Guten Abend,
vor etwas mehr als einem Jahr benötigte ich Holzknöpfe. Schnell waren passende auf ebay bei einem privaten Verkäufer gefunden, ebenso schnell und frei von jeglicher Komplikation wurden sie mir zugestellt. Erst nach dem Erhalt der Ware — angesichts des niedrigen Preises hatte ich zuvor diesen Dingen keine Achtung geschenkt — verwendete ich einen Blick auf Bewertungen und Angebotsliste des Verkäufers und fand zu meinem Erstaunen 7.500 Artikel aus der Wunderwelt der Kurzwaren vor.
Jetzt eben kontrolliert, sind es immerhin noch 977 Angebote, die er aktuell als privater Verkäufer eingestellt hat, gewiß sehr zur Freude ebays, jedoch zum Nachteil einerseits der Verbraucher, die um die ihnen zustehenden Rechte gebracht werden, und natürlich der Verkäufer, die mit so etwas nicht konkurrieren können. Ach ja, und da ist ja auch noch der Fiskus...
Es gibt immer noch Naive, die denken, angesichts der Überlastung der Finanzämter würden die Auswertung der von ebay bereitgestellten Daten niemals erfolgen; ich frage mich aber, was mit solchen Verkäufern passieren wird, wenn zum Beginn des neuen Jahres die ebenso neue Software in den Finanzämtern sich quasi automatisch durch die bereitgestellten Datensätze arbeiten wird?
ebay sollte, muß hier etwas ändern; ebay hat nicht nur eine Sorgfaltspflicht gegenüber seiner zahlenden Kundschaft, den gewerbetreibenden Verkäufern, sondern hätte auch die privat angemeldeten Verkäufer über jenes Plattformensteuertransparenzgesetz aktiv informieren müssen, also im mindesten per e-mail, besser noch mit Kenntnisnahmeerklärung vor dem Einstellen aller weiterer Artikel, denn nicht einjedes Mitglied liest den Bundesanzeiger oder verfolgt die Beiträge und Verkündigungen auf diesem Forum.
Ethisch schient mir all dies höchst fragwürdig und erinnert mich an die Redewendung „jemanden in das offene Messer laufen lassen”.
