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In dieser Podcast Folge gehen wir der Frage nach, was genau ein Produkt in der eBay-Welt ist, wie es entsteht und welche Entscheidungsprozesse hierbei eine Rolle spielen. Torben Schwanke, Senior Manager B2C Seller Experience Europe, und interner Experte für genau diese Fragen erklärt anschaulich, welche Rolle rechtliche Anforderungen bei der Entstehung von Produkten spielen und wie elementar wichtig das Feedback der Verkäuferinnen und Verkäufer für seine tägliche Arbeit ist.

 

***Wichtige Links***

 

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Isabell: Hallo und herzlich willkommen, liebe Hörerinnen und Hörer, zu einer neuen Folge unseres 3. Podcasts. Wir freuen uns sehr, dass ihr wieder eingeschaltet habt. Meine geschätzten Podcast Kollegen David, Tino und ich haben heute wieder ein sehr spannendes Thema für euch vorbereitet und dürfen dafür mal wieder einen Gast aus unseren internen Reihen bei uns begrüßen.

David: Hallo von meiner Seite, wir tauchen heute einmal ein in die Entwicklung von Produkten bei Ebay. Und wer sich jetzt fragt Was ist denn überhaupt genau ein Produkt? Worüber sprechen wir hier? Der weiß auf jeden Fall bald sehr viel mehr.

Isabell: Ganz genau. Und damit wir dieses Thema auch mit der entsprechenden Expertise angehen, haben wir Torben Schwanke heute mit dabei, Senior Manager B2C Seller Experience bei eBay. Hallo Torben!

Torben Schwanke: Ja, Hallo zusammen, ich freue mich hier zu sein.

Tino: Ja hallo Torben, schön, dass du da bist. Deine Berufsbezeichnung musste ich jetzt erst mal auf mich wirken lassen. Magst Du unseren Zuhörerinnen und Zuhörern erklären, was genau du bei Ebay machst?

Torben Schwanke: Ja, was mache ich bei Ebay? Ich kümmere mich um die Seller Experience, um die Verkäufer Erfahrung und B2C für unsere gewerblichen Verkäufer, sprich die neuen Funktionalitäten und Features, die wir als Marktplatz zu unseren gewerblichen Verkäufern zur Verfügung stellen. Die schaue ich mir im Vorfeld an und spreche sehr viel mit verschiedenen Verkäuferinnen und Verkäufer. Um zu gucken: Passt diese Funktion, passt die Funktion für den deutschen Markt, ist alles berücksichtigt worden und daher ergibt sich dann auch der Titel.

Isabell: Danke Torben, du bist ja auch schon eine ziemlich lange Weile bei Ebay. Magst du vielleicht auch ein, zwei Sätze zu deinem Werdegang bei Ebay erzählen?

Torben Schwanke: Ja, ich glaube, ich bin bei eBay schon einer der älteren Kollegen, zumindest was die Zugehörigkeit angeht. Ich habe tatsächlich 2006 an der Hotline damals angefangen und habe für gewerbliche Verkäufer den technischen Support unterstützt und alle technischen Anfragen zu klären versucht und auch beantwortet. Und ein Jahr später habe ich damals dann das Team gewechselt, bin in das Account Management gegangen, war acht Jahre als Account Manager für Ebay tätig. Sowohl Deutschland als auch weltweit. Und nach dieser Zeit habe ich dann gedacht, ich möchte auch mal das wissen, was ich mir bis dahin erworben habe auf der anderen Seite mit einbringen, nämlich bevor Produkte überhaupt entwickelt werden, nämlich in der sogenannten Design Phase, also wo wir uns anschauen, wo sind die Herausforderungen, wo wir Verkäufer unterstützen wollen, wo es darum geht, was muss ein Produkt können? Wie muss es entwickelt werden, damit es dann tatsächlich am Ende des Tages auch den Verkäuferinnen und Verkäufern hilft?

Isabell: Ja, danke dafür. Wir haben natürlich für heute auch einige Fragen für dich vorbereitet und ich würde sagen, wir fangen einmal von ganz vorne an, der Begriff Produkt ist jetzt schon einige Male gefallen. Was genau ist denn jetzt ein Produkt in der Ebay Welt?

Torben Schwanke: Wenn man sich die eBay Seite als Ganzes anschaut, dann ist das für die meisten Mitglieder, Verkäuferinnen und Verkäufer eine ganz normale Seite. Für uns ist da jeder einzelne kleine Rahmen, jeder Schriftzug, jedes Bild ist ein einzelnes Produkt und die Anordnung, das sind alles sogenannte Produkte. Produkte sind nichts anderes als kleine Programme, die an verschiedenen Orten ausgespielt werden. Wenn wir uns die Startseite von Ebay Deutschland ansehen, dann haben wir da eine ganz klare Struktur und wir sehen halt von oben nach unten Bilder, Texte, Banner und so weiter. Und das muss alles entwickelt werden und in einer gewissen Reihenfolge ausgespielt werden und natürlich auch funktionieren. Und genauso für die gewerblichen Verkäufer im Verkäufer Cockpit Pro. Jeder einzelne Link, jede Schaltfläche ist eine Funktion oder ein Produkt.

Tino: Und wie entsteht dann so ein neues Produkt bzw. was spielt in Entscheidungsprozessen für ein neues eBay Produkt eine Rolle?

Torben Schwanke: Ja, das ist immer sehr spannend mitzuerleben. Am Anfang ist immer sehr, sehr viel lesen und zwar lesen von Feedback von Verkäuferinnen und Verkäufern. Das Verstehen wo ist ein Problem, wo geht es irgendwie nicht weiter? Was klemmt, was funktioniert nicht? Also es sind sehr, sehr viele Kunden E-Mails, die wir tatsächlich lesen. Dann versuchen wir das Problem zu skizzieren, versuchen diverse Designs nieder zu zeichnen und damit geht es dann in die weitere, in die zweite Iteration. Soll heißen, wir haben gewisse Kunden Panel, wo wir gewerbliche Verkäufer fragen "Ist das, was wir hier entwickelt haben? Ist das intuitiv? Kann man damit arbeiten? Löst das das Problem?" Und das ist dann auch wieder Fragen stellen, Fragen stellen, Fragen stellen und viel, viel zuhören, um daraus abzuleiten Ist das rund? Passt das? Macht das Sinn? Macht das keinen Sinn? Was müssen wir anpassen? Was müssen wir ändern? Und was kann vielleicht auch so bleiben? Und was ist auch gut? Was behalten wir bei, auch wenn wir weitere Iterationen dann über den Verlauf der Zeit tatsächlich vornehmen.

David: Gibt es denn auch rechtliche Anforderungen oder oder Vorgaben, die bei der Entwicklung von Produkten eine Rolle spielen?

Torben Schwanke: Die gibt es in der Tat, rechtliche Anforderungen. Ich glaube, gerade so ein Schmerz Wort, wenn man das so sagen kann, für viele Verkäuferinnen und Verkäufer, aber natürlich auch für uns als Marktplatz. In den letzten 24 Monaten sind viele Anforderungen für gewerbliche Verkäuferinnen und Verkäufer hinzugekommen und auch für uns als Marktplatz. Und da müssen wir natürlich schauen Wie bekommen wir alles hin? Wie bekommen wir alles den rechtlichen Anforderungen entsprechend hin? Aber natürlich auch die Fristen, die dahinter hängen. Und das macht die Sache teilweise auch recht schwierig, bestimmte Fristen einzuhalten. So ein Entwicklungszyklus ist nicht irgendwie, dass man sagt Okay, jetzt bauen wir was Neues und dann haben wir das in vier Wochen auf der Seite, sondern wir sprechen teilweise von Vorlaufzeiten von 6, 9 oder auch 12 Monaten. Ja, das liegt einfach an der Komplexität der Seite, aber auch der Sache an sich.

David: Du hattest jetzt schon angesprochen, dass sehr viel gelesen wird, rechtliche Anforderungen eine Rolle spielen. Aber was ist denn alles insgesamt notwendig, damit ein Produkt überhaupt dann online gehen kann?

Torben Schwanke: Was ist notwendig? Es ist sehr, sehr umfangreich. Verschiedene Teams, die letztendlich wie ein Orchester zusammenkommen, damit alles funktioniert. Wir können das mal am Beispiel besprechen. Wir haben letztes Jahr eine Änderung gehabt, die dazu geführt hat, dass wir für Reifen ein sogenanntes Energie-Label auf dem Marktplatz ausspielen müssen und immer noch ausspielen. Und dann muss man sich erst mal schauen. Okay, für Reifen ein sogenanntes Energie-Label. Wie muss dieses Label aussehen? Was sind die rechtlichen Anforderungen? Wo bekommen wir dieses Label her? Machen wir das selber? Machen wir das nicht selber. Wenn wir es nicht selber machen, wie in diesem Fall haben wir einen externen Partner. Das heißt, man muss erst mal im Markt schauen: Gibt es Dienstleister, die entsprechende Daten für die verschiedenen Reifen zur Verfügung stellen? Dann muss man schauen: Okay, wenn man den Dienstleister gefunden hat, dann geht es in die Vertragsverhandlungen. Dann geht es gleichzeitig auch Fragen über die wie bekomme ich die Daten vom Dienstleister zu uns als Marktplatz transferiert? Mache ich das täglich? Mache ich das stündlich? Sehr viel zusammenarbeiten mit unserem Entwicklerteam, die weltweit verteilt sind und sitzen. Und dann ist das sehr viel Interaktion mit der Rechtsabteilung, wo die Größe, die Schriftart, die Schriftfarbe, die Farbe als solches definiert wird. Man macht verschiedene Tests. Wie kann man das einbinden? Wo muss man das einbinden? Der Kundendienst muss vorbereitet werden. Das heißt, die Kolleginnen und Kollegen im Kundendienst müssen ein Training bekommen oder zumindest eine Zusammenfassung. Was ändert sich? Wann ändert es sich? Und wenn eine Verkäuferin oder Verkäufer uns kontaktiert und bei seinem Produkt möglicherweise keine Energie-Label für den Reifen hat, an wen kann sich dann die Kollegin oder der Kollege wenden? Der Dienstleister möchte auch bezahlt werden. Das heißt, wir müssen auch schauen. Budget muss dafür beiseite gepackt werden. Wir brauchen eine Hilfe Seite. Wir müssen speziell bei der Reifen Thematik haben wir sehr viele Produkte auf dem Marktplatz, die von Verkäufern und Verkäuferinnen kommen, die Drittanbieter Software benutzen. Das heißt, es ist nicht nur eine Entwicklung, die wir bei uns auf dem Marktplatz betreiben müssen, bei unserem Code das Produkt zu entwickeln, sondern wir müssen auch mit den Drittanbietern rechtzeitig sprechen, damit die Bescheid wissen. Da kommt eine Änderung. Was ist dafür erforderlich? Welche neuen Spezifika muss ich einbauen, damit ich das der Verkäuferin oder dem Verkäufer dann tatsächlich auch anzeigen kann? Das ist nicht nur, weil wir was bei uns an unserer Schnittstelle zur Verfügung stellen, ist das nicht automatisch beim Drittanbieter in der User Experience verfügbar. Also es ist ein Zusammenspiel von vielen, vielen Abteilungen, sowohl eBay intern als auch externen Dienstleister, Software-Entwickler, Rechtsabteilung, wo man sich Feedback einholt. Wie ist das gemeint? Kann man das so oder so interpretieren? Und wenn das alles zusammenkommt und nach diversen Iterationen hat man dann im Idealfall pünktlich ein Produkt fertig.

Isabell: Torben, Du hast jetzt ein paar Mal das Wort Drittanbieter genutzt. Nicht alle unsere Hörerinnen und Hörer sind schon voll erfahrene EBay Händlerinnen und Händler. Magst du vielleicht nochmal kurz erklären, was du mit Drittanbieter meinst?

Torben Schwanke: Ja, danke für den Hinweis, Isabell. Na klar, gern. Also als Drittanbieter bezeichnen wir Dienstleister, die als Services anbieten, deren Software zu verwenden, um die Produkte, die ich als Verkäuferinnen oder Verkäufer habe und anbieten möchte, unter anderem bei Ebay einzustellen und gegebenenfalls auch mein ganzes Order Management, also meine Bestellabwicklung abzuwickeln, dass ich eine Benutzeroberfläche habe. Ich mein Bestand, mein Datenbestand, meine ganze Artikelbeschreibung alles in dieser Drittanbieter Software verwalte und dann damit mein Ebay Geschäft sozusagen manage.

Isabell: Danke. Und das jetzt eben schon ein paar Mal angesprochen, dass Verkäuferinnen Verkäufer ja auch Feedback geben können und dass das bei der Entstehung von einem Produkt auch immer ein sehr, sehr wichtiger Faktor ist. Gerade am Anfang. Magst Du uns dazu noch ein bisschen was erzählen, wie das funktioniert?

Torben Schwanke: Ja, also am Anfang haben wir oftmals ein weißes Blatt Papier und schauen Wo wollen wir hin, wo wollen wir den Marktplatz weiterentwickeln? Oder alternativ: Wir schauen in das Feedback ganz gezielt rein und gucken uns an was sind denn die 10, 15 größten Treiber, wenn in Bezug auf Volumen, wo ist der Schmerz der Verkäuferinnen und Verkäufer am größten? Was müssen wir entwickeln? Was muss geändert werden? Und das sind dann auch Sachen, wo wir sogenannte Seller Councils haben, wo wir mit Verkäufern und Verkäuferinnen schon sehr lange zusammenarbeiten, um einfach mitzubekommen, das Ohr nah am Markt haben. Was muss sich ändern? Was müssen wir als Marktplatz ändern? Welche Funktion muss weiter ausgebaut werden? Welche Funktion passt gar nicht für den deutschen oder europäischen Markt? Und es ist halt immer wieder, sich zu hinterfragen. Es ist nicht so, dass ich ein Produkt baue in den Markt bringe und danach ist es fertig, sondern nachdem ich ein Produkt angeschaltet habe, dann geht es sozusagen die zweite Phase los, nämlich wirklich das Ohr am Markt, an den Verkäuferinnen und am Verkäufer, aber auch am Kundendienst haben. Um zu schauen was ist denn die Rückmeldung? Was für ein Feedback kommt dann rein? Was müssen wir dann noch ändern?

Tino: Torben, dann bleiben wir doch noch mal ganz kurz beim Thema Feedback. Wie können Verkäuferinnen und Verkäufer überhaupt Feedback geben?

Torben Schwanke: Ja, spannende Frage. Wie kommt Feedback zu uns? Also natürlich ganz klar. Wir haben sehr, sehr großes Ohr bei unseren Kolleginnen und Kollegen vom Kundendienst. Die sind für uns wirklich Gold wert, weil die sind, kann man wirklich sagen, an erster Stelle. Die haben täglich Kontakt mit den Verkäuferinnen und Verkäufern, sei es per Telefon, per Chat, per E-Mail. Da bekommen wir sehr viel Rückmeldung, Information, Ideen, Input. Wir haben aber auch auf der Seite selber, sei es, wenn ich eingeloggt bin. Im Verkäufer Cockpit Pro beispielsweise auf den verschiedenen Tabs. Oben rechts findet sich ein Kommentarfeld. Darüber kann ich auch Kommentare geben. Und diese Kommentare, die kommen bei uns an und die werden auch gelesen. In Deutschland ist das etwas schwieriger. Da sind wir ein etwas kleineres Team, wenn man es in Englisch macht da gibt es dann deutlich mehr Kolleginnen und Kollegen, die das lesen können. Aber das hilft letztendlich, uns als Marktplatz uns weiterzuentwickeln.

David: Jetzt hast du schon mal gesagt, dass so ein Produkt, wenn es einmal da ist, noch nicht fertig ist, sondern dann immer wieder also quasi die nächste Phase startet. Wie kann ich mir das vorstellen? Gibt es da feste Update-Zyklen oder ist es abhängig davon, je nachdem wie viel Feedback bekommt oder ob ihr die Notwendigkeit sieht, dass ein Update gemacht wird weil vielleicht rechtliche Anforderung sich ändern oder insgesamt sich bei Ebay auch was geändert hat? Wie läuft das quasi, wenn ein Produkt da ist und dann vielleicht mal aktualisiert werden muss?

Torben Schwanke: Also die Reihenfolge ist immer abhängig, natürlich. Um welches Produkt geht es denn? Und wir sind natürlich stets bestrebt, alle Produkte zu aktualisieren. Dann haben wir genauso wie alle Firmen dieser Welt nur eine begrenzte Kapazität. Und dann schaut man sich an Wo drückt der Schuh denn am meisten? Was sind die Prioritäten, die wir als Firma haben? Und danach wird dann auch entsprechend priorisiert. Was gehen wir als erstes an, wenn wir beispielsweise ein neues Produkt haben, wenn wir bei dem Reifenlabel bleiben, dann schauen wir Sind die rechtlichen Anforderungen erfüllt, funktioniert alles wie es soll? Machen verschiedene Stresstests, gucken uns die Seite hoch und runter, dann auf allen Endgeräten, die es gibt, sei es auf Smartphones, Tablets, Computer. Und wenn das alles passt, dann sagen wir Okay, Haken hinter, nächste Projekt.

Isabell: Und wie stark spielt das Feedback von Verkäuferinnen und Verkäufern hierbei eine Rolle bei der Weiterentwicklung, bei der Aktualisierung? Du hast gerade die Stresstests beschrieben, aber die macht eher wahrscheinlich selber?

Torben Schwanke: Also die Stresstests machen wir im Vorfeld selber. Wir testen tatsächlich alle Funktionen durch, auf allen Sprachen und auch verschiedenen Größen, gängigsten Browsern, auf verschiedenen Endgeräten. Da gibt es intern auch immer verschiedene Test-Szenarien, wo Kolleginnen und Kollegen mit eingeladen werden, was eine super spannende Sache ist. Natürlich ist aber auch das Feedback der Verkäufer*innen wichtig, ich kann es gar nicht oft genug sagen, weil davon leben wir letztendlich. Also wenn eine neue Funktion nicht funktioniert oder wenn irgendwas bei uns auf der Seite mal kaputt gehen sollte. Die Verkäuferinnen und Verkäufer genauso wie auch die Käuferinnen und Käufer, die merken das meist als erstes und kontaktieren uns. Und dann ist es wichtig, wirklich zu schauen Okay, was ist kaputt? Ich muss es erst mal verstehen. Im Idealfall kann ich's nachvollziehen, reproduzieren und dann geht es an die E-Mail bzw. an Gespräche mit den Kollegen, hauptsächlich in den USA, wo unsere größte Entwicklungsabteilung sitzt, um die Sache zu reparieren, gegebenenfalls irgendwas Neues, was angeschaltet wurde, auch wieder abzuschalten. Es kommt durchaus vor, dass durch neue Produkte was älteres entweder beschädigt worden ist oder kaputt gegangen ist. Das lässt sich gar nicht ausschließen bei der Größe, die wir als Marktplatz haben.

Tino: Und was passiert, wenn wir jetzt bei so einer Weiterentwicklung oder Aktualisierung haben wir jetzt meinetwegen als Ebay interne Kennzahlen, die super aussehen. Aber das Feedback der Verkäuferinnen und Verkäufer ist nicht gut. Zum Beispiel Akzeptanz eines neuen Produktes. Ob das erst mal gut ist?

Torben Schwanke: Durchaus. Wir haben für alle Funktionalitäten, alle Produkte, Features, die wir anschalten haben wir Kennzahlen, wo wir uns ganz genau anschauen? Wie ist denn die Akzeptanz? Wie wird das Produkt angenommen? Führt es zu dem Erfolg, den wir uns vorgestellt haben? Passen die Zahlen? Und da kann es durchaus auch vorkommen, dass die Rückmeldungen von der einen Seite, beispielsweise von Verkäuferinnen und Verkäufer extrem negativ ist und auf der anderen Seite Käuferinnen und Käufer diese Änderung total begrüßen. Wenn wir jetzt mal etwas länger zurückschauen, also sagen wir mal diverse Jahre nach hinten schauen in die Vergangenheit, dann haben wir damals den kostenlosen Versand eingeführt, für viele Produkte, verpflichtend. Und das war eine Änderung die hat weder den Verkäuferin noch Verkäufern gefallen. Die war für uns als Marktplatz dieser Änderung, dieser Mindshift, der stattfinden musste, weil das eben die Käufer Erwartung war, war der ja damals extrem hart und brutal. Alle Metriken haben gesagt von Verkäuferinnen und Verkäufern stoppt es. Ja, wir hören uns auf, wir machen uns nicht weiter. Das funktioniert nicht. Die Nachfrage aus Käuferinnen und Käufer Seite hat aber genau das Gegenteil bewiesen, dass das ist das, was der Markt wollte und wir sind dabei geblieben. Also nur weil die ein oder andere Metrik sagt Abschalten, das ist es nicht, sondern man muss halt wirklich dann noch weiter suchen, um zu verstehen, was ist denn der Treiber dieses negativen Feedbacks, dieser Metrik. Und es ist tatsächlich schädlich im Gesamt Konsens, dass Marktplatz oder ist das im ersten Moment eine Änderung? Weil jeder Mensch ist halt auch aversiv gegen Änderungen. Und genau an der Stelle sagen wir dann auch ich möchte das nicht machen. Im Endeffekt ist es am Ende des Tages aber möglicherweise durchaus was Gutes.

David: Jetzt hast du schon gesagt, was passiert, wenn wir was starten und das kommt nicht so gut an. Was ist denn, wenn wir etwas ändern müssen oder was neues, ein neues Produkt auf den Markt bringen müssen, weil es auch rechtliche Anforderungen gibt? Ich kann mir vorstellen, da sind wir noch weniger in der Lage, was zu tun wenn da sehr viel negatives Feedback kommt, wie arbeiten wir hier, um die Händeringen und Händler auch vorab mitzunehmen, damit es vielleicht auch da besser läuft?

Torben Schwanke: Also das, was immer das wird immer herausfordernder. Das ist aktuell sehr herausfordernd, weil immer mehr Anforderungen nicht nur für den Verkauf in Deutschland, sondern auch Europa und weltweit kommen. Und das ist eine sehr spannende Frage. Wir versuchen sehr, sehr viel mit Kommunikation im Vorfeld die Verkäuferinnen und Verkäufer vorzubereiten. Wir haben verschiedene Kanäle, wir haben E-Mail-Kommunikation, wir haben Telefon als Kommunikation. Das heißt, wir haben mehrere Teams, die zu unterschiedlichen Themen Verkäuferinnen und Verkäufer kontaktieren und sie informieren, dass in den nächsten x Wochen eine Änderung ansteht und man davon betroffen ist und die eine oder andere Änderung erforderlich ist. Wir haben sogenannte Banner. Das heißt, wenn ich mich in mein Ebay Mitgliedskonto anmelde, habe ich oben drüber eventuell eine Box, wo ein Hinweis steht, dass demnächst eine Änderung ansteht und dass ich was machen soll, damit meine Angebote weiterhin sichtbar sind auf dem Ebay Marktplatz. Wir nutzen unsere Partner, um über diese Informationen auszuspielen. Wir haben ein sehr breites Spektrum, was wir tatsächlich anwenden und immer schauen: Passt das jetzt zu der entsprechenden Kampagne? Passt das zu dem Produkt? Ist das das Richtige? Oder welche Mischung machen wir? Welchen einzelnen Baustein nehme ich nämlich alles. Wir haben auch Influencer, mit denen wir zusammenarbeiten. Es gibt auch regelmäßig Verkäufer Updates, sogenannte Seller Updates. Also es ist ein sehr breites Spektrum, was wir bedienen können und natürlich auch wollen. Und alle unsere Verkäuferinnen und Verkäufer rechtzeitig abzuholen, gelingt nicht immer. Da können wir sicherlich schauen, wo können wir noch besser werden. Aber die letzten Jahre haben gezeigt, dass wir doch auf einem ganz guten Weg sind.

Isabell: Und wie kann ich dann als Verkäuferin oder als Verkäufer sicherstellen, dass ich nichts mehr verpasse?

Torben Schwanke: Also an der Stelle ganz wichtig: Ich kann in meinem Ebay Mitgliedskonto unter Benachrichtigungen Einstellungen ein Häkchen setzen, sofern es noch nicht gesetzt ist, dass ich Informationen von Ebay als Marktplatzbetreiber bekomme zu Produktänderungen, zu Neuerungen bei Ebay. Und das ist der erste Schritt. Wir wissen, wir haben die Herausforderung, dass wir sehr viele E-Mails als Marktplatz versenden, teilweise, weil wir rechtlich dazu verpflichtet sind und teilweise natürlich auch, weil sehr viele Neuerungen auf dem Marktplatz einfach kommen. Und das ist wie in allen Bereichen heutzutage eine gewisse E-Mail Flut, die man einfach schauen muss, wie komme ich damit zurecht? Aber das ist der erste Kanal wirklich E-Mail zu bekommen und dann lesen, wann es die Zeit hergibt, um die Information zu verarbeiten.

David: Jetzt sind wir leider schon wieder am Ende unserer Folge angekommen. Ich denke, wir hätten alle noch viel, viel länger über das ganze Thema sprechen können. Ich fand es vor allem sehr interessant, einmal zu sehen, was überhaupt Ebay unter Produkten versteht und wie Ebay daran arbeitet. Und vor allem für mich sehr schön zu sehen, wie wichtig das Feedback unserer Verkäufer und Verkäuferinnen in diesem Prozess ist. Torben, vielen vielen Dank für die spannenden Einblicke und für deine Zeit.

Isabell: Von meiner Seite aus auch ein herzliches Dankeschön, dass du dir heute die Zeit für uns genommen hast. Wie du weißt, gibt es ja bei uns im Podcast immer noch eine allerletzte Frage, die wir unseren Gästen immer stellen. Deswegen würde ich dich jetzt auch fragen, was du als letztes bei Ebay gekauft hast?

Torben Schwanke: Oh, da muss ich tatsächlich ein bisschen nachdenken. Das ist schon etwas länger her. Also zwei, drei Wochen schon her, muss ich gestehen. Und zwar Kinderfilme. Die unendliche Geschichte 1 und 2 für unsere Kinder. Und ich habe es tatsächlich geschafft, weil ich nicht genau gelesen habe, keine DVD zu bestellen, sondern es kam etwas, was so groß war wie eine Schallplatte. Und dann hab ich gedacht: Was ist das denn? Das war tatsächlich der Vorgänger von einer DVD, groß wie eine Schallplatte. Und mich haben traurige Kinderaugen angesehen. Aber wir haben eine große Auswahl. Das heißt, ich durfte dann es nochmal kaufen, aber dann als DVD tatsächlich.

David: Es heißt also eine Laser Disc oder was war das, was kam?

Torben Schwanke: Jawohl, wow, tatsächlich, das war eine Laser Disc und ich dachte, das ist eine Schallplatte. Ich kannte das gar nicht.

David: Da wäre es jetzt spannend, ob Du noch nach einem Laser Disc Recorder oder Abspielgerät gesucht hast.

Torben Schwanke: Habe ich dann tatsächlich nicht mehr. Aber ich muss erstmal schauen, was ist das überhaupt? Ich kannte das nicht, wo ich auch schon ein paar Tage älter bin, aber das kannte ich noch nicht. In der Tat

Tino: das der kleine aber feine Unterschied. Ich hätte wahrscheinlich aus Nerd Sicht jetzt wieder nach dem Laser Disc Player geguckt, nur um das dann ausprobieren zu wollen. Ja, damit verabschieden wir uns für heute und hoffen euch hat das Gespräch genauso viel Spaß gemacht wie uns. Und lieber Torben, vielen vielen Dank für deine Zeit.

Torben Schwanke: Ja, danke euch vielmals.

David: Ansonsten hinterlasst uns natürlich gerne Feedback in unserer Community. Wir freuen uns immer, wenn ihr den Podcast auf der Podcast Plattform eures Vertrauens abonniert oder auch bewertet. Und ansonsten würde ich sagen bis zum nächsten Mal.
10 Kommentare

Sehr interessantes Gespräch.

Kleiner Hinweis neue Ebay Produkte oder Änderungen sollten besser dargestellt werden.

 

Viel BlaBla, aber zwischenn dem hier angeführten Wunschdenken und der traurigen Realität liegen Welten.  Es werden nicht mal die einfachsten ´Produkte´ zuende gedacht.  Man hat durchweg das Gefühl, dass hier Laien arbeiten, und das leider nicht besonders gut.  Und das zieht sich leider wie ein roter Faden durch fast Alles was hier in den letzten Jahren als sogenannte ´Verbesserung´ auftauchte. 

Verstehe nicht wo das Problem liegt bitte einfach mal Sachlich schildern was Dich stört.

Ich finde alle Ebay Änderung wirklich gut.

 

Letzte sogenannte ´Verbesserung´ : Rechnungs- und Packzetteldruck
Es wurde ohne Not die alte, aber gut funktionierende, Ausdruckmöglichkeit in eine neue, sehr wahrscheinlich gut gemeinte, aber diletantisch ausgeführte neue Funktion geändert bei der man Anpassungen wie z.B. Artikelfoto mitdrucken u.Ä. hinzufügen kann. Diese Anpassungen können nicht gespeichert werden und müssen bei jedem neuen Druck ausgewählt und kontrolliert werden. Weiterhin ist bei fast jedem 2 Druckversuch keine Rechnungsnummer generierbar so das Alles abgebrochen werden muss und dann nochmal neu erstellt werden muss.

 

Produktbewertungen / Rezensionen : Sehr sinnvolles Tool, die Einführung war mehr als überfällig

Leider so schlecht gemacht das der Schaden den Nutzen überwiegt. Aus unternehmerischer Sicht ein Desaster.

Weiterhin hat Ebay es bis Heute nicht geschafft den Verkäufern die Lieferadressen in einem kontrollierten Zustand zur Verfügung zu stellen, so wie es jeder Andere auch macht. Beispiel : Meine hinterlegte Lieferadresse : "
Bevorzugte Lieferadresse
"Ebay akzeptiert Alles ohne eine Fehlermeldung zu senden, das kostet viel Zeit und Nerven
weil hier 50% der Adressen fehlerhaft sind.
Germany
+49 111111111111111 "
Diese Liefer-Adresse wurde ohne Fehlermeldung und Kontrolle von Ebay akzeptiert, das gibt es sonst Nirgendwo anders.

 

Der Ebay Kundenservice war mal mit das Beste was es auf dem Markt gibt, seit Ebay Diesem aber jegliche Kompetenzen genommen hat ist der leider immer noch so genannte ´Kundenservice´ nicht mehr als ein schlechter Witz.
Und so ist das bei jeder Änderung und Neuerung die hier in den letzten Jahren als ´Verbesserung´ verkauft wird. .....

Hallo @aw-studio2000! Wenn Sie Anregungen bezüglich der neuen Rechnungsdokumente haben und unserer Produktabteilung gerne Feedback geben möchten, nutzen Sie bitte den Link: “Teilen Sie uns Ihre Meinung mit”. Uns ist wichtig, dass wir Ihre Bedenken und Vorschläge erhalten. Eine Rechnungsnummer wird erst dann einer Bestellung zugeordnet, wenn Sie auf „Drucken“ klicken oder das Dokument lokal auf Ihrem Gerät speichern.

 

eBay entfernt Produktrezensionen, wenn diese unangemessen, falsch oder unangebracht sind oder sich nicht auf das Produkt beziehen, sondern beispielsweise die Leistung der Verkäufer*innen bewerten. Wir überwachen die Produktrezensionen auf Verstöße, und Mitglieder können Produktrezensionen melden, die gegen diese Grundsätze verstoßen. Zu diesem Zweck steht bei jeder Rezension der Link „Verstoß melden“ zur Verfügung. eBay prüft die Rezension und entscheidet, was mit ihr geschieht.

 

Die Rückmeldung bezüglich der übermittelten Lieferadressen und die Kritik an unserem Kundenservice haben wir aufgenommen. Wir schätzen Ihre Aufrichtigkeit und bedanken uns dafür, dass Sie unseren Podcast hören.  

 

Liebe Grüße
Ihr eBay Podcast-Team

Danke für die Antwort. 1. Unter “Teilen Sie uns Ihre Meinung mit” wurde von uns mittlerweile ca. 30x darauf hingewiesen, dass die Anpassungen leider nicht speicherbar sind und so immer wieder neu vorgenommen werden müssen um einheitliche Dokumente ausdrucken zu können. 2. Das ist nicht richtig, die fortlaufende Rechnungsnummer wird / sollte bereits nach Auswahl des gewünschten Dokumentes bereitgestellt, wenigstens gelegentlich, leider kommt bei fast jedem 2.ten Druckversuch die Fehlermeldung " Rechnungsnummer konnte nicht generiert werden " und man fängt mit den Einstellungen wieder von vorne an. 3. eBay entfernt Produktrezensionen - Das ist Wunschdenken, gerade im der Kategorie ´Beauty und Gesundheit´ werden hier viele Produkte durch Kommentare wie z.B.
" Fake / Fälschung / ist nicht echt / zu grün / zu gelb / zu rot / und ähnlichen Blödsinn unverkäuflich gemacht, das melden dieser Sinnlos-Rezensionen ist erfahrungsgemäß leider sinnlos, das dort überwacht wird ist schwer zu glauben. Wir haben schon Produkte ausgelistet weil hier auch nach mehreren Meldungen nicht gehandelt wird. 1.Beispiel von Tausenden: Chanel 5 Eau de Parfum 35ml - Rezension : " Geringes Gewicht und tolle Funktionen
Funktioniert einwandfrei, schmeckt gut zu Vanille-Eis, zu Schoko-Eis würde ich aber eher Senf empfehlen
Bestätigter Kauf: Nein " . Wie gesagt, Wunschdenken, leider. Und so könnten wir tagelang weitermachen. Mit den allerfreundlichsten Grüßen die zu senden wir noch in der Lage sind - AW-Studio2000 / Andreas Wirth

Danke @aw-studio2000, wir geben ds Feedback noch einmal weiter an die Kollegen.

 

Liebe Grüße

Ihr eBay Podcast-Team

Wie immer bei Ebay. Nichts ist vernünftig durchdacht. Nehmt euch mal ein paar Entwickler von **bleep**. Dann lernt ihr mal wie ein System laufen kann. Das einzige was ihr von denen übernommen habt, sind die Verkäufergebühren.😜

Es scheint so zu sein,dass bereits ein paar Entwickler von **bleep** bei eBay ´arbeiten´, aber von  **bleep** bezahlt werden, besser kann man ein Unternehmen intern nicht sabotieren. Leider interessiert das bei eBay Niemanden oder, noch schlimmer, es merkt Keiner. Da fragt man sich ob es der Vorstandsetage nicht peinlich ist dafür noch Provisionen zu kassieren.

Antwort an eBay-Podcast-Team-Mitarbeiter

Kollegen sind Leute die miteinander arbeiten, nicht gegeneinander. Und weitergeben müssen Sie auch Nichts, unserer Erfahrung nach liest das eh Keiner oder in der zuständigen Abteilung ist Niemand intelektuell in der Lage das Weitergegebene zu verstehen.  Anders ist dieses Desaster für uns nicht zu verstehen. Der über die Jahre aufgebaute Wasserkopf miteinem ´Head of geh mal Wasser hohlen´, einem  ´Head of Wasserkochen´, einem ´Head of Kaffee bringen´ und diversen weiteren ´Heads of Irgendwas´ kostet unnötig Geld und ist offenbar mehr als ineffektiv.  Möglicherweise wäre es hilfreich statt der vielen Entscheidungsträger mal ein paar Wackel-Dackel anzuschaffen, diese könnte ein einziger Mitarbeiter, der ´Head of Wackel-Dackel´ dann in Bewegung halten und so jede noch so unsinnige Entscheidung abnicken - effektiv und kostengünstig.  Traurig, dass man seit ein paar Jahren zu dieser Ansicht kommen muss. Gruß - Andreas

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