche später war mir klar: durch die Bezahlart „Überweisung“ hätte ich keinen Anspruch auf Käuferschutz.
Es gab jedoch einen Umstand, der mir eine letzte Chance ließ: ich habe an einem Samstag überwiesen. Kein Werktag! Ich hatte dadurch die Chance am Montag Morgen die Überweisung zurückholen zu lassen (recall).
Heute morgen dann die Erleichterung: das Geld ist wieder da. Ein großer Schaden konnte abgewendet werden! Weil der Betrüger/Hacker zu gierig war! Er wollte erreichen, dass ich gutgläubig ein weiteres Mal sehr viel Geld überweise. Im Endeffekt hat er mich gewarnt und dass zum richtigen Zeitpunkt, da kein Werktag.
Im Rückblick muss ich feststellen, dass es kaum eine Chance gab, den Betrug im Vorfeld zu erkennen. Die Verdachtsmomente habe ich bereits erwähnt.
Was kann ich Euch also mitgeben?
Versichert Euch, spätestens wenn es um viel Geld geht, dass Euer Kauf vom Käuferschutz gedeckt wird (zB bei Zahlung per PayPal)! Hätte ich das vorher bedacht, wären mir viele Sorgen erspart geblieben!
Ihr könnt Überweisungen zurückholen, aber nur wenn Ihr schnell seid, bzw. noch kein Werktag verstrichen ist. Dann ist das Geld nicht mehr auf Eurem Konto, aber NOCH NICHT auf dem Konto des Betrügers.
Und selbst wenn Ihr Euer Geld retten könnt - geht zur Polizei und zeigt die Schw...e an!