Hallo zusammen!
Ich habe folgenden Fall:
Am 17.12.2023 habe ich ein neues und ungeöffnetes iPhone 15 Pro Max bei eBay verkauft. Da ich über die Original-Rechnung verfüge, nahm der Käufer das Angebot an. Ich habe daraufhin das Handy am selben Tag noch sicher verpackt (in Luftpolsterfolie und Zeitung zum Ausfüllen des Paketes) und habe ein DHL Versandetikett über die eBay-Funktion ausgedruckt (Paket bis 2kg, mit Sendungsverfolgung).
Am nächsten Tag habe ich das Paket zu unserer Poststelle gebracht und einen digitalen Einlieferungsbeleg erhalten, das war ein Montag.
Am folgenden Mittwoch, den 20.12.2023, habe ich im Sendungsstatus gesehen, dass das Paket erfolgreich abgeliefert wurde - an einen Wunschablageort. Der Käufer schrieb mir daraufhin, dass das Paket ja nun da sein sollte und er aber erst Samstag wiederkommen würde. Er würde es dann prüfen.
An besagtem Samstag, den 23.12.2023, bekam ich dann die Nachricht vom Käufer, dass im Paket nur die Rechnung war und kein Handy. Er habe die Öffnung unter Zeugen gefilmt, weil das Paket so leicht war. Ich bat ihn darum, mir das Video zur Verfügung zu stellen, dies tat er jedoch nicht. Ich habe ihm daraufhin ein Bild geschickt, welches ich kurz vor dem Einpacken gemacht habe, darauf zu sehen ist das Handy auf der Luftpolsterfolie und daneben ein Karton, welcher allerdings nicht der letztendliche Versandkarton war, da dieser zu klein für das verpackte Handy war.
Er schickte mir dann ein Bild von dem geöffneten Karton. Er war an der Unterseite geöffnet und das Versandetikett damit noch unbeschädigt. Er drohte dann sofort damit, zur Polizei zu gehen und eröffnete einen Käuferschutzantrag. Ich wies ihn darauf hin, dass es sich um einen Privatverkauf handele, ich damit theoretisch mit der Abgabe bei der Post meine Pflicht getan habe und ich es ziemlich unverschämt finde, wenn einem Verkäufer, der seit fast 12 Jahren aktiv ist und nie derartige Probleme hatte, direkt der Betrug unterstellt wird.
Es gibt nun folgende Möglichkeiten:
a) das Handy wurde von einem langfingerigen Postzusteller geöffnet, das Handy entnommen und das Paket wieder zugeklebt
c) Während das Paket von Mittwoch bis Samstag am Ablageort lag hat irgendjemand obiges getan
b) der Käufer hat obiges selbst getan und dann die zweite Öffnung mit dem nun leeren Paket gelfilmt
Ich wollte ihm dies allerdings nicht direkt unterstellen und bin davon ausgegangen, dass der Käuferschutz zu meinen Gunsten reagiert, da er angab, den Artikel nicht erhalten zu haben und durch die Sendungsverfolgung aber ersichtlich war, dass es abgeliefert wurde.
Nun wurde der Fall allerdings zu Gunsten des Käufers entschieden und ich soll den vollen Preis erstatten, was ich absolut nicht einsehe. Ich habe nochmal Widerspruch eingereicht mit der Sendungsverfolgung und einer Schilderung, aber nix zu machen. Es bliebe wohl nur der Rechtsweg. Ich werde das Geld definitiv nicht an eBay zurückzahlen.
Sollte es nun wirklich so sein, dass der Käufer das Paket geöffnet, das Handy entnommen, wieder zugeklebt und dann die Öffnung als Beweis gefilmt hat und nun auch noch den Betrag zurückbekommt, fände ich das mehr als dreist, dann kann ja jeder jetzt ganz einfach an Geld und Ware kommen.
Eine Paketversicherung gab es nicht, da ich das als Privatverkäufer bislang nur auf Wunsch von Käufern gemacht habe. Das wäre hier wahrscheinlich aber sowieso im Sande verlaufen, da das Paket von DHL ja ordnungsgemäß abgeliefert wurde.
Was kann ich jetzt tun? Ich könnte zur Polizei gehen, Anzeige gegen Unbekannt erstatten und anhand der IMEI Nummer das Handy sperren lassen. Orten lassen wird wahrscheinlich schwierig, da das Gerät ja in keinem Handynetz eingeloggt war. Ich könnte den Rechtsweg einleiten, jedoch habe ich (außer meines guten Gewissens) ja keinen einschlagenen Beweis für das Verpacken. Das Foto ist ja eher unaussagekräftig.
Ich kann es einfach nicht fassen, dass sowas so einfach möglich ist und ein Privatverkäufer für diesen Schaden dann auch noch aufkommen muss. Was ratet ihr mir?
EInes sei gewiss: wenn ich nochmal einen hochwertigen Artikel verkaufe, wird der komplette Einpackprozess inklusive Gang zur Post ohne Schnitt gefilmt.
