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je suis charlie

 

Wasser auf den Mühlen von Pegida und Afd.

 

Man kann nur hoffen, dass Ruhe bewahrt wird und sich Toleranz durchsetzt.

Ein Mann ist ein Lebewesen, das die Fußballkarten für drei Monate im Voraus kauft und mit den Weihnachtseinkäufen bis Heiligabend wartet.
unbekannter Verfasser
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206 ANTWORTEN 206

Betreff: je suis charlie


@mooshummel85 schrieb:

zahli...es gibt die "Helikopter-Eltern", die sich bei Elternabenden um jeden *Bleep* bis zur Schmerzgrenze kümmern müssen....und diejenigen, die fest der Meinung sind, dass die öffentliche Schule ALLES regelt. Und in der Mitte ist die doch recht breite Masse an Schülern ( und Eltern), die sich auch mit zum Teil grottenschlechten Lehrern irgendwie durchwuselt und den Abschluss ...mal besser, mal weniger gut schafft.

 

Und dann gibt es dann auch jene Schüler, die unabhängig von der Herkunft( mit und ohne Migrationshintergrund), finanziellen Mitteln ( Klassenfahrten etc.)....es aus eigenem Antrieb tatsächlich bis zum Abitur durchmarschieren .... (völlig egal, wieviele Stunden jemals ausgefallen sind...), um anschließend ebenso erfolgreich ihre Ausbildung zu absolvieren.

 

Schulpolitik ist Länderpolitik.....das ist nun mal nicht zu ändern. Dass da vieles im Argen ist, ist klar.

 

Und die Diskussion über Lehrer und ihre "Berufung"...werde ich mir ersparen....( es fehlen btw. keine Lehrer....es fehlen kompetente Lehrer aber leider auch mitunter" kompetente" Mütter und Väter)

 

Und ganz ehrlich.....die coolsten Klamotten und  Fahrräder  hatten bei meinen Kindern nahezu immer die türkischen Mitschüler-innen . Manchmal sehr zum Leidwesen unserer zwei Töchter....dem Sohn waren Marken herzlich wumpe.

 

 

 

 


Na ja, wir haben auch Mütter, die seit der Grundschule ständig den Lehrern an den Fersen hingen.

Das gibt es.

Aber das hat vielleicht auch damit zu tun, dass immer mehr Eltern den Kindern bei Schulsachen helfen müssen.

Da bekommen viele dann wohl die Kurve nicht.

 

Ich spreche nur in "meiner Funktion" mit den Herrschaften. Ich kenne alle Ausflüchte und Ausreden...hatte sie früher ja auch gelegentlich benutzt 😉

 

Ich sehe hier aber in der Tat das Problem bei Eltern mit ausländischen Wurzeln und auch bei jenen, die, weil sie Alleinverdiener sind, keine Zeit haben und  allerdings auch welche, die derart konsumverrückt sind, dass sie täglich 12 Stunden und mehr auf Achse sind.

Da kannst du zuschauen, wie die durch das Raster fallen.

Ich weiß nicht, wie alt deine Kinder sind, aber ich war - trotz des eigenen LA-Studiums - wirklich mehr als erstaunt, als mein Sohn und seine Mitschüler im zweiten Halbjahr der Klasse 2 Referate halten sollten.

 

Die "Vorbereitung" dafür war denkwürdig. Aus dem Internet kopiertes Merkblatt mit der Einleitung, ein Referat sei ein Vortrag zu einem selbst ausgesuchten Thema. Es solle in freier Rede präsentiert und nicht abgelesen werden. Es solle um die sieben Minuten dauern, aber keinesfalls länger als zehn.

(Natürlich wurden die Themen dann doch vorgegeben. )

Die Kinder erhielten einen Termin, sollten etwa eine Woche lang Infos zusammtragen, das Referat in etwa zwei Tagen erstellen und mehrere Tage den Vortrag üben.

 

Material bekomme man über Bücher, Internet etc. Da ging der Ärger schon los. Die Schulbibliothek war eben die einer Dorfschule. Es gab sogar ein paar Schüler ohne Internet.

Toll waren auch die Vorschläge zur Präsentation (Ein Plakat war trotzdem IMMER ein Muss.). Von der Power-Point-Präsentation über Magnetkarten und Videoclip war alles dabei.

Ein Hand-Out (Es stand genau so da!) sollte dabei sein oder ein passendes Kreutworträtsel oder irgendwas in die Richtung.

 

Und DAS war es. Kein praktisches Beispiel. Kein Erarbeiten des Referats im Unterricht. Ist für zu Hause.

Da sind die Kinder sieben Jahre alt.

Was glaubst du, wer den Kindern dann "beibiegt", wie das geht?

 

Und die Begründung der Schule: Das wird auf der weiterführenden Schule so erwartet. Da müssen die das können.

Es war auch da so, dass bestimmte Kinder dabei dann eben wieder gescheitert sind. Die paar "Lehrerkinder" mit der Note "sehr gut" vorweg, dann die der engagierten Eltern, die einfach taten, was sie konnten und dann der "Rest".

 

 

Es gibt inzwischen Fibeln mit für Eltern frei downloadbarem Zusatzmaterial. Nicht ohne Grund.

Damit und mit solchen Aufgaben für zu Hause, welche die Kinder nicht alleine bewältigen, holst du die Eltern ins Boot und so manche mutieren dann zu den Geistern, die der Zauberlehrling rief und nicht mehr los werden kann.

 

 

 

Nachricht 141 von 207
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Betreff: je suis charlie

um mal wieder etwas näher ans Thema zu kommen: Der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Jürgen Todenhöfer hat in Ausschnitten auf t-online ein Interview mit dem Deutschen IS-Kämpfer Christian David Emde aus Solingen in Mossul geführt. Hier nachzulesen: http://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_72472330/interview-mit-einem-deutschen-is-kaempfer-wol... ( kein MIgrationshintergrund )

Wie üblich bei Themen, die evt. nicht auf der politisch-korrekten Linie Antworten erwarten lassen, sind bei t-online keine Kommentare möglich

Nachricht 142 von 207
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Betreff: je suis charlie

Das ist nicht meine "neue",

sondern meine generelle Sachlichkeit.

 

Menschen, die sich in unserem Land aufhalten,

egal ob hier geboren oder neu dazugekommen,

haben ungleich höhere Chancen auf Bildung

als in den allermeisten anderen Ländern auf diesem Globus.

 

Klassenfahrten und "coole" Klamotten

interessieren mich in diesem Zusammenhang nicht.

Fakt ist, dass es Zugang zu Bildung gibt,

so man ihn denn will und nutzt.

 

 

 

Nachricht 143 von 207
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Betreff: je suis charlie


@vigo505 schrieb:

Das ist nicht meine "neue",

sondern meine generelle Sachlichkeit.

 

Menschen, die sich in unserem Land aufhalten,

egal ob hier geboren oder neu dazugekommen,

haben ungleich höhere Chancen auf Bildung

als in den allermeisten anderen Ländern auf diesem Globus.

 

Klassenfahrten und "coole" Klamotten

interessieren mich in diesem Zusammenhang nicht.

Fakt ist, dass es Zugang zu Bildung gibt,

so man ihn denn will und nutzt.

 

 

 


jupp, so isses. Mit dieser Argumentationskette bin ich groß geworden.

Durfte auch nicht über das Essen mäkeln oder über den kratzigen Pulli, weil woanders auf der Welt Kinder Hunger leiden und manche nix anzuziehen haben. An der Schule meckern. Ja, freu dich, dass du zur Schule gehen kannst, weil in "Irgendwo" gibt es keine Schule....

* An die Regie: langsames Ausblenden des Tones.

Und damals im Krieg, da gab es ja kaum Lehrer...."

 

 

Jaha, woanders ist es für andere immer noch viel schlimmer. Alles Luxusprobleme.

Fein.

 

nicht_sagen_sehen_hoeren.gif

 

Zu dem lieben Interviewten. Liege ich falsch mit der Assoziation, dass der vor zwei oder drei Jahren bereits von den Briten verknackt und abgeschoben worden ist?

Nee, der hat vermutlich keinen Migrationshintergrund, aber einer der drei oder vier Vornamen war doch Erkart, oder?

 

Was soll man zu so einem sagen, das hier nicht gelöscht würde?

Irgendwas ist bei dem jedenfalls nicht richtig gelaufen. Wie wird man unter normalen Lebensumständen in einer Moschee radikalisiert? Was macht man da überhaupt?

Solingen-Wald ist nicht toll...aber das erklärt DAS bestimmt nicht.

Nachricht 144 von 207
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Betreff: je suis charlie

Zahline, Du bedienst hier billige Klischees.

 

Find ich nicht so gut.

 

 



Schmailies Schmailies Schmailies
Aufgrund meiner Einstellung zum Leben, sehe ich keinen notwendigen Grund, mich meinem Alter entsprechend zu verhalten.

Nachricht 145 von 207
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Betreff: je suis charlie

"Zu dem lieben Interviewten. Liege ich falsch mit der Assoziation, dass der vor zwei oder drei Jahren bereits von den Briten verknackt und abgeschoben worden ist?"

 

richtig, und wir haben in Deutschland seine Spur verloren......

Nachricht 146 von 207
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Betreff: je suis charlie

Üch? Sorry.
Was meinste, wie ich DEN Verlauf finde?

 

1. der offene Brief, in dem von "Familienbanden", die Mio von Sozialhilfe kassieren, von Kinderbanden, Problemviertel etc. die Rede ist

 

2. der Hinweis, dass bestimmte Probleme durchaus nicht auf ausländische Leute beschränkt sind UND dass Bildungsnachteile hier nicht förderlich sind!

 

3. Die Erklärung, dass afrikanische Kinder es dort viel schwerer haben! DAS kam nicht von mir!

 

DAS ist ein Argument, mit dem du JEGLICHE Diskussion über Missstände abzuwürgen vermagst, eben weil es irgendwo immer NOCH größere Probleme gibt als die Fragen,

ob ein Satire-Magazin Ziel eines Attentats wird,

ob in Dresden Leute auf die Straße gehen,

ob und warum jemand sich radikalisieren lässt.

 

Dieses Mitschwingen von "hier gibt es doch alles, man muss es nur nutzen wollen", kann man nur vertreten, wenn man im Warmen sitzt.

Vielleicht noch Zugang zu vielen Bereichen von Bildung und Kultur hat.

Das kann man dann ja gerne mal dem 7- o. 8-jährigen Kind in einem kleinen Dorf hier in Deutschland erzählen, dessen Eltern nicht gut die deutsche Sprache beherrschen, den ganzen Tag arbeiten, das keinen Zugang zu Büchern oder einer Bibliothek hat, weil es nicht gefördert wird und weil keine in der direkten Nähe ist usw.

Man kann ja schlau schnacken - oder sich mal als Lesepate in eine Grundschule setzen und ansehen, was passiert, wenn die Klassenlehrerin auf die leichtsinnige Idee kommt, sie mögen doch alle ihr "Lieblingsbuch" mitbringen. Traurig ist das, was man da erleben kann. Und dann  mal vor Ort was erzählen von ----So, mein Kind, Fakt ist, dass es Zugang zu Bildung gibt,

so man ihn denn will und nutzt."

 

Meinst du DAS Klischee?

 

 

 

 

Nachricht 147 von 207
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Betreff: je suis charlie


@von-timmi schrieb:

"Zu dem lieben Interviewten. Liege ich falsch mit der Assoziation, dass der vor zwei oder drei Jahren bereits von den Briten verknackt und abgeschoben worden ist?"

 

richtig, und wir haben in Deutschland seine Spur verloren......


Wie jetzt? Spur verloren?

Der wird verurteilt - war doch schon wg. Terrorismus - und abgeschoben und hier NICHT in Empfang genommen?

Kann nicht wahr sein!

Und unter Jugendstrafrecht kann der doch wohl nicht gelaufen sein.

Nachricht 148 von 207
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Betreff: je suis charlie

Du mußt großzügig sein....

Damals haben wir noch nicht jeden abgeschobenen Deutschen sofort wieder festgesetzt. Er hatte doch einen festen Wohnsitz...

Und Reisen darf man als Deutscher auch - damals jedenfalls - wohin man wollte.

 

Und so ist er halt schlußendlich nach Syrien zur IS gekommen. Irgendwann.

Nachricht 149 von 207
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Betreff: je suis charlie


@von-timmi schrieb:

Du mußt großzügig sein....

Damals haben wir noch nicht jeden abgeschobenen Deutschen sofort wieder festgesetzt. Er hatte doch einen festen Wohnsitz...

Und Reisen darf man als Deutscher auch - damals jedenfalls - wohin man wollte.

 

Und so ist er halt schlußendlich nach Syrien zur IS gekommen. Irgendwann.


Na ja, aber wenn wir in einer Europäischen Union leben, sollten wir doch eigentlich auch die Justiz und deren Urteile beachten und nicht abtun.

Weißt du, ob er das dort in GB abgesessen hatte und dann rausgeflogen ist oder ob er - von der U-Haft abgesehen - dort gar nicht gesessen hat?

 

Das mit der Ausreise nach Syrien: Ist für mich eine schwierige Frage, ob man Menschen mit solchen Verblendungen vom Ausreisen abhalten kann oder soll oder es besser ist, wenn man sie zwingt, hier in D zu bleiben.

Nachricht 150 von 207
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Betreff: je suis charlie

Aus: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/solingen/christian-emde-kaempft-fuer-die-terromiliz-is-aid-1.476...

"Christian David Emde beschäftigt die Ermittlungsbehörden bereits seit 2011, als er zusammen mit dem offenbar inzwischen bei einem Selbstmordanschlag im irakisch-syrischen Grenzgebiet ums Leben gekommenen Robert Baum bei der Einreise nach London festgenommen wurde. Pläne zum Bau von Bomben und Aufzeichnungen über geplante Attentate hatten sich im Gepäck der beiden damals 24 und 28 Jahre alten Solinger befunden. Emde galt bereits zu dieser Zeit als der Aktivere des Duos. Er war am 6. Februar 2012 in London zu einer 16-monatigen Haftstrafe verurteilt worden, Robert Baum bekam zwölf Monate Haft. Beide Verurteilten wurden wenig später nach Deutschland abgeschoben, und ihr erster Weg führte sie wieder in die damals noch aktive Millatu Ibrahim Moschee an der Konrad-Adenauer-Straße. Beiden Männern war die Untersuchungshaft auf ihre Strafen angerechnet worden, die Reststrafe setzte das Gericht in London zur Bewährung aus."

 

Inzwischen haben sich die Ansichten geändert. De Maiziere will den Islamisten, die des Terrors verdächtigt werden, die Personalausweise abnehmen lassen. Dann können die nicht mehr ausreisen. ( ganz bestimmt nicht! )

Nachricht 151 von 207
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Betreff: je suis charlie

"[...] Er war am 6. Februar 2012 in London zu einer 16-monatigen Haftstrafe verurteilt worden, Robert Baum bekam zwölf Monate Haft. Beide Verurteilten wurden wenig später nach Deutschland abgeschoben, und ...."
 
Ich kann da nicht sicher herauslesen, ob sie es in GB abgesessen haben...
 
Wünsche noch nen schönen Abend 😃
Nachricht 152 von 207
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Betreff: je suis charlie

letzter Satz: Beiden Männern war die Untersuchungshaft auf ihre Strafen angerechnet worden, die Reststrafe setzte das Gericht in London zur Bewährung aus

Nachricht 153 von 207
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Betreff: je suis charlie


@mooshummel85 schrieb:

Das macht Angst!

 

So...liebe "Pegida-Angstbürger", ich sag jetzt mal , was MIR Angst macht....

 

 

Pakistan verfügt über ein nukleares Arsenal, das immer noch wächst und weitflächig über die Nation verteilt ist. Die pakistanischen Sicherheitsbehörden halten es nun für eine gute Idee, Atomwaffen in normalen Lieferwagen durch das Land zu kutschieren, die weder gepanzert noch besonders bewacht sind, damit der indische Erbfeind und die Amerikaner nicht wissen, wo sich das Zeug jeweils befindet. Nach Erkenntnissen amerikanischer Geheimdienste werden dabei auch voll einsatzfähige, auf Raketen montierte Nuklearsprengköpfe transportiert. Noch einmal langsam und zum Mitschreiben: In einem Land, in dem sich bewaffnete Banden herumtreiben, die aus religiösem Irrsinn zu jedem Verbrechen bereit sind, werden einsatzfähige Atomsprengköpfe, mit denen man ganze Städte auslöschen kann, in Lieferwagen über holprige, unsichere, verstopfte Straßen gefahren. Allahu akbar.

 

 

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article133505901/Warum-hat-niemand-mehr-Angst-vor-dem-Atomkrie...


DAS macht auch mir Angst!

 

Auch wenn es nicht zum eigentlichen Thema gehört, aus dem Bericht vom 21.10.2014:

 

"Noch kein Wort haben wir dabei über den Nahen Osten verloren: Über die völlig aus den Fugen geratene Staatenwelt, die entstehen wird, sobald der Iran seine erste Superbombe zusammengeschraubt hat. Saudi-Arabien wird dann ebenfalls nuklear aufrüsten. Israel wird wissen lassen, dass es gar keine andere Wahl hat, als beim ersten Mucks des Feindes massive Vergeltung zu üben. Fürchtet euch sehr."

 

Stellen wir uns vor, der IS bekäme nukleare Waffen in die Hände. Nicht auszudenken, was dann passieren könnte. 

 

Nicht nur die atomare Gefahr schwebt über unserer aller Köpfe. Auch die Cyber-Hacker haben bereits ihren "Dienst" aufgenommen und gehen sehr eifrig an ihre Arbeit. Eine ebenfalls nicht zu unterschätzende große Gefahr für alle Nationen dieser Welt.

 

 

 

Nachricht 154 von 207
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Betreff: je suis charlie

"Das kann man dann ja gerne mal dem 7- o. 8-jährigen Kind in einem kleinen Dorf hier in Deutschland erzählen, dessen Eltern nicht gut die deutsche Sprache beherrschen, den ganzen Tag arbeiten, das keinen Zugang zu Büchern oder einer Bibliothek hat, weil es nicht gefördert wird und weil keine in der direkten Nähe ist usw."

 

Noch einmal ein "kleiner Exkurs" zum Thema Bildung:

 

Du schilderst hier einen extrem ungünstigen Fall, in meinen Augen eher ein Ausnahmefall. Meist leben doch Menschen mit einem sogenannten Migrationshintergrund bewusst in Großstädten/Ballungsgebieten.

 

Ich wohne nun in einer solchen Gegend mit vielen Menschen zusammen, deren ursprüngliche Heimat die Türkei war. Ich habe viele Eltern mit in etwa gleichen Voraussetzungen als sehr bildungsinteressiert erlebt, zum Teil aber auch überhaupt nicht.

 

Vieles ist an unserem Bildungssystem fragwürdig aber trotzdem muss man sich damit auch irgendwie arrangieren.

 

Dazu gehört für mich auch, dass man grundsätzlich am Vorankommen seiner Kinder interessiert ist (gilt für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund) und keine Möglichkeit auslässt, sein Kind darin zu bestärken bzw. positiv zu beeinflussen, z.B. die deutsche Sprache besser zu erlernen.


Der Erwerb eigener Sprachkompetenz gehört für mich dazu aber auch vielleicht, zweimal wöchentlich mit seinem Kind einen Film in deutscher Sprache anzuschauen (anstatt einer Sendung über Satellit des Heimatsenders), seine Tochter bewusst bei einer Theater AG oder den intensiv am Computer spielenden Sohn bei den Pfadfinder anzumelden.

 

Das alles bedeutet für Eltern mit Migrationshintergrund wahrscheinlich auch, ein gewisses Fremdheitsgefühl zu überwinden. Die Zukunft seiner Kinder sollte das einem aber schon Wert sein.

 

Die Schule bzw. andere Kinder, die vielleicht andere Probleme von zu Hause mitbringen, können kaum sämtliche (Sprach)defizite ausgleichen.

Da ist schon eine gewisse Eigeninitiative gefragt und die muss man m.M. auch leisten wenn man dazu in der Lage ist.

Schreibt oder sagt man zu oft, dass an fast allen Missständen das schlechte Bildungssystem in erster Linie schuld sei (ohne das ich dir das unterstellen möchte) wird man vermutlich eine bestimmte Gruppe von Eltern und deren Kinder noch weniger motivieren, selbst aktiv zu werden die eigene Situation zu verbessern.

 

Was ich hier schreibe, gilt aber natürlich nur sehr eingeschränkt für z.B. neu angekommene politisch Verfolgte und deren Familien (Flüchtlinge).

 

-

 

Problematisch sind für mich weniger fehlende Bildungsmöglichkeiten, sondern eher eine fehlende Chancengleichheit und die gibt es leider und wird sie vermutlich immer geben - auch wenn man sich damit nicht abfinden sollte.

 

Als ich zur Grundschule ging, wurde noch der Beruf meines Vaters im Klassenbuch eingetragen (er war "nur" ein einfacher Bahnangestellter) und es wurde auch darauf geachtet, dass möglichst nur Kinder bestimmter Eltern eine Gymnasialempfehlung erhielten. Wobei man bei Mädchen die keinen Ärger machten, doch etwas "nachsichtiger" war.

 

Das hatte sich dann im Laufe der nachfolgenden Jahrzehnte deutlich verbessert. Was aber auch dazu geführt hat, dass es auch immer mehr Konkurrenz gab im Bezug auf begehrte Ausbildungs-, Studien- und Arbeitsplätze.

 

Nun verschärft sich das alles wieder, denn nicht wenige deutsche Eltern (und nicht nur die) reißen sich fast ein Bein aus um ihren Nachwuchs irgendwie in eine bessere Startposition zu bringen.

 

So werden Kinder für Japanisch als erste Fremdsprache angemeldet, deren Eltern überhaupt keinen Bezug zu Japan haben bzw. diesen auch nicht wirklich haben wollen, nur damit sie schon in der 5. Klasse eine nahegelegene angesagte Oberschule besuchen können.

 

Klassenreisen in der 5. oder 6. Klasse, in der Art wie ich sie kannte und liebte, gibt es an der Grundschule meiner Nichte kaum mehr. Stattdessen werden sehr teure Sprachreisen von der Schule organisiert, an denen nicht gerade wenige dann aus Kostengründen nicht mehr teilnehmen können, weil wiederum andere Eltern das von der Schule wohl so erwarten.

So etwas kannte ich nur aus der Oberstufe (Kurssystem) meiner Schulzeit.

 

Meine Freundin und ihr Exmann (ein ehemaliger Bundestagsabgeordneter und damit durchaus privilegiert) haben, nach eigenen Schilderungen, fast gehungert um ihren drei Kindern nach intensiven Kampf den Besuch auf der gewünschten Privatschule zu ermöglichen und anschließend dann ein teures Auslandsstudium.

 

Ich hatte auch schon bei anderer Gelegenheit geschrieben, dass es auch Eltern gibt, die es gut finden, wenn Unterricht teilweise ausfällt, damit ihre Sprösslinge mehr Zeit haben, selbst organisierten Privatunterricht zu besuchen.

 

Dies sind jetzt einige Beispiele. Sie zeigen m.M. auch, dass es sehr schwierig sein wird, die Chancenungleichheit zu beseitigen, weil häufig auch gar nicht zumindest nicht mit allen Konsequenzen gewünscht.

"Es war auch da so, dass bestimmte Kinder dabei dann eben wieder gescheitert sind. Die paar "Lehrerkinder" mit der Note "sehr gut" vorweg, dann die der engagierten Eltern, die einfach taten, was sie konnten und dann der "Rest"."

 

Wenn Eltern ihren Kindern direkt oder indirekt zur Note "sehr gut" verhelfen oder ausgefallenen Unterricht ersetzen (selbst oder durch teure Nachhilfe) wird ein ungünstiger Zustand noch zementiert.

Es heißt dann: "Es geht doch irgendwie, dass zeigen doch die Leistungen von XY ...". Ich gestehe aber, ich habe aber auch oft (aus)geholfen.

 

PS:

Deine Kritik zu dem "woanders ist es noch schlechter also sollte man zu frieden sein" ist sehr berechtigt.

 

 

 

Nachricht 155 von 207
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Betreff: je suis charlie

Das letzte "dass" bitte durch ein "das" ersetzten (ich hatte nur wenig Zeit zum Korrekturlesen).

 

Nachricht 156 von 207
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Betreff: je suis charlie

Wenn Eltern ihren Kindern direkt oder indirekt zur Note "sehr gut" verhelfen oder ausgefallenen Unterricht ersetzen (selbst oder durch teure Nachhilfe) wird ein ungünstiger Zustand noch zementiert.

 

Es heißt dann: "Es geht doch irgendwie, dass zeigen doch die Leistungen von XY ...". Ich gestehe aber, ich habe aber auch oft (aus)geholfen

 

 

Das sehe ich nicht so, denn wenn's gar keiner kapiert, um was es im Unterricht geht oder in der nächsten Arbeit, dann kann sich auch  untereinader nicht mehr geholfen werden.

Und warum sollte man/frau sich fürs Helfen fast noch entschuldigen?






Es ist keine Schande nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
Sokrates
(um 450v.Chr.)






















Nachricht 157 von 207
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Betreff: je suis charlie

Die letzten 3 Zeilen sollten nicht kursiv erscheinen...sry !






Es ist keine Schande nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
Sokrates
(um 450v.Chr.)






















Nachricht 158 von 207
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Betreff: je suis charlie


@fleurdecolza26 schrieb:

Deine Kritik zu dem "woanders ist es noch schlechter also sollte man zu frieden sein" ist sehr berechtigt.

 


Findest du? Und WER hat das geschrieben?

ICH nicht, solltest du meine Kommentare dabei im Hinterkopf haben...

 

Es wäre schön, wenn das, was man schreibt, so wahrgenommen werden würde, wie es dasteht.

Weitschweifige Fehlinterpretationen meiner völlig korrekten, eher knapp gehaltenen Beiträge muss ich nicht haben.

 

Offensichtlich sind einige User hier anders aufgewachsen als ich und meine Geschwister.

Wir hatten sehr liberale Eltern und wurden nicht mit Hinweisen auf das Elend anderer Menschen diszipliniert,
das in der globalen Welt längst nicht mehr weit hinter dem Horizont auf einem völlig anderen Planeten stattfindet.


Ich bin keineswegs stolz, in einem hochentwickelten, wohlhabenden Land geboren zu sein

- warum auch, es ist nicht mein Verdienst - aber trotzdem dankbar,

dass ich hier in Frieden aufwachsen, lernen und studieren konnte, unsere Eltern kein Schulgeld zu zahlen hatten

und ich nicht ohne Schuhe stundenlang jeden Tag zu einer kleinen Hütte marschieren musste,

um wenigstens Lesen und Schreiben lernen zu dürfen.

 

Niemand wird abstreiten können, dass es hier ein Bildungsangebot gibt, das Seinesgleichen sucht.

 

 

 

 

 

 

Nachricht 159 von 207
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Betreff: je suis charlie

Tja, wenn du bestimmte Beiträge nicht haben "musst", wirst du sie wohl ignorieren müssen.

So wie ich anders herum das auch besser getan hätte.

 

Ich mag nicht, was du - in deinem natürlich völlig korrekten Beitrag - wie du in DIESEM Zusammenhang nach dem Anlass der vorangegegangenen Beiträge (der verlinkte offene Brief mit imho erschreckenden Verzerrungen) pauschal von Eltern sprichst, die für die Integration und Ausbildung ihrer Kinder verantwortlich machst ( soweit ihnen das möglich ist), die Zustände in Afrika anbringst und dann tönst, du mögest nicht, wenn "fast jedes asoziale Verhalten

mit mangelnden Bildungschancen entschuldigt wird"

 

1. Ist es eben offensichtlich nicht allen Eltern möglich! Ich werde nicht darüber urteilen, ob ihr Unvermögen selbstverschuldet ist oder nicht.

 

2. Die Kinder können so oder so nix dafür. Ein Grundschulkind macht sich keine abstrakten Gedanken über unser Bildungssystem und wie gut es das doch damit haben könnte. Aber trotzdem werden die Weichen durch die Schullaufbahnempfehlung bereits Ende der 3. Klasse gestellt.

 

3. Zur Integration gehören immer zwei Seiten. Eltern können ihre Kinder nicht integrieren. Sie können viel dazu beitragen. Aber zu integrieren heißt erst einmal mit einzubeziehen. Das muss eine Gesellschaft auch aktiv wollen und tun.

 

4. Hier wurde nicht "fast jedes" Verhalten, das du als "asozial" bezeichnetest, "ENTSCHULDIGT", es ist ledglich ein Erklärungsversuch, eine Option. Oder stand da nicht, dass man mit einigen rechnen muss, die sich kriminelle Einkommensmöglichkeiten suchen?

 

5. Diese Ausdrucksweise "asoziales Verhalten" ist für mich ein Ding der Unmöglichkeit in diesem Rahmen! Der Begriff ist mehr als belastet. Und ihn dann noch zu verwenden, nachdem davon die Rede war, dass Kinderbanden von Schleusern dazu missbraucht werden, in Städten auf Diebeszug zu gehen und ein Familienclan angeblich ganz viel Sozialleistungen bezieht! Weißt du, wie es den Menschen hier ergangen ist?

 

6. Unterschwellig noch immer nicht durch mit dem Thema "Duzen im plattdeutschen ländlichen Raum"?

 

 

 

 

 

Nachricht 160 von 207
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