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In dieser Podcast-Folge dreht sich alles um den Handel mit Motorrad-Ersatzteilen. Zu Gast sind Niklas Priddat, Gründer und Geschäftsführer von GlobalMotoParts, einem der führenden Unternehmen für Motorrad-Ersatzteile in Deutschland, und Martin Menzel, Category Manager im Bereich Motorradteile und Zubehör bei eBay Deutschland.
In dieser Folge erzählt Niklas Priddat den Hosts Isabell Butterwegge und Tino Propp, welche Herausforderungen er bei der Gründung seines Unternehmens überwinden musste, warum ein gutes Datenmanagement für seinen Erfolg entscheidend war und gibt hilfreiche Tipps für Händler*innen, die von saisonalen Hochs und Tiefs betroffen sind.
Außerdem erzählt Martin Menzel, woran er mit seinem Team aktuell arbeitet, warum eBay der ideale Marktplatz für den Verkauf von Motorrad-Ersatzteilen ist und wie der enge Kontakt zwischen ihm und Niklas Priddat entstanden ist.
Aber das ist nicht alles! In dieser Folge werden erstmals zwei neue Podcast-Formate vorgestellt: der „eBay Ads Insider“ mit Matthias Neubauer, Head of Ads Partnerships Electronics + Home & Garden, und der „eBay Handelsüberblick“ mit aktuellen E-Commerce Themen, die man nicht verpassen sollte.
**Wichtige Links**
- GlobalMotoParts | eBay Shops
- Bestand an Krafträdern 2022 | Statista
- DSM_2022.pdf (startupverband.de)
- https://www.ebay.de/sh/mktg/pl
**Quellen eBay Handelsüberblick**
- Gebrauchte Smartphones werden zum Verkaufsschlager (handelsblatt.com)
- „Amazon-Steuer“: Kommt die Paketgebühr bald auch für deutsche Städte? (t3n.de)
- Klimabilanz im Versand: Post fordert CO2-Label für Pakete | tagesschau.de
- Mit der Verbraucherstimmung in Deutschland geht es weiter bergauf - com! professional (com-magazin.d...
*** Kapitelmarken ***
- 00:03:04 bis 00:04:41: Der eBay Handelsüberblick zu aktuellen E-Commerce Trends.
- 00:06:35 bis 00:07:58: Einbindung von Fahrzeugdaten bei eBay.
- 00:07:58 bis 00:10:20: eBay als Marktplatz für Motorradteile und das gemeinsame Kennenlernen von Niklas und Martin.
- 00:10:20 bis 00:18:31: Unternehmensgründung von GlobalMotoParts, Überwindung von anfänglichen Hürden und saisonalen Hoch- und Tiefzeiten.
- 00:18:31 bis 00:20:01: Der eBay Ads Insider mit Matthias Neubauer.
- 00:20:01 bis 00:24:35: Produktbeschaffung, Logistik und erfolgreiches Datenmanagement.
- 00:24:35 bis 00:28:04: Marketingtools von eBay für das Saisongeschäft.
- 00:28:04 bis 00:32:07: Die Zukunft von GlobalMotoParts und ein rückblickender Rat an Niklas’ Gründer-Ich.
Niklas: Ich glaube auch, dass Innovation meistens daher kommen, dass man eben nicht sich bei der Konkurrenz umschaut und guckt, wie machen es die anderen, sondern einfach guckt, wie können wir es bestmöglich machen? Wie können wir auch den Kundennutzen maximieren?
Isabell: Hallo, liebe Hörerinnen und liebe Hörer und herzlich bekommt zu einer neuen Folge des eBay Podcasts für Händlerinnen und Händler und natürlich für alle, die es noch werden wollen. Ich bin Isabell Butterwegge, Seller Engagement Managerin bei eBay Deutschland, und neben mir sitzen heute zwei spannende Gäste sowie auch unser Co-Host Tino Propp im Studio in Dreilinden: Tino ist Senior Category Manager für Collectibles, Toys und Model Making. Also konkret bedeutet das, dass er sich um die wundervollen Kategorien Spielzeug und Modellbau bei eBay kümmert. Seine Hauptaufgaben sind unter anderem die Akquise von neuen Händlerinnen und Händlern und von Marken, um ein besonders breites und spaßiges Inventar bei eBay zu präsentieren.
Tino: Ja, Hallo Isabell, ich freue mich mal wieder sehr, mit dir einen Podcast hier zu hosten. Du hast es schon angeteasert, dass wir heute zwei Gäste eingeladen haben. Die beiden beschäftigen sich im weitesten Sinne auch mit sehr großen und wertvollen Spielzeugen, die vor allem in den anstehenden wärmenden Monaten von großer Beliebtheit sind, und zwar: Heute haben wir unseren Kollegen Martin Menzel eingeladen. Martin ist Category Manager im Bereich Motorradteile und Zubehör bei eBay Deutschland. Er erzählt uns heute, woran er aktuell arbeitet, was in diesem Jahr noch ansteht und warum eBay DER Marktplatz für Motorradersatzteile ist. Ganz nebenbei: Es ist super spannend, dass die Anzahl der Krafträder in Deutschland laut Statista seit 2011 kontinuierlich gestiegen ist. Am ersten Januar 2022 wurde dann mit rund 4,78 Millionen der höchste Bestand der Krafträder in der Bundesrepublik seit 2008 erreicht. Zum Vergleich: 2011 waren erst noch 3,3 Millionen. Das dürfte durchaus auch für das Segment Motorradersatzteile interessant sein, denn mehr Motorräder brauchen dann natürlich mehr Ersatzteile, richtig?
Isabell: Klingt auf jeden Fall logisch, und Martin hat uns glücklicherweise noch mit einem zweiten Gast vernetzt, mit Niklas Priddat. Niklas ist Gründer und Geschäftsführer bei GlobalMotoParts, einem der führenden Unternehmen für Motorradersatzteile in Deutschland und natürlich auch eBay-Händler. Vor der Gründung seines Unternehmens hat Niklas Wirtschaftswissenschaften studiert und als Produktmanager Erfahrung bei einer Softwareagentur gesammelt. Durch eine eigenentwickelte Softwarelösung konnte er die Produktivität und den Absatz von GlobalMotoParts auf jeden Fall steigern, und heute wird er uns mehr über anfängliche Fehler beim Verkaufen von Ersatzteilen und, besonders spannend dem Umgang mit den klassischen Hoch- und Tiefzeiten dieses saisonalen Geschäfts erzählen. Und außerdem wird er unseren Zuhörerinnen und Zuhörern hilfreiche Tipps geben, um Fehler, die er vielleicht gemacht hat, zu vermeiden. Aber erst mal herzlich willkommen, Martin, und herzlich willkommen Niklas!
Martin: Hallo und vielen Dank für die Einladung.
Niklas: Ja, auch vielen Dank für die Einladung meinerseits.
David: Der eBay Handelsüberblick: Was passiert aktuell im Handel? Gebrauchte Smartphones werden zum Verkaufsschlager. Wie das Handelsblatt berichtet, suchen immer mehr Menschen wegen der steigenden Preise nach gebrauchten Handys. Analysten von IDC, der International Data Corporation schätzen das 2023 allein mit gebrauchten Smartphones weltweit etwa 67 Milliarden Dollar umgesetzt werden könnten. Kommt die Paketgebühr bald auch für deutsche Städte? Die t3n berichtet, dass Barcelona eine Paketsteuer einführt, um den Verkehr in der Stadt zu reduzieren und den lokalen Handel zu stärken. Ob eine solche Maßnahme auch in Deutschland kommt, ist eher fraglich. Der Deutsche Städtetag äußerte sich bereits vor einigen Monaten dahingehend, dass die Paketgebühr gerade im deutschen Recht angreifbar sei. Noch ein Paketethema. Die Deutsche Post fordert ein CO2-Label für Pakete. Die Tagesschau berichtet über eine Forderung der deutschen Post, wonach eine Paketkennzeichnung Verbraucherinnen und Verbraucher über den CO2-Ausstoß beim Paketversand informieren soll. Ihre Konkurrenten, aber auch Umweltverbände, sehen die Initiative bislang kritisch. Laut dem HDE Konsumbarometer geht es mit der Verbraucherstimmung in Deutschland wieder bergauf. Das berichtet unter anderem com! professional. Zwar sei die Anschaffungsneigung immer noch geringer als vor Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, doch nun ist sie im fünften Monat in Folge gestiegen. Das war der eBay Handelsüberblick. Quellen und ausführliche Informationen zu allen erwähnten Themen findet ihr in den Shownotes.
Isabell: Ich würde sagen, wir klären die wichtigste Frage direkt am Anfang. Welches Motorrad ist denn für euch der heilige Gral? Martin, vielleicht fängst du an?
Martin: Gerne, wobei die Frage wirklich schwer zu beantworten ist, denn für mich gibt es keinen heiligen Gral, aber es gibt drei Motorräder, die in jeder Garage gehören. Das erste ist eine Triumph Street Triple, ein wunderschönes Motorrad, um schnell um die Landstraße zu fegen und wirklich sich die Luft um die Ohren wedeln zu lassen. Da am liebsten das neueste Modell, denn tatsächlich umso neuer, umso besser. Das zweite ist das ideale Fahrzeug für die Rennstrecke für mich, mit einer italienischen Flagge im Herzen, eine Ducati Panigale, und das dritte Motorrad ist das Motorrad, was auch in meiner Garage steht, eine Ducati Monster, die dieses Jahr ihren 30 Geburtstag feiert und hoffentlich auch noch 30 weitere Jahre bei mir bleiben wird.
Isabell: Und Niklas, was ist dein Lieblings Motorrad?
Niklas: Bei mir gibt's kein richtiges Lieblingsmotorrad. Das zeigt, glaube ich, auch unser ganzer Warenbestand, denn wir haben über 60000 Ersatzteile auf Lager. Dementsprechend gibt es für jeden und für jedes Modell Käufer sowie auch Nachfrage. Für mich persönlich jedoch ist es eine BMW F 650, weil damit hat alles angefangen. Das war nämlich das Motorrad von meinem Geschäftspartner, und diesbezüglich, weil das so gut funktioniert hat, das Motorrad zu verkaufen, gibt es unsere Firma überhaupt.
Tino: Und Isabel, welches ist dein heiliger Motorradgral?
Isabell: Ich wollte gerade sagen, dass mir keines dieser Modellnamen irgendwas gesagt hat und ihr mir wahrscheinlich alles hättet erzählen können. Ich kenne mich leider in dem Thema absolut nicht aus, aber deswegen freue ich mich umso mehr auf die heutige Folge, und deins, Tino?
Tino: Tatsächlich habe ich keinen Motorradführerschein, habe aber diverse Playmobil-Motorrad-Räder oder tatsächlich auch die von LEGO. Also natürlich hab ich Motorräder.
Isabell: Kann man die Ersatzteile für die Modelle, die ihr gerade genannt habt, auch auf unserem Marktplatz kaufen, Martin?
Martin: Da bin ich mir ziemlich sicher. Bisher habe ich noch kein Ersatzteil gefunden, dass es bei eBay nicht gibt.
Tino: Nun gut. Und Martin plauder doch mal etwas aus deinem Erfahrungsschatz oder auch Nähkästchen. Woran arbeitet dein Team und du gerade aktuell bei eBay?
Martin: Gerne, wir Category Manager stehen im engen Austausch mit unseren Händlerinnen und Händler, denn nur durch ihre Insights wissen wir, welche Produkte auf die Plattform gehören, welche Produkte uns noch fehlen und wo eBay besser werden muss. Das ist eins der Themen, an dem wir aktuell arbeiten, neue Angebote auf die Plattform bringen, die Angebotsqualität zu verbessern, und ein Thema möchte ich hier gerne besonders erwähnen, das ist das Thema Fahrzeugdaten, denn wir möchten sicherstellen, dass für jedes Angebot auch die passenden Fahrzeuge, egal ob Auto oder Motorrad, hinterlegt sind, damit unsere eBay-Nutzerinnen und -Nutzer hier auch schon vor Kauf die Sicherheit haben, dass sie das richtige Teil erhalten. A propos Fahrzeugdaten, Niklas: Wie sieht's da eigentlich bei euch aus? Haben alle eure Angebote die passenden Fahrzeuge hinterlegt?
Niklas: Ja, seitdem es technisch möglich ist, und wir mussten erst technisch was umstellen, seit anderthalb Jahren haben wir nahezu alle Ersatzteile bei uns, die ePID heißt es dann für die Motorradteile, also die Fahrzeugverwendungsliste, hinterlegt. Mittlerweile sind wir sogar in dem Punkt, dass wir eine eigene Datenbank gebaut haben mit Motorradmodellen, wo wir schon die eBay-ePIDs hinterlegt haben, damit wir direkt beim Hochladen dann die richtigen Fahrzeugzuordnungen haben.
Isabell: Das klingt so, als sei euer interner Katalog auch ziemlich auf eBay spezialisiert. Ihr habt ja 2019 gegründet. Seid ihr direkt mit eBay gestartet?
Niklas: Ja, wir haben direkt mit eBay angefangen, und ich glaube auch, wenn wir nicht mit eBay angefangen hätten, wären wir nicht so schnell an dem Punkt, wo wir gewesen oder wo wir jetzt sind, weil es einfach sehr, sehr schnell geht und man sehr schnell starten kann, mit eBay. Wenn man einen eigenen Onlineshop aufbaut, dauert das immer sehr viel länger, und man muss auch mehr Wissen mitbringen.
Tino: Und Martin, was macht eBay als Marktplatz für den Verkauf von Motorradersatzteilen dann aus?
Martin: Aus meiner Sicht ist eBay der ideale Marktplatz für den Kauf von Ersatzteilen, und zwar nicht nur für Motorräder, sondern auch für alle weiteren Fahrzeuge, die es am Markt gibt. Und warum ist das so? eBay bietet eine Vielfalt an Produkten, an Qualitäten und auch von Anbietern, und das in einem internationalen Umfeld, egal ob ich ein gebrauchtes Ersatzteil für meine alte BMW F 650 benötige oder ich mein neues Motorrad fit für die neue Saison machen möchte: Sie können verschiedene Qualitätsstufen wählen, angefangen vom Ersatzteil, dass lediglich die Funktionssicherheit gewährleistet, bis hin zum Premiumteil, dass das Fahrzeug aufwertet, und das Ganze können sie auch noch neu oder gebraucht kaufen, womit auch, das ist mir persönlich sehr wichtig, der Nachhaltigkeitsgedanke weitergelebt wird.
Isabell: Wie habt ihr beide euch eigentlich kennengelernt?
Martin: Ich habe Niklas schon deutlich vor der Zeit kennengelernt, an der wir uns beide kennengelernt haben, nämlich in einem Zeitungsartikel, in einer IHK Zeitung. Und schon da bin ich auf das damals noch sehr junge Unternehmen aufmerksam geworden. Persönlich kennengelernt haben wir uns im Rahmen der eBay Open 2022, wo wir relativ schnell ins Gespräch gekommen sind. Ich fand es sehr spannend zu sehen, wie hier vor den Toren Berlins gebrauchte Motorradersatzteile für die Welt zugänglich gemacht wurden, besonders da ich selber auch in diesem Bereich schon tätig war und also schon nachvollziehen konnte, welche Herausforderung hier vor dem jungen Team lag. Und natürlich hat mich auch besonders interessiert, mit welchen Lösungen diese Herausforderungen angegangen wurden, und umso mehr ich hier erfahren habe, umso größer wurde mein Interesse, umso mehr Respekt habe ich auch entwickelt für diese Leistungen, die hier entstanden ist, und ja, deswegen sind wir, glaube ich, jetzt auch hier.
Isabell: Ist immer schön zu sehen, wie in den verschiedenen Branchen sich dann doch die Kontakte untereinander finden und sich das Netzwerk ausbaut. Niklas, ich würde gerne mit dir über deine Gründung sprechen. Ich habe ja kurz im Intro schon erwähnt, dass du Witschaftswissenschaften studiert hast. Du hast auch einen IT Hintergrund, und wenn man mal die Statistiken der Gründung in Deutschland nach Branchen schaut, dann hast du dir eigentlich gar nicht den naheliegendsten Bereich für eine Gründung ausgesucht. In 2022 lagen die Gründungen in der Informations- und Kommunikationstechnologie bei 30 Prozent und in der Automobil- und Mobilitätsbranche waren es nur gerade 5 Prozent. Dazu müssten ja dann eigentlich auch Unternehmen wie deins zählen. Wie hast du dich zu Motorradteilen entschieden?
Niklas: Das ist eine lustige Sache, und zwar hat der Zufall dabei eine große Rolle auch gespielt. Über einen gemeinsamen Freund habe ich Paul Reimann kennengelernt, mein jetziger Mitgründer. Der hat Jura studiert und neben bei sein Hobby des Motorradfahrens verwirklicht und hat das zum Beruf auch gemacht und hat immer mehr und mehr Motorräder zerlegt und damit sein Studium finanziert. Und da komme wir noch mal zurück auf auf die BMW F 650, weil das nämlich genau das Motorrad war, was er da zerlegt hat - größtenteils - und auch selber gefahren hat, und das lief halt ganz gut und an dem Punkt haben wir uns getroffen, wo er, genau, größer werden wollte und es nicht mehr alleine stemmen konnte. Und da kam halt mein Wissen, mein IT-Wissen, und mein wirtschaftswissenschaftlicher Hintergrund zugute, und wir haben uns entschieden, zusammen zu gründen. Also eigentlich war es ein glücklicher Zufall, weil ich vorher nicht viel mit'm Motorrad zu tun hatte. Ich liebe es aber, Prozesse zu optimieren, und hab hab direkt, als Paul mir davon erzählt hat, gesehen, dass da unheimlich viel Potenzial drin steckt und dass man hier mit IT, mit Software sehr, sehr viel erreichen kann. Und ein paar andere Aspekte waren mir auch noch wichtig, und zwar aus etwas Defektem, etwas Altem etwas Neues zu machen, was ja auch ein bisschen der Grundgedanke von eBay glaube ich, ist, dass man irgendwie alte Sachen, verstaubte Sachen oder auch kaputte Sachen wieder zugänglich macht. Genauso dieses Analoge und das Digitale, dass man halt nicht nur was rein Digitales hat, wie es oftmals im Softwarebereich ist. Dass man auch was anfassen kann und dass man letztendlich sieht, dass man was geschaffen hat. Also, wenn ich 'n Motorrad zerlegt habe, komplett und sehe, dass da 100, 150 Teile daraus entstehen, die sich alle auch verkaufen und Leute glücklich machen, dann hat das für mich irgendwie persönlich einen großen Wert.
Tino: Du sprichst ja mit sehr viel Leidenschaft, halt eben über euer Business. Was denkst du aber, warum so wenige Personen in dieser Branche gründen?
Niklas: Ich glaube, dass das verschiedene Gründe hat, und zwar einerseits ist das unsexy, der ganze Bereich. Es ist halt irgendwie dreckig, es ist ölig, man hat mit gebrauchten alten Motorrädern dann zu tun. Hat auch so einen Altbacken-Image. Man denkt vielleicht auch an die Ludolfs, ich weiß nicht, ob ihr die kennt, aber das ist halt nicht so schön. Ich sehe es ehrlich gesagt, dass es eher das Gegenteil ist: Dass es ein sehr nachhaltiger Bereich ist, dass man die Möglichkeit hat, Motorräder am Leben zu erhalten, dann oftmals nach 15, 20 Jahren, hört die Ersatzteilversorgung vom Hersteller auf und es gibt keine Neuteile mehr. Sprich, wenn ich einen Oldtimer habe oder ein Motorrad habe, was vielleicht 20 oder 30 Jahre alt ist, dann kriege ich vielleicht einen kleinen Sensor nicht mehr. Der verhindert aber, dass ich das Motorrad komplett benutzen kann, und eigentlich muss ich es verschrotten. Weil auf dem Zubehörmarkt gibt's meistens technische Sachen - aufgrund von TÜV oder anderen Hürden - nicht neu zu erwerben, und dementsprechend ist das der einzige Weg, mit Gebrauchtteilen Motorräder wieder flott zu machen. Der zweite Punkt ist, dass man schon eine gewisse Expertise braucht, auch wenn sich erst mal relativ einfach und simpel anhört, Motorräder zu zerlegen. Man braucht KfZ-Erfahrung, man muss sich mit Motorrädern, mit'm Schrauben auskennen. Man muss sich in der Logistik auskennen, gerade wenn man es größer werden lässt, mit Lager, Plätzen, mit verschiedenen Systemen, wie man die ganze Lagerhaltung macht oder auch Abholung von DHL oder Speditionen. Und man muss sich auch noch im E-Commerce auskennen. Also man muss wissen, wie man einen Onlineshop aufbaut, wie man Sachen zu eBay bringt, wie man Beschreibungen generiert und auch Retouren handhabt und so weiter und so fort. Bisschen zur Rechnungsstellung, die auch in Deutschland wieder sehr komplex ist. Und noch mal ein dritter Punkt, den ich auch für wichtig erhalte in dem Bereich, ist Kapital, denn das alles kostet unheimlich viel Geld. Das hätte ich am Anfang auch nicht so gedacht. Aber man braucht Produktions- und Lagerfläche, man braucht Personal, man braucht Werkzeug und Equipment, Software und IT und muss natürlich auch diese Motorräder erst mal vorfinanzieren, denn man muss erst ein Motorrad kaufen, dann zerlegen, fotografieren, online stellen und dann verkauft es sich Stück für Stück ab. Das heißt, erst mal ist viel Geld da versunken.
Isabell: Sind eure Kunden eher Privatpersonen, oder sind das auch eher Werkstätten, die Ersatzteile kaufen?
Niklas: Das ist unterschiedlich. Größtenteils sind das Privatpersonen, aber wir haben auch Vertragswerkstätten oder verschiedene Werkstätten, die regelmäßig bei uns kaufen.
Tino: Dann lass uns noch mal an den Anfang der Gründung eures Unternehmens springen. Was waren denn da die größten Hürden, die ihr überwinden musstet?
Niklas: Also ganz klar, der erste Winter war schwierig. Wir haben im Mai gegründet und der Sommer lief ganz gut. Aber das Motorrad-Business ist ein sehr saisonales Geschäft, das heißt, im Winter ist der Umsatz einfach geringer. Das kennt man aus anderen Bereichen ja auch schon. Ich glaube, ein Extrembeispiel ist das Feuerwerksgeschäft mit Feuerwerkskörpern, wo alles sich um ein, zwei Tage größtenteils abspielt. Bei uns ist es genau andersrum, dass es im Sommer gut läuft und im Winter nicht so gut. Dementsprechend war der erste Winter schwierig.
Isabell: Niklas hast du hast gerade gesagt, der Winter war ziemlich hart. Ich hätte jetzt als Laie tatsächlich gedacht, im Sommer fahr ich und im Winter restauriere ich vielleicht mein Motorrad. Also dass ihr vielleicht gar nicht so stark von diesen saisonalen Abhängigkeiten betroffen seid. Was bedeutet das für euch, und ein Unternehmen wie managt ihr das?
Niklas: Also, am Anfang war das schon ein Problem. Mittlerweile haben wir Wege gefunden, wie wir das besser ausgleichen können. Zum einen sind wir breiter aufgestellt und haben ein größeres Inventar, bieten auch mehr an. Dadurch gleicht sieht das wieder ein bisschen mehr aus. Dadurch sind wir nicht auf einzelne Verkäufe so sehr angewiesen. Zum anderen sind wir mittlerweile auch deutlich internationaler aufgestellt. Das heißt, wir haben Übersetzungen in verschiedenste Sprachen und verschiedenste Währungen und wenn bei uns Winter ist, gibt es in anderen Regionen der Welt, ist dort Sommer, und das gleich sich jetzt zum Teil wieder aus. Natürlich haben wir trotzdem ein kleines saisonales Loch. Das haben wir am Anfang überwunden, indem wir mehr Springer hatten, würde ich mal sagen. Das heißt Leute, die nicht fest in einem Bereich sind, sondern zwischen verschiedenen Bereichen hin- und herspringen. Im Sommer dann Versand, im Winter zum Beispiel mehr in der Werkstatt. Wie gesagt, mittlerweile ist es dadurch, dass wir größer geworden sind und besser aufgestellt haben, nicht mehr so ein großes Problem.
Tino: Und Niklas, hast du konkrete Tipps für unsere Zuhörerinnen und Zuhörer, die auch Probleme mit diesen Hoch- und Tiefzeiten haben?
Niklas: Ja, ich... aus eigener Erfahrung würde ich jedem empfehlen, mindestens ein Jahr eine Finanzplanung im voraus zu machen, besser natürlich zwei oder drei Jahre, wenn man das kann und das gut machbar ist, aber zumindestens die eine Saison einmal komplett durchplanen und dementsprechend auch zu sagen, in der Hauptsaison erwirtschafte ich Überschuss und habe auch mehr Geld zur Verfügung. Das lege ich monatlich auf ein separates Konto, damit ich dann im Winter auch wirklich Geld beiseite liegen habe oder im Sommer, je nachdem, wie die Saison ist, um das auszugleichen. Meistens ist es nämlich so, dass man so euphorisch ist und sagt: "Es läuft so super, ich investiere ich, ich mache was!" und dann ist in der Nebensaison plötzlich doch nicht mehr so viel Geld da, wie man braucht. Auch der zweite Punkt ist dann, wie gesagt, die Euphorie, dass man halt sagt, man soll sich nicht zu sehr überkommen lassen von der Euphorie und nicht sagen: "Es läuft jetzt so, so super. Ich habe jetzt 50 Prozent Zuwachs!" zum Beispiel. Sondern einfach ein bisschen gedämpfter sein und sagen: "Okay, es läuft super schön, dass ich ein bisschen Geld beiseite legen kann." Dann habe ich auf jeden Fall in der Nebensaison meine Ruhe und habe auf jeden Fall ein bisschen Reserven in der Hinterhand. Und der dritte Punkt, den ich wichtig finde, ist, dass man Aufgaben zyklisch einplant, sprich in der Nebensaison, wenn vielleicht weniger zu verschicken ist, weniger zu verpacken ist, dass man dort andere Aufgaben hinlegt, zum Beispiel die Inventur. Die muss ja auch regelmäßig gemacht werden, oder dass man sagt, man baut die Arbeitsplätze um, oder man hat sonstige Optimierungen, die man machen kann, dass man dementsprechend die ruhigere Zeit nutzt, um sich weiterzuentwickeln.
David: eBay Ads Insider:
Matthias: Wie Niklas Priddat erzählt hat, ist das Motorrad-Business ein sehr saisonales Geschäft, das in den warmen Monaten boomt und im Winter abnimmt. Deshalb haben wir bei eBay Ads einmal in die Datenkiste geschaut und herausgefunden, dass die motorisierten Zweiräder erst einmal fit gemacht werden, bevor es mit ihnen auf die Straßen geht. Das führt unter anderem besonders im Mai zu einer starken Nachfrage nach Motorradartikeln. Hier sehen wir unter anderem jeweils plus 60 Prozent, einen starken Kaufanstieg für Nummernschilder, Schutzausrüstungen und Visiere. Und ähnlich sieht es bei den Autos aus. Jetzt, im März starten weiterhin viele deutsche Autofahrerinnen und Autofahrer ihre Suche nach neuen Sommerreifen, Ganzjahresreifen und den dazugehörigen Felgen. Gute Erinnerung, ich muss auch noch einen Termin machen zum Reifenwechsel. Daher steht für Reifenhändlerinen und -händler die wichtigste Umsatzphase des Jahres bevor. So werden zum Beispiel konkret Autoreifen, Ladestationen und Ladegeräte mit rund plus 30 Prozent Anstieg im März gekauft. Auch die Verkäufe von Anhängerkupplungen und Autopflegeprodukten steigen von März bis Mai mit plus zehn bis plus 30 Prozent deutlich an. In diesen heißen Umsatz Phasen schläft die Konkurrenz bekanntlich nicht. Daher ist es jetzt an der Zeit, die eigenen Angebote schick zu machen - beziehungsweise aufzupolieren, um mal in der Fachsprache zu bleiben - und rechtzeitig für mehr Sichtbarkeit zu sorgen. Das gelingt zum Beispiel mit unseren Anzeigen-Tools. Einen Link dazu gibt es in den Shownotes.
Isabell: Ja, ich habe das gerade schon mal kurz über längere Lieferzeiten in den letzten Jahren gesprochen, und davon war ja die Ressourcenbeschaffung auch generell betroffen. Wie ist das bei Gebrauchtteilen? Ist es dort einfacher, Ersatzteile zu bekommen? Und du hattest eben auch eben kurz eine Produktionsfläche bei euch im Betrieb angesprochen? Produziert ihr auch selbst Teile?
Niklas: Ursprünglich haben wir damit angefangen, nur Motorräder dazu zerlegen, das heißt, wir haben defekte oder gebrauchte Motorräder angekauft und diese dann die Einzelteile zerlegt. Das machen wir auch immer noch. Zusätzlich haben wir nun aber auch angefangen, größere Ersatzteilbestände aufzukaufen und diese zu digitalisieren. Da muss man ein bisschen unterscheiden. Dadurch haben wir natürlich bei größeren Lagerbeständen einen einen sehr festen Kanal, und wir wissen, dass die Teile - die kommen auch alle aus Deutschland - dass die verfügbar sind, und da haben wir einen sehr, sehr guten Stream an neuen Ersatzteilen quasi bei Motorrädern, weil sie gebraucht sind, haben wir auch nicht wirklich Lieferprobleme. Ist nicht so, dass die irgendwo in China produziert werden und dann erst mal geliefert werden müssen mit dem Schiff, wie es, glaube ich, viele andere Händler haben, die ihre Produkte aus der ganzen Welt beziehen. Da sind wir relativ gut aufgestellt und haben wenig Probleme gehabt. Bei uns ist eher das Problem eben des Vertriebs, weil unsere Kunden sitzen, nämlich weltweit, und dementsprechend hatten wir jetzt in der Corona-Zeit Probleme, immer wieder die Versandbedingungen anzupassen, und da gab es halt sehr viel Durcheinander, in welche Länder es gerade möglich war zu verschicken, und welche Länder es schwieriger war beziehungsweise unmöglich war.
Isabell: Wie geht es denn weiter, wenn die Teile bei euch angekommen sind?
Niklas: Wir haben im Grunde drei verschiedene Bereiche, und zwar als erstes die Werkstatt, als zweites die Fotografie, und der dritte Bereich ist die Endkontrolle beziehungsweise der Upload. Und da passieren verschiedene Sachen. Das meiste passiert erst mal in der Werkstatt. Da werden die Ersatzteile, je nachdem, ob sie als ganzes Motorrad bei uns ankommen oder, wie gesagt, als Lageraufkauf, macht es keinen großen Unterschied, dann werden sie einmal nur zerlegt vorher, aber das passiert genauso. Die Kontrolle, das heißt, wir gucken uns an: Setbildung: werden Sachen einzeln verkauft, zusammen verkauft. Jedes Teil bekommt eine eindeutige ID, die dann auch für immer gilt, dass man es eindeutig identifizieren kann. Dann passiert eine Funktionsprüfung, die sowohl eine Sichtprüfung ist. Also, wir gucken uns optisch an, kann man irgendwelche Menge erkennen? Wenn es möglich ist, gucken wir sogar, prüfen wir die.. die Teile und gucken, ob's und messen die Sachen und gucken, ob man Defekte feststellen kann, soweit das möglich ist. Wir machen auch Probefahrten mit dem Motorrädern zum Beispiel im Voraus. Dann wird es kategorisiert, das heißt, wir gucken, was genau ist das für ein Teil? Gehört zur Bremse? Ist das ein Sensor? Wir versuchen, möglichst viele Daten zu erfassen. Wenn das alles erledigt ist, geht es in den zweiten Bereich: In die Fotografie. Dort werden die Fotos erstellt. Es gibt nochmal eine zweite Kontrolle, ein Vieraugenprinzip, dass Defekte oder mögliche Schäden erkannt werden. Dort wird es auch direkt eingelagert und der Lagerplatz hinterlegt, und der letzte Schritt ist dann am Computer eine Endkontrolle, wo die ganzen Fotos überprüft werden, wo geguckt wird, was ist die Preisfindung? Dann gucken wir.. wir ermitteln einen guten Preis, und letztendlich wird es dann hochgeladen und ist auf verschiedenen Marktplätzen erhältlich.
Tino: Und Niklas, du hattest ja schon vorhin gesagt, dass erst mal eine gute technische Grundlage Voraussetzung ist und ein gutes Datenmanagement. Was genau meinst du damit?
Niklas: Von Anfang an war mir klar, dass Software hier der entscheidende Erfolgsfaktor sein wird in dem Bereich. Das war natürlich am Anfang schwierig, wo wir gegründet haben, direkt eine Softwareentwicklung anzustoßen. Dafür müssten wir erst mal ein bisschen das genau.. den genauen Markt kennenlernen und die Prozessabläufe verstehen. Und vor ungefähr zwei Jahren haben wir dann die erste Software fertig entwickelt. Das ist eine interne Software, die wir benutzen. Also es ist jetzt nicht, dass man sich die runterladen kann, sondern die wird nur bei uns intern, in der Produktion, in der Halle, benutzt. Wir erfassen jedes Produkt von Anfang an komplett digital. Das heißt, wenn ein Ersatzteil bei uns ankommt, wird direkt, wir haben Touch-Monitore und Label-Drucker, wird direkt alles digital erfasst, und das ist ein Riesen Produktionsgewinn, den wir dadurch bekommen haben. Vorher war es viel 'mit Edding auf Tüten schreiben und wieder abfotografieren' was natürlich enorm viele Fehler verursacht, enorm viel Zeit kostet und auch Probleme macht, und das haben wir, seitdem wir jetzt das alles rein digital erfassen, konnten wir da richtig viel an Professionalität gewinnen. Wir konnten die Fehlerquote deutlich reduzieren, und auch solche Sachen wie zum Beispiel Fehlbestände haben wir auch größtenteils so gut wie gar nicht mehr.
Tino: Bei Gebrauchteilen hören wir häufig, dass es für Käuferinnen und Käufer oft schwierig ist, den Zustand einzuschätzen. Martin welche Lösungen bieten wir hier Händlerinnen und Händlern an, um hier möglichst transparent zu bleiben?
Martin: Wir haben hier einige Lösungen, die es dem Kunden ermöglichen, schon vor Kauf den genauen Zustand des Produkts zu ermitteln. Zum einen gibt der Händler beim Einstellen des Produkts an, in welchem Zustand es sich befindet. Also handelt es sich beispielsweise um ein neues, originalverpacktes Produkt? Um ein neues Produkt, was schon geöffnet ist? Oder ein gebrauchtes Produkt, bis hin aber auch zu einem defekten Produkt? Denn wir haben auch identifiziert, dass auch defekte Teile, zum Beispiel an unserem Beispiel ein verunfallter Motorradrahmen, noch einen Käuferkreis anspricht und hier über den Marktplatz verkauft werden kann. Dann hat der Händler die Möglichkeit, Bilder des Produkts einzustellen. Wir empfehlen immer, möglichst viele Bilder einzustellen, nicht nur mit einem Bild hier das Angebot zu eröffnen, damit der potenzielle Käufer genau sieht, was er erwartet, um so auch Diskussionen oder Rückabwicklung auf einem möglichst niedrigen Niveau zu erhalten. In der Beschreibung können dann noch ergänzende Hinweise gegeben werden - um bei unserem Beispiel mit dem Rahmen zu bleiben - also beispielsweise, was für einen Unfall hier passiert ist, was für ein Schaden hier vorliegt und auch welche Dokumente dabei sind. Und der Käufer hat im Vorfeld, bevor er den Kaufprozess durchläuft, auch die Möglichkeit, über die Bewertung zu prüfen, ob diese Angaben, die er hier hat, entsprechend auch der Wahrheit entsprechen und ob vorherige Käufer hier positives Feedback hinterlassen haben.
Isabell: Wo wir gerade über Lösungen von eBay sprechen: Wir hatten ja eben über die Saisonalitäten gesprochen, und die Herausforderungen. Gibt es denn hier auch Angebote von eBay, wie Verkäuferinnen und Verkäufer mit diesen Hoch- und Tiefzeiten umgehen können?
Martin: Ja, natürlich, wir können die Saison entsprechend nicht verschieben. Das können wir nicht tun, aber wir können dafür sorgen, dass gerade die Zeiten, in denen die Saison abschwächt oder auch noch nicht die Hochsaison ist, dass diese Zeiten für Verkaufsaktionen genutzt werden. Da gibt es diverse Marketing-Tools, die unseren Verkäuferinnen und Verkäufern freistehen, wo die Reichweite erhöht werden kann oder auch der Preis reduziert wird, um hier die Käufer anzusprechen, die eigentlich noch nicht ein konkretes Interesse hatten. Dann, Niklas, hat es vorhin schon ausgeführt, ist die Saison auf der Welt anders. Es gibt die Möglichkeit also auch das aktiv zu nutzen, indem die Verkäufe in die Länder ausgesteuert werden, die also entsprechend aktuell eher eine Hochzeit haben. Hier stehen wir auch gerne beratend zur Verfügung, und in der wirklichen Nebensaison, wo also die Nachfrage sehr gering ist, empfehle ich, die Möglichkeiten der Beratung, die eBay bietet zu nutzen, beispielsweise sich für das Pro-Trader Programm zu registrieren oder oder die diversen Hilfeseiten und Communities zu nutzen, um ideal vorbereitet in die Zeit zu gehen, in der dann eben keine Zeit mehr ist, die Angebote zu optimieren oder Dinge zu verbessern, um so ein noch erfolgreicheres neues Jahr zu erhalten.
Isabell: Vielleicht an der Stelle nur ein kurzer Hinweis: Die Marketing-Tools, die du gerade angesprochen hattest, die sind für Verkäuferinnen und Verkäufer mit einem eBay Shop-Abonnement im Verkäufer-Cockpit-Pro verfügbar. Und den Link zum Pro-Trader Programm, den packen wir gerne noch mit in die Shownotes.
Tino: Niklas, wir hatten das auch vorhin schon angesprochen. Es gibt in Deutschland wenige Gründungen in deinem Bereich, beziehungsweise in deiner Branche. Es wird in dem Segment 'Motorräder' jedoch ein jährliches Umsatzwachstum von knapp 3,4 Prozent deutschlandweit erwartet. Ich denke, das birgt ja dann auch für Ersatzteile, also dein Business, ein enormes Marktpotenzial. Vor allem in Deutschland. Kannst du uns einen Einblick in deine anstehenden Ziele geben?
Niklas: Ja, sehr gerne. Wir orientieren uns gar nicht so sehr am Markt oder an der Konkurrenz, sondern wir versuchen, ein nachhaltiges und langfristiges Unternehmen aufzubauen und das ist eigentlich unser erstes Interesse. Das heißt, wir sind gar nicht so sehr auf den, auf den Markt fokussiert. Ich glaube auch, dass Innovation meistens daher kommen, dass man eben nicht sich bei der Konkurrenz umschaut und guckt, wie machen es die anderen, sondern einfach guckt, wie können wir es bestmöglich machen? Wie können wir auch den Kundennutzen maximieren? Wie können wir den Leuten auf eBay, den einzelnen Käufern möglichst genau das bieten, was sie brauchen: Also eine ehrliche Beschreibung geben, die Beschädigungen möglichst zu 100 Prozent genau erfassen und viele Bilder machen, viele Sachen, wie zum Beispiel die Teilenummer mit angeben. Das haben wir jetzt zum Beispiel neu hinzugefügt, dass alle unsere unsere Artikel eine Teilenummer direkt als eBay-Merkmal hinterlegt haben. Und da sind wir sehr hinterher, dass wir da sowohl technisch uns noch weiterentwickeln und mehr Möglichkeiten nutzen, auch was, was eBay da an neuen Sachen entwickelt, sind wir auch immer sehr bereit, das auszuprobieren und dem Kunden dadurch ein besseres Erlebnis zu bieten. Generell ist unser Ziel: Mittel-, langfristig unser Branding nochmal zu verbessern. Das heißt, das GlobalMotoParts für eine professionelle Firma steht und einen zuverlässigen Händler, und die Leute wissen, dass sie hier gute Qualität bekommen und einfach das bekommen, was sie auch in der Anzeige sehen. Wir verkaufen auch, wie Martin vorhin schon meinte, auch gebrauchte Sachen oder auch defekte Sachen, aber dann geben wir es ganz klar an: Mit einem deutlichen Preisnachlass. Also, man kann, glaube ich, fast alles verkaufen. Das ist interessant, dass selbst kaputte Sachen sich oftmals verkaufen, weil Leute nur eine kleine Schraube vielleicht brauchen oder einen kleinen Sensor oder einen kleinen Halter, den es nicht mehr zu kaufen gibt, und sich dann freuen, dass sie das doch noch irgendwo bekommen. Aus technischer Sicht, ich bin ja auch für die Technik verantwortlich, ist es unser Ziel, noch mehr in die neuen Technologien reinzugehen, wie zum Beispiel Bilderkennung, ist ein sehr spannender Bereich, und auch mehr aus unseren Daten zu machen, weil wir sammeln ja mehr und mehr Daten, mehr Verkäufe und haben auch mittlerweile gehen wir Richtung 100.000 Artikel. Das ist schon spannend, was man da auch langsam alles auswerten kann und welche Insights man dadurch bekommen kann.
Isabell: Das, finde ich, ist eine sehr coole Einstellung zu sagen: "Man orientiert sich gar nicht, was auf dem Markt passiert, sondern wirklich, wo wollt ihr hingehen?" Niklas, was würdest du rückblickend deinem Gründer-Ich raten?
Niklas: Ich glaube, bei jeder Gründung ist irgendwann der Punkt, gerade in den ersten zwei Jahren, wo man an einem Tiefpunkt ist, wo man sagt, ich habe keine Lust mehr, ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr, weil es finanziell immer schwierig ist, gerade wenn man keine externe Finanzierung hat, und weil einfach mehrere Sachen, blöde Sachen, irgendwann zusammenkommen und man denkt, wofür mache ich das eigentlich alles? Ich kann nur jedem empfehlen, hier nicht alleine zu gründen, sondern das mit einem Partner zu machen, zu zweit zu machen. Das hat mich unheimlich motiviert, weil ich dadurch.. man sich gegenseitig auffangen kann, und mal hat der eine keine Lust mehr und sagt: "Ich kann nicht mehr!" und dann sagt der andere: "Hier, komm! Ich päppel dich wieder auf." Und man muss natürlich trotzdem irgendwo auch kritisch hinterfragen und sagen: "Hat das Geschäftsmodell wirklich auch eine Perspektive?" Und da hab ich an keinem Punkt das Gefühl verloren, dass das nicht funktionieren könnte. Aber ich glaube, die meisten Gründer scheitern daran, dass sie an diesem Punkt nicht durchhalten, und das würde ich jedem empfehlen, einfach mal die Zähne zusammenzubeißen, wenn man wirklich davon überzeugt ist, dass das Geschäftsmodell funktioniert.
Tino: Ja, welch schönes Schlusswort! Also, zusammen kommt man da schon irgendwie durch. Und dann nimmt man sich eine Motivation mit, und dann gründet man so erfolgreich wie ihr. Das ist doch hervorragend! Aber jetzt sind wir schon auch bei unserem Ende unseres eBay Podcasts angekommen, und ganz am Ende stehen wir natürlich noch eine ganz bekannte Frage: Martin, die Frage geht zuerst an dich. Was hast du zuletzt bei eBay gekauft?
Martin: Es war ein Set Schaschlikspieße, damit ich bei meinem Hobby, dem Grillen, nicht jedes mal diese Holzspieße verwenden muss, die jedes Mal verbrennen und die genau dann alle sind, wenn man gerade wieder welche benötigt.
Tino: Das zum Thema antisaisonal kaufen.
Martin: Die Saison geht los!
Isabell: Und Niklas, was hast du zuletzt gekauft?
Niklas: Bei mir waren es zwei gebrauchte Touchmonitore, weil wir gerade unsere Werkstatt ein bisschen umbauen und die Winterzeit nutzen, um ein bisschen umzustellen. Und dementsprechend brauchten wir zwei neue Monitore, die sogar gebraucht sind. Man muss ja nicht alles neu kaufen.
Isabell: Und was habt ihr zuletzt verkauft?
Niklas: Da habe ich gerade nachgeschaut, und zwar ein Verkleidungshalter-Set für eine BMW K1100 LT.
Isabell: Und auch das sagt mir nichts.
Tino: Isabell, keine Sorge, das sagt mir auch nichts. Damit sind wir auch am Ende unserer eBay Podcastfolge zum Thema Motorradersatzteile gekommen. Danke für diese spannende Insights jetzt in den Handel mit Ersatzteilen und die vielen hilfreichen Tipps, die ihr unseren Zuhörerinnen und Zuhörern an die Hand gegeben habt. Lieber Martin, lieber Niklas, danke, dass ihr da wart.
Martin: Vielen Dank für den interessanten Austausch.
Niklas: Vielen Dank für die Einladung.
Isabell: Ja, liebe Zuhörerinnen und liebe Zuhörer, wie immer freuen wir uns über euer Feedback. Ihr helft uns eBay als Marktplatz und unseren Podcast weiter zu verbessern. Schreibt uns deshalb gerne in der eBay Community, welche Tipps von Niklas euch am meisten weitergeholfen haben und auf welche Hürden ihr vielleicht gestoßen seid, wenn ihr ebenfalls Motorradersatzteile oder ähnliches vertreibt.
Tino: Und wenn ihr außerdem noch fragen an Martin oder Niklas habt, könnt ihr uns diese auch gerne über die eBay Community zukommen lassen. Wir kommen dann schnellstmöglichst mit einer Antwort auf euch zurück. Vergesst auch nicht, uns da, wo ihr uns gerade hört, ein Abo oder ein Like da zu lassen. Das hilft unserem Podcast dabei zu wachsen. Ja, und in diesem Sinne, das war's Tschüss, und bis zum nächsten Mal
Isabell: Tschüss!
In dieser Podcast-Folge dreht sich alles um den Handel mit Motorrad-Ersatzteilen. Zu Gast sind Niklas Priddat, Gründer und Geschäftsführer von GlobalMotoParts, einem der führenden Unternehmen für Motorrad-Ersatzteile in Deutschland, und Martin Menzel, Category Manager im Bereich Motorradteile und Zubehör bei eBay Deutschland.
In dieser Folge erzählt Niklas Priddat den Hosts Isabell Butterwegge und Tino Propp, welche Herausforderungen er bei der Gründung seines Unternehmens überwinden musste, warum ein gutes Datenmanagement für seinen Erfolg entscheidend war und gibt hilfreiche Tipps für Händler*innen, die von saisonalen Hochs und Tiefs betroffen sind.
Außerdem erzählt Martin Menzel, woran er mit seinem Team aktuell arbeitet, warum eBay der ideale Marktplatz für den Verkauf von Motorrad-Ersatzteilen ist und wie der enge Kontakt zwischen ihm und Niklas Priddat entstanden ist.
Aber das ist nicht alles! In dieser Folge werden erstmals zwei neue Podcast-Formate vorgestellt: der „eBay Ads Insider“ mit Matthias Neubauer, Head of Ads Partnerships Electronics + Home & Garden, und der „eBay Handelsüberblick“ mit aktuellen E-Commerce Themen, die man nicht verpassen sollte.
**Wichtige Links**
- GlobalMotoParts | eBay Shops
- Bestand an Krafträdern 2022 | Statista
- DSM_2022.pdf (startupverband.de)
- https://www.ebay.de/sh/mktg/pl
**Quellen eBay Handelsüberblick**
- Gebrauchte Smartphones werden zum Verkaufsschlager (handelsblatt.com)
- „Amazon-Steuer“: Kommt die Paketgebühr bald auch für deutsche Städte? (t3n.de)
- Klimabilanz im Versand: Post fordert CO2-Label für Pakete | tagesschau.de
- Mit der Verbraucherstimmung in Deutschland geht es weiter bergauf - com! professional (com-magazin.d...
*** Kapitelmarken ***
- 00:03:04 bis 00:04:41: Der eBay Handelsüberblick zu aktuellen E-Commerce Trends.
- 00:06:35 bis 00:07:58: Einbindung von Fahrzeugdaten bei eBay.
- 00:07:58 bis 00:10:20: eBay als Marktplatz für Motorradteile und das gemeinsame Kennenlernen von Niklas und Martin.
- 00:10:20 bis 00:18:31: Unternehmensgründung von GlobalMotoParts, Überwindung von anfänglichen Hürden und saisonalen Hoch- und Tiefzeiten.
- 00:18:31 bis 00:20:01: Der eBay Ads Insider mit Matthias Neubauer.
- 00:20:01 bis 00:24:35: Produktbeschaffung, Logistik und erfolgreiches Datenmanagement.
- 00:24:35 bis 00:28:04: Marketingtools von eBay für das Saisongeschäft.
- 00:28:04 bis 00:32:07: Die Zukunft von GlobalMotoParts und ein rückblickender Rat an Niklas’ Gründer-Ich.
Niklas: Ich glaube auch, dass Innovation meistens daher kommen, dass man eben nicht sich bei der Konkurrenz umschaut und guckt, wie machen es die anderen, sondern einfach guckt, wie können wir es bestmöglich machen? Wie können wir auch den Kundennutzen maximieren?
Isabell: Hallo, liebe Hörerinnen und liebe Hörer und herzlich bekommt zu einer neuen Folge des eBay Podcasts für Händlerinnen und Händler und natürlich für alle, die es noch werden wollen. Ich bin Isabell Butterwegge, Seller Engagement Managerin bei eBay Deutschland, und neben mir sitzen heute zwei spannende Gäste sowie auch unser Co-Host Tino Propp im Studio in Dreilinden: Tino ist Senior Category Manager für Collectibles, Toys und Model Making. Also konkret bedeutet das, dass er sich um die wundervollen Kategorien Spielzeug und Modellbau bei eBay kümmert. Seine Hauptaufgaben sind unter anderem die Akquise von neuen Händlerinnen und Händlern und von Marken, um ein besonders breites und spaßiges Inventar bei eBay zu präsentieren.
Tino: Ja, Hallo Isabell, ich freue mich mal wieder sehr, mit dir einen Podcast hier zu hosten. Du hast es schon angeteasert, dass wir heute zwei Gäste eingeladen haben. Die beiden beschäftigen sich im weitesten Sinne auch mit sehr großen und wertvollen Spielzeugen, die vor allem in den anstehenden wärmenden Monaten von großer Beliebtheit sind, und zwar: Heute haben wir unseren Kollegen Martin Menzel eingeladen. Martin ist Category Manager im Bereich Motorradteile und Zubehör bei eBay Deutschland. Er erzählt uns heute, woran er aktuell arbeitet, was in diesem Jahr noch ansteht und warum eBay DER Marktplatz für Motorradersatzteile ist. Ganz nebenbei: Es ist super spannend, dass die Anzahl der Krafträder in Deutschland laut Statista seit 2011 kontinuierlich gestiegen ist. Am ersten Januar 2022 wurde dann mit rund 4,78 Millionen der höchste Bestand der Krafträder in der Bundesrepublik seit 2008 erreicht. Zum Vergleich: 2011 waren erst noch 3,3 Millionen. Das dürfte durchaus auch für das Segment Motorradersatzteile interessant sein, denn mehr Motorräder brauchen dann natürlich mehr Ersatzteile, richtig?
Isabell: Klingt auf jeden Fall logisch, und Martin hat uns glücklicherweise noch mit einem zweiten Gast vernetzt, mit Niklas Priddat. Niklas ist Gründer und Geschäftsführer bei GlobalMotoParts, einem der führenden Unternehmen für Motorradersatzteile in Deutschland und natürlich auch eBay-Händler. Vor der Gründung seines Unternehmens hat Niklas Wirtschaftswissenschaften studiert und als Produktmanager Erfahrung bei einer Softwareagentur gesammelt. Durch eine eigenentwickelte Softwarelösung konnte er die Produktivität und den Absatz von GlobalMotoParts auf jeden Fall steigern, und heute wird er uns mehr über anfängliche Fehler beim Verkaufen von Ersatzteilen und, besonders spannend dem Umgang mit den klassischen Hoch- und Tiefzeiten dieses saisonalen Geschäfts erzählen. Und außerdem wird er unseren Zuhörerinnen und Zuhörern hilfreiche Tipps geben, um Fehler, die er vielleicht gemacht hat, zu vermeiden. Aber erst mal herzlich willkommen, Martin, und herzlich willkommen Niklas!
Martin: Hallo und vielen Dank für die Einladung.
Niklas: Ja, auch vielen Dank für die Einladung meinerseits.
David: Der eBay Handelsüberblick: Was passiert aktuell im Handel? Gebrauchte Smartphones werden zum Verkaufsschlager. Wie das Handelsblatt berichtet, suchen immer mehr Menschen wegen der steigenden Preise nach gebrauchten Handys. Analysten von IDC, der International Data Corporation schätzen das 2023 allein mit gebrauchten Smartphones weltweit etwa 67 Milliarden Dollar umgesetzt werden könnten. Kommt die Paketgebühr bald auch für deutsche Städte? Die t3n berichtet, dass Barcelona eine Paketsteuer einführt, um den Verkehr in der Stadt zu reduzieren und den lokalen Handel zu stärken. Ob eine solche Maßnahme auch in Deutschland kommt, ist eher fraglich. Der Deutsche Städtetag äußerte sich bereits vor einigen Monaten dahingehend, dass die Paketgebühr gerade im deutschen Recht angreifbar sei. Noch ein Paketethema. Die Deutsche Post fordert ein CO2-Label für Pakete. Die Tagesschau berichtet über eine Forderung der deutschen Post, wonach eine Paketkennzeichnung Verbraucherinnen und Verbraucher über den CO2-Ausstoß beim Paketversand informieren soll. Ihre Konkurrenten, aber auch Umweltverbände, sehen die Initiative bislang kritisch. Laut dem HDE Konsumbarometer geht es mit der Verbraucherstimmung in Deutschland wieder bergauf. Das berichtet unter anderem com! professional. Zwar sei die Anschaffungsneigung immer noch geringer als vor Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, doch nun ist sie im fünften Monat in Folge gestiegen. Das war der eBay Handelsüberblick. Quellen und ausführliche Informationen zu allen erwähnten Themen findet ihr in den Shownotes.
Isabell: Ich würde sagen, wir klären die wichtigste Frage direkt am Anfang. Welches Motorrad ist denn für euch der heilige Gral? Martin, vielleicht fängst du an?
Martin: Gerne, wobei die Frage wirklich schwer zu beantworten ist, denn für mich gibt es keinen heiligen Gral, aber es gibt drei Motorräder, die in jeder Garage gehören. Das erste ist eine Triumph Street Triple, ein wunderschönes Motorrad, um schnell um die Landstraße zu fegen und wirklich sich die Luft um die Ohren wedeln zu lassen. Da am liebsten das neueste Modell, denn tatsächlich umso neuer, umso besser. Das zweite ist das ideale Fahrzeug für die Rennstrecke für mich, mit einer italienischen Flagge im Herzen, eine Ducati Panigale, und das dritte Motorrad ist das Motorrad, was auch in meiner Garage steht, eine Ducati Monster, die dieses Jahr ihren 30 Geburtstag feiert und hoffentlich auch noch 30 weitere Jahre bei mir bleiben wird.
Isabell: Und Niklas, was ist dein Lieblings Motorrad?
Niklas: Bei mir gibt's kein richtiges Lieblingsmotorrad. Das zeigt, glaube ich, auch unser ganzer Warenbestand, denn wir haben über 60000 Ersatzteile auf Lager. Dementsprechend gibt es für jeden und für jedes Modell Käufer sowie auch Nachfrage. Für mich persönlich jedoch ist es eine BMW F 650, weil damit hat alles angefangen. Das war nämlich das Motorrad von meinem Geschäftspartner, und diesbezüglich, weil das so gut funktioniert hat, das Motorrad zu verkaufen, gibt es unsere Firma überhaupt.
Tino: Und Isabel, welches ist dein heiliger Motorradgral?
Isabell: Ich wollte gerade sagen, dass mir keines dieser Modellnamen irgendwas gesagt hat und ihr mir wahrscheinlich alles hättet erzählen können. Ich kenne mich leider in dem Thema absolut nicht aus, aber deswegen freue ich mich umso mehr auf die heutige Folge, und deins, Tino?
Tino: Tatsächlich habe ich keinen Motorradführerschein, habe aber diverse Playmobil-Motorrad-Räder oder tatsächlich auch die von LEGO. Also natürlich hab ich Motorräder.
Isabell: Kann man die Ersatzteile für die Modelle, die ihr gerade genannt habt, auch auf unserem Marktplatz kaufen, Martin?
Martin: Da bin ich mir ziemlich sicher. Bisher habe ich noch kein Ersatzteil gefunden, dass es bei eBay nicht gibt.
Tino: Nun gut. Und Martin plauder doch mal etwas aus deinem Erfahrungsschatz oder auch Nähkästchen. Woran arbeitet dein Team und du gerade aktuell bei eBay?
Martin: Gerne, wir Category Manager stehen im engen Austausch mit unseren Händlerinnen und Händler, denn nur durch ihre Insights wissen wir, welche Produkte auf die Plattform gehören, welche Produkte uns noch fehlen und wo eBay besser werden muss. Das ist eins der Themen, an dem wir aktuell arbeiten, neue Angebote auf die Plattform bringen, die Angebotsqualität zu verbessern, und ein Thema möchte ich hier gerne besonders erwähnen, das ist das Thema Fahrzeugdaten, denn wir möchten sicherstellen, dass für jedes Angebot auch die passenden Fahrzeuge, egal ob Auto oder Motorrad, hinterlegt sind, damit unsere eBay-Nutzerinnen und -Nutzer hier auch schon vor Kauf die Sicherheit haben, dass sie das richtige Teil erhalten. A propos Fahrzeugdaten, Niklas: Wie sieht's da eigentlich bei euch aus? Haben alle eure Angebote die passenden Fahrzeuge hinterlegt?
Niklas: Ja, seitdem es technisch möglich ist, und wir mussten erst technisch was umstellen, seit anderthalb Jahren haben wir nahezu alle Ersatzteile bei uns, die ePID heißt es dann für die Motorradteile, also die Fahrzeugverwendungsliste, hinterlegt. Mittlerweile sind wir sogar in dem Punkt, dass wir eine eigene Datenbank gebaut haben mit Motorradmodellen, wo wir schon die eBay-ePIDs hinterlegt haben, damit wir direkt beim Hochladen dann die richtigen Fahrzeugzuordnungen haben.
Isabell: Das klingt so, als sei euer interner Katalog auch ziemlich auf eBay spezialisiert. Ihr habt ja 2019 gegründet. Seid ihr direkt mit eBay gestartet?
Niklas: Ja, wir haben direkt mit eBay angefangen, und ich glaube auch, wenn wir nicht mit eBay angefangen hätten, wären wir nicht so schnell an dem Punkt, wo wir gewesen oder wo wir jetzt sind, weil es einfach sehr, sehr schnell geht und man sehr schnell starten kann, mit eBay. Wenn man einen eigenen Onlineshop aufbaut, dauert das immer sehr viel länger, und man muss auch mehr Wissen mitbringen.
Tino: Und Martin, was macht eBay als Marktplatz für den Verkauf von Motorradersatzteilen dann aus?
Martin: Aus meiner Sicht ist eBay der ideale Marktplatz für den Kauf von Ersatzteilen, und zwar nicht nur für Motorräder, sondern auch für alle weiteren Fahrzeuge, die es am Markt gibt. Und warum ist das so? eBay bietet eine Vielfalt an Produkten, an Qualitäten und auch von Anbietern, und das in einem internationalen Umfeld, egal ob ich ein gebrauchtes Ersatzteil für meine alte BMW F 650 benötige oder ich mein neues Motorrad fit für die neue Saison machen möchte: Sie können verschiedene Qualitätsstufen wählen, angefangen vom Ersatzteil, dass lediglich die Funktionssicherheit gewährleistet, bis hin zum Premiumteil, dass das Fahrzeug aufwertet, und das Ganze können sie auch noch neu oder gebraucht kaufen, womit auch, das ist mir persönlich sehr wichtig, der Nachhaltigkeitsgedanke weitergelebt wird.
Isabell: Wie habt ihr beide euch eigentlich kennengelernt?
Martin: Ich habe Niklas schon deutlich vor der Zeit kennengelernt, an der wir uns beide kennengelernt haben, nämlich in einem Zeitungsartikel, in einer IHK Zeitung. Und schon da bin ich auf das damals noch sehr junge Unternehmen aufmerksam geworden. Persönlich kennengelernt haben wir uns im Rahmen der eBay Open 2022, wo wir relativ schnell ins Gespräch gekommen sind. Ich fand es sehr spannend zu sehen, wie hier vor den Toren Berlins gebrauchte Motorradersatzteile für die Welt zugänglich gemacht wurden, besonders da ich selber auch in diesem Bereich schon tätig war und also schon nachvollziehen konnte, welche Herausforderung hier vor dem jungen Team lag. Und natürlich hat mich auch besonders interessiert, mit welchen Lösungen diese Herausforderungen angegangen wurden, und umso mehr ich hier erfahren habe, umso größer wurde mein Interesse, umso mehr Respekt habe ich auch entwickelt für diese Leistungen, die hier entstanden ist, und ja, deswegen sind wir, glaube ich, jetzt auch hier.
Isabell: Ist immer schön zu sehen, wie in den verschiedenen Branchen sich dann doch die Kontakte untereinander finden und sich das Netzwerk ausbaut. Niklas, ich würde gerne mit dir über deine Gründung sprechen. Ich habe ja kurz im Intro schon erwähnt, dass du Witschaftswissenschaften studiert hast. Du hast auch einen IT Hintergrund, und wenn man mal die Statistiken der Gründung in Deutschland nach Branchen schaut, dann hast du dir eigentlich gar nicht den naheliegendsten Bereich für eine Gründung ausgesucht. In 2022 lagen die Gründungen in der Informations- und Kommunikationstechnologie bei 30 Prozent und in der Automobil- und Mobilitätsbranche waren es nur gerade 5 Prozent. Dazu müssten ja dann eigentlich auch Unternehmen wie deins zählen. Wie hast du dich zu Motorradteilen entschieden?
Niklas: Das ist eine lustige Sache, und zwar hat der Zufall dabei eine große Rolle auch gespielt. Über einen gemeinsamen Freund habe ich Paul Reimann kennengelernt, mein jetziger Mitgründer. Der hat Jura studiert und neben bei sein Hobby des Motorradfahrens verwirklicht und hat das zum Beruf auch gemacht und hat immer mehr und mehr Motorräder zerlegt und damit sein Studium finanziert. Und da komme wir noch mal zurück auf auf die BMW F 650, weil das nämlich genau das Motorrad war, was er da zerlegt hat - größtenteils - und auch selber gefahren hat, und das lief halt ganz gut und an dem Punkt haben wir uns getroffen, wo er, genau, größer werden wollte und es nicht mehr alleine stemmen konnte. Und da kam halt mein Wissen, mein IT-Wissen, und mein wirtschaftswissenschaftlicher Hintergrund zugute, und wir haben uns entschieden, zusammen zu gründen. Also eigentlich war es ein glücklicher Zufall, weil ich vorher nicht viel mit'm Motorrad zu tun hatte. Ich liebe es aber, Prozesse zu optimieren, und hab hab direkt, als Paul mir davon erzählt hat, gesehen, dass da unheimlich viel Potenzial drin steckt und dass man hier mit IT, mit Software sehr, sehr viel erreichen kann. Und ein paar andere Aspekte waren mir auch noch wichtig, und zwar aus etwas Defektem, etwas Altem etwas Neues zu machen, was ja auch ein bisschen der Grundgedanke von eBay glaube ich, ist, dass man irgendwie alte Sachen, verstaubte Sachen oder auch kaputte Sachen wieder zugänglich macht. Genauso dieses Analoge und das Digitale, dass man halt nicht nur was rein Digitales hat, wie es oftmals im Softwarebereich ist. Dass man auch was anfassen kann und dass man letztendlich sieht, dass man was geschaffen hat. Also, wenn ich 'n Motorrad zerlegt habe, komplett und sehe, dass da 100, 150 Teile daraus entstehen, die sich alle auch verkaufen und Leute glücklich machen, dann hat das für mich irgendwie persönlich einen großen Wert.
Tino: Du sprichst ja mit sehr viel Leidenschaft, halt eben über euer Business. Was denkst du aber, warum so wenige Personen in dieser Branche gründen?
Niklas: Ich glaube, dass das verschiedene Gründe hat, und zwar einerseits ist das unsexy, der ganze Bereich. Es ist halt irgendwie dreckig, es ist ölig, man hat mit gebrauchten alten Motorrädern dann zu tun. Hat auch so einen Altbacken-Image. Man denkt vielleicht auch an die Ludolfs, ich weiß nicht, ob ihr die kennt, aber das ist halt nicht so schön. Ich sehe es ehrlich gesagt, dass es eher das Gegenteil ist: Dass es ein sehr nachhaltiger Bereich ist, dass man die Möglichkeit hat, Motorräder am Leben zu erhalten, dann oftmals nach 15, 20 Jahren, hört die Ersatzteilversorgung vom Hersteller auf und es gibt keine Neuteile mehr. Sprich, wenn ich einen Oldtimer habe oder ein Motorrad habe, was vielleicht 20 oder 30 Jahre alt ist, dann kriege ich vielleicht einen kleinen Sensor nicht mehr. Der verhindert aber, dass ich das Motorrad komplett benutzen kann, und eigentlich muss ich es verschrotten. Weil auf dem Zubehörmarkt gibt's meistens technische Sachen - aufgrund von TÜV oder anderen Hürden - nicht neu zu erwerben, und dementsprechend ist das der einzige Weg, mit Gebrauchtteilen Motorräder wieder flott zu machen. Der zweite Punkt ist, dass man schon eine gewisse Expertise braucht, auch wenn sich erst mal relativ einfach und simpel anhört, Motorräder zu zerlegen. Man braucht KfZ-Erfahrung, man muss sich mit Motorrädern, mit'm Schrauben auskennen. Man muss sich in der Logistik auskennen, gerade wenn man es größer werden lässt, mit Lager, Plätzen, mit verschiedenen Systemen, wie man die ganze Lagerhaltung macht oder auch Abholung von DHL oder Speditionen. Und man muss sich auch noch im E-Commerce auskennen. Also man muss wissen, wie man einen Onlineshop aufbaut, wie man Sachen zu eBay bringt, wie man Beschreibungen generiert und auch Retouren handhabt und so weiter und so fort. Bisschen zur Rechnungsstellung, die auch in Deutschland wieder sehr komplex ist. Und noch mal ein dritter Punkt, den ich auch für wichtig erhalte in dem Bereich, ist Kapital, denn das alles kostet unheimlich viel Geld. Das hätte ich am Anfang auch nicht so gedacht. Aber man braucht Produktions- und Lagerfläche, man braucht Personal, man braucht Werkzeug und Equipment, Software und IT und muss natürlich auch diese Motorräder erst mal vorfinanzieren, denn man muss erst ein Motorrad kaufen, dann zerlegen, fotografieren, online stellen und dann verkauft es sich Stück für Stück ab. Das heißt, erst mal ist viel Geld da versunken.
Isabell: Sind eure Kunden eher Privatpersonen, oder sind das auch eher Werkstätten, die Ersatzteile kaufen?
Niklas: Das ist unterschiedlich. Größtenteils sind das Privatpersonen, aber wir haben auch Vertragswerkstätten oder verschiedene Werkstätten, die regelmäßig bei uns kaufen.
Tino: Dann lass uns noch mal an den Anfang der Gründung eures Unternehmens springen. Was waren denn da die größten Hürden, die ihr überwinden musstet?
Niklas: Also ganz klar, der erste Winter war schwierig. Wir haben im Mai gegründet und der Sommer lief ganz gut. Aber das Motorrad-Business ist ein sehr saisonales Geschäft, das heißt, im Winter ist der Umsatz einfach geringer. Das kennt man aus anderen Bereichen ja auch schon. Ich glaube, ein Extrembeispiel ist das Feuerwerksgeschäft mit Feuerwerkskörpern, wo alles sich um ein, zwei Tage größtenteils abspielt. Bei uns ist es genau andersrum, dass es im Sommer gut läuft und im Winter nicht so gut. Dementsprechend war der erste Winter schwierig.
Isabell: Niklas hast du hast gerade gesagt, der Winter war ziemlich hart. Ich hätte jetzt als Laie tatsächlich gedacht, im Sommer fahr ich und im Winter restauriere ich vielleicht mein Motorrad. Also dass ihr vielleicht gar nicht so stark von diesen saisonalen Abhängigkeiten betroffen seid. Was bedeutet das für euch, und ein Unternehmen wie managt ihr das?
Niklas: Also, am Anfang war das schon ein Problem. Mittlerweile haben wir Wege gefunden, wie wir das besser ausgleichen können. Zum einen sind wir breiter aufgestellt und haben ein größeres Inventar, bieten auch mehr an. Dadurch gleicht sieht das wieder ein bisschen mehr aus. Dadurch sind wir nicht auf einzelne Verkäufe so sehr angewiesen. Zum anderen sind wir mittlerweile auch deutlich internationaler aufgestellt. Das heißt, wir haben Übersetzungen in verschiedenste Sprachen und verschiedenste Währungen und wenn bei uns Winter ist, gibt es in anderen Regionen der Welt, ist dort Sommer, und das gleich sich jetzt zum Teil wieder aus. Natürlich haben wir trotzdem ein kleines saisonales Loch. Das haben wir am Anfang überwunden, indem wir mehr Springer hatten, würde ich mal sagen. Das heißt Leute, die nicht fest in einem Bereich sind, sondern zwischen verschiedenen Bereichen hin- und herspringen. Im Sommer dann Versand, im Winter zum Beispiel mehr in der Werkstatt. Wie gesagt, mittlerweile ist es dadurch, dass wir größer geworden sind und besser aufgestellt haben, nicht mehr so ein großes Problem.
Tino: Und Niklas, hast du konkrete Tipps für unsere Zuhörerinnen und Zuhörer, die auch Probleme mit diesen Hoch- und Tiefzeiten haben?
Niklas: Ja, ich... aus eigener Erfahrung würde ich jedem empfehlen, mindestens ein Jahr eine Finanzplanung im voraus zu machen, besser natürlich zwei oder drei Jahre, wenn man das kann und das gut machbar ist, aber zumindestens die eine Saison einmal komplett durchplanen und dementsprechend auch zu sagen, in der Hauptsaison erwirtschafte ich Überschuss und habe auch mehr Geld zur Verfügung. Das lege ich monatlich auf ein separates Konto, damit ich dann im Winter auch wirklich Geld beiseite liegen habe oder im Sommer, je nachdem, wie die Saison ist, um das auszugleichen. Meistens ist es nämlich so, dass man so euphorisch ist und sagt: "Es läuft so super, ich investiere ich, ich mache was!" und dann ist in der Nebensaison plötzlich doch nicht mehr so viel Geld da, wie man braucht. Auch der zweite Punkt ist dann, wie gesagt, die Euphorie, dass man halt sagt, man soll sich nicht zu sehr überkommen lassen von der Euphorie und nicht sagen: "Es läuft jetzt so, so super. Ich habe jetzt 50 Prozent Zuwachs!" zum Beispiel. Sondern einfach ein bisschen gedämpfter sein und sagen: "Okay, es läuft super schön, dass ich ein bisschen Geld beiseite legen kann." Dann habe ich auf jeden Fall in der Nebensaison meine Ruhe und habe auf jeden Fall ein bisschen Reserven in der Hinterhand. Und der dritte Punkt, den ich wichtig finde, ist, dass man Aufgaben zyklisch einplant, sprich in der Nebensaison, wenn vielleicht weniger zu verschicken ist, weniger zu verpacken ist, dass man dort andere Aufgaben hinlegt, zum Beispiel die Inventur. Die muss ja auch regelmäßig gemacht werden, oder dass man sagt, man baut die Arbeitsplätze um, oder man hat sonstige Optimierungen, die man machen kann, dass man dementsprechend die ruhigere Zeit nutzt, um sich weiterzuentwickeln.
David: eBay Ads Insider:
Matthias: Wie Niklas Priddat erzählt hat, ist das Motorrad-Business ein sehr saisonales Geschäft, das in den warmen Monaten boomt und im Winter abnimmt. Deshalb haben wir bei eBay Ads einmal in die Datenkiste geschaut und herausgefunden, dass die motorisierten Zweiräder erst einmal fit gemacht werden, bevor es mit ihnen auf die Straßen geht. Das führt unter anderem besonders im Mai zu einer starken Nachfrage nach Motorradartikeln. Hier sehen wir unter anderem jeweils plus 60 Prozent, einen starken Kaufanstieg für Nummernschilder, Schutzausrüstungen und Visiere. Und ähnlich sieht es bei den Autos aus. Jetzt, im März starten weiterhin viele deutsche Autofahrerinnen und Autofahrer ihre Suche nach neuen Sommerreifen, Ganzjahresreifen und den dazugehörigen Felgen. Gute Erinnerung, ich muss auch noch einen Termin machen zum Reifenwechsel. Daher steht für Reifenhändlerinen und -händler die wichtigste Umsatzphase des Jahres bevor. So werden zum Beispiel konkret Autoreifen, Ladestationen und Ladegeräte mit rund plus 30 Prozent Anstieg im März gekauft. Auch die Verkäufe von Anhängerkupplungen und Autopflegeprodukten steigen von März bis Mai mit plus zehn bis plus 30 Prozent deutlich an. In diesen heißen Umsatz Phasen schläft die Konkurrenz bekanntlich nicht. Daher ist es jetzt an der Zeit, die eigenen Angebote schick zu machen - beziehungsweise aufzupolieren, um mal in der Fachsprache zu bleiben - und rechtzeitig für mehr Sichtbarkeit zu sorgen. Das gelingt zum Beispiel mit unseren Anzeigen-Tools. Einen Link dazu gibt es in den Shownotes.
Isabell: Ja, ich habe das gerade schon mal kurz über längere Lieferzeiten in den letzten Jahren gesprochen, und davon war ja die Ressourcenbeschaffung auch generell betroffen. Wie ist das bei Gebrauchtteilen? Ist es dort einfacher, Ersatzteile zu bekommen? Und du hattest eben auch eben kurz eine Produktionsfläche bei euch im Betrieb angesprochen? Produziert ihr auch selbst Teile?
Niklas: Ursprünglich haben wir damit angefangen, nur Motorräder dazu zerlegen, das heißt, wir haben defekte oder gebrauchte Motorräder angekauft und diese dann die Einzelteile zerlegt. Das machen wir auch immer noch. Zusätzlich haben wir nun aber auch angefangen, größere Ersatzteilbestände aufzukaufen und diese zu digitalisieren. Da muss man ein bisschen unterscheiden. Dadurch haben wir natürlich bei größeren Lagerbeständen einen einen sehr festen Kanal, und wir wissen, dass die Teile - die kommen auch alle aus Deutschland - dass die verfügbar sind, und da haben wir einen sehr, sehr guten Stream an neuen Ersatzteilen quasi bei Motorrädern, weil sie gebraucht sind, haben wir auch nicht wirklich Lieferprobleme. Ist nicht so, dass die irgendwo in China produziert werden und dann erst mal geliefert werden müssen mit dem Schiff, wie es, glaube ich, viele andere Händler haben, die ihre Produkte aus der ganzen Welt beziehen. Da sind wir relativ gut aufgestellt und haben wenig Probleme gehabt. Bei uns ist eher das Problem eben des Vertriebs, weil unsere Kunden sitzen, nämlich weltweit, und dementsprechend hatten wir jetzt in der Corona-Zeit Probleme, immer wieder die Versandbedingungen anzupassen, und da gab es halt sehr viel Durcheinander, in welche Länder es gerade möglich war zu verschicken, und welche Länder es schwieriger war beziehungsweise unmöglich war.
Isabell: Wie geht es denn weiter, wenn die Teile bei euch angekommen sind?
Niklas: Wir haben im Grunde drei verschiedene Bereiche, und zwar als erstes die Werkstatt, als zweites die Fotografie, und der dritte Bereich ist die Endkontrolle beziehungsweise der Upload. Und da passieren verschiedene Sachen. Das meiste passiert erst mal in der Werkstatt. Da werden die Ersatzteile, je nachdem, ob sie als ganzes Motorrad bei uns ankommen oder, wie gesagt, als Lageraufkauf, macht es keinen großen Unterschied, dann werden sie einmal nur zerlegt vorher, aber das passiert genauso. Die Kontrolle, das heißt, wir gucken uns an: Setbildung: werden Sachen einzeln verkauft, zusammen verkauft. Jedes Teil bekommt eine eindeutige ID, die dann auch für immer gilt, dass man es eindeutig identifizieren kann. Dann passiert eine Funktionsprüfung, die sowohl eine Sichtprüfung ist. Also, wir gucken uns optisch an, kann man irgendwelche Menge erkennen? Wenn es möglich ist, gucken wir sogar, prüfen wir die.. die Teile und gucken, ob's und messen die Sachen und gucken, ob man Defekte feststellen kann, soweit das möglich ist. Wir machen auch Probefahrten mit dem Motorrädern zum Beispiel im Voraus. Dann wird es kategorisiert, das heißt, wir gucken, was genau ist das für ein Teil? Gehört zur Bremse? Ist das ein Sensor? Wir versuchen, möglichst viele Daten zu erfassen. Wenn das alles erledigt ist, geht es in den zweiten Bereich: In die Fotografie. Dort werden die Fotos erstellt. Es gibt nochmal eine zweite Kontrolle, ein Vieraugenprinzip, dass Defekte oder mögliche Schäden erkannt werden. Dort wird es auch direkt eingelagert und der Lagerplatz hinterlegt, und der letzte Schritt ist dann am Computer eine Endkontrolle, wo die ganzen Fotos überprüft werden, wo geguckt wird, was ist die Preisfindung? Dann gucken wir.. wir ermitteln einen guten Preis, und letztendlich wird es dann hochgeladen und ist auf verschiedenen Marktplätzen erhältlich.
Tino: Und Niklas, du hattest ja schon vorhin gesagt, dass erst mal eine gute technische Grundlage Voraussetzung ist und ein gutes Datenmanagement. Was genau meinst du damit?
Niklas: Von Anfang an war mir klar, dass Software hier der entscheidende Erfolgsfaktor sein wird in dem Bereich. Das war natürlich am Anfang schwierig, wo wir gegründet haben, direkt eine Softwareentwicklung anzustoßen. Dafür müssten wir erst mal ein bisschen das genau.. den genauen Markt kennenlernen und die Prozessabläufe verstehen. Und vor ungefähr zwei Jahren haben wir dann die erste Software fertig entwickelt. Das ist eine interne Software, die wir benutzen. Also es ist jetzt nicht, dass man sich die runterladen kann, sondern die wird nur bei uns intern, in der Produktion, in der Halle, benutzt. Wir erfassen jedes Produkt von Anfang an komplett digital. Das heißt, wenn ein Ersatzteil bei uns ankommt, wird direkt, wir haben Touch-Monitore und Label-Drucker, wird direkt alles digital erfasst, und das ist ein Riesen Produktionsgewinn, den wir dadurch bekommen haben. Vorher war es viel 'mit Edding auf Tüten schreiben und wieder abfotografieren' was natürlich enorm viele Fehler verursacht, enorm viel Zeit kostet und auch Probleme macht, und das haben wir, seitdem wir jetzt das alles rein digital erfassen, konnten wir da richtig viel an Professionalität gewinnen. Wir konnten die Fehlerquote deutlich reduzieren, und auch solche Sachen wie zum Beispiel Fehlbestände haben wir auch größtenteils so gut wie gar nicht mehr.
Tino: Bei Gebrauchteilen hören wir häufig, dass es für Käuferinnen und Käufer oft schwierig ist, den Zustand einzuschätzen. Martin welche Lösungen bieten wir hier Händlerinnen und Händlern an, um hier möglichst transparent zu bleiben?
Martin: Wir haben hier einige Lösungen, die es dem Kunden ermöglichen, schon vor Kauf den genauen Zustand des Produkts zu ermitteln. Zum einen gibt der Händler beim Einstellen des Produkts an, in welchem Zustand es sich befindet. Also handelt es sich beispielsweise um ein neues, originalverpacktes Produkt? Um ein neues Produkt, was schon geöffnet ist? Oder ein gebrauchtes Produkt, bis hin aber auch zu einem defekten Produkt? Denn wir haben auch identifiziert, dass auch defekte Teile, zum Beispiel an unserem Beispiel ein verunfallter Motorradrahmen, noch einen Käuferkreis anspricht und hier über den Marktplatz verkauft werden kann. Dann hat der Händler die Möglichkeit, Bilder des Produkts einzustellen. Wir empfehlen immer, möglichst viele Bilder einzustellen, nicht nur mit einem Bild hier das Angebot zu eröffnen, damit der potenzielle Käufer genau sieht, was er erwartet, um so auch Diskussionen oder Rückabwicklung auf einem möglichst niedrigen Niveau zu erhalten. In der Beschreibung können dann noch ergänzende Hinweise gegeben werden - um bei unserem Beispiel mit dem Rahmen zu bleiben - also beispielsweise, was für einen Unfall hier passiert ist, was für ein Schaden hier vorliegt und auch welche Dokumente dabei sind. Und der Käufer hat im Vorfeld, bevor er den Kaufprozess durchläuft, auch die Möglichkeit, über die Bewertung zu prüfen, ob diese Angaben, die er hier hat, entsprechend auch der Wahrheit entsprechen und ob vorherige Käufer hier positives Feedback hinterlassen haben.
Isabell: Wo wir gerade über Lösungen von eBay sprechen: Wir hatten ja eben über die Saisonalitäten gesprochen, und die Herausforderungen. Gibt es denn hier auch Angebote von eBay, wie Verkäuferinnen und Verkäufer mit diesen Hoch- und Tiefzeiten umgehen können?
Martin: Ja, natürlich, wir können die Saison entsprechend nicht verschieben. Das können wir nicht tun, aber wir können dafür sorgen, dass gerade die Zeiten, in denen die Saison abschwächt oder auch noch nicht die Hochsaison ist, dass diese Zeiten für Verkaufsaktionen genutzt werden. Da gibt es diverse Marketing-Tools, die unseren Verkäuferinnen und Verkäufern freistehen, wo die Reichweite erhöht werden kann oder auch der Preis reduziert wird, um hier die Käufer anzusprechen, die eigentlich noch nicht ein konkretes Interesse hatten. Dann, Niklas, hat es vorhin schon ausgeführt, ist die Saison auf der Welt anders. Es gibt die Möglichkeit also auch das aktiv zu nutzen, indem die Verkäufe in die Länder ausgesteuert werden, die also entsprechend aktuell eher eine Hochzeit haben. Hier stehen wir auch gerne beratend zur Verfügung, und in der wirklichen Nebensaison, wo also die Nachfrage sehr gering ist, empfehle ich, die Möglichkeiten der Beratung, die eBay bietet zu nutzen, beispielsweise sich für das Pro-Trader Programm zu registrieren oder oder die diversen Hilfeseiten und Communities zu nutzen, um ideal vorbereitet in die Zeit zu gehen, in der dann eben keine Zeit mehr ist, die Angebote zu optimieren oder Dinge zu verbessern, um so ein noch erfolgreicheres neues Jahr zu erhalten.
Isabell: Vielleicht an der Stelle nur ein kurzer Hinweis: Die Marketing-Tools, die du gerade angesprochen hattest, die sind für Verkäuferinnen und Verkäufer mit einem eBay Shop-Abonnement im Verkäufer-Cockpit-Pro verfügbar. Und den Link zum Pro-Trader Programm, den packen wir gerne noch mit in die Shownotes.
Tino: Niklas, wir hatten das auch vorhin schon angesprochen. Es gibt in Deutschland wenige Gründungen in deinem Bereich, beziehungsweise in deiner Branche. Es wird in dem Segment 'Motorräder' jedoch ein jährliches Umsatzwachstum von knapp 3,4 Prozent deutschlandweit erwartet. Ich denke, das birgt ja dann auch für Ersatzteile, also dein Business, ein enormes Marktpotenzial. Vor allem in Deutschland. Kannst du uns einen Einblick in deine anstehenden Ziele geben?
Niklas: Ja, sehr gerne. Wir orientieren uns gar nicht so sehr am Markt oder an der Konkurrenz, sondern wir versuchen, ein nachhaltiges und langfristiges Unternehmen aufzubauen und das ist eigentlich unser erstes Interesse. Das heißt, wir sind gar nicht so sehr auf den, auf den Markt fokussiert. Ich glaube auch, dass Innovation meistens daher kommen, dass man eben nicht sich bei der Konkurrenz umschaut und guckt, wie machen es die anderen, sondern einfach guckt, wie können wir es bestmöglich machen? Wie können wir auch den Kundennutzen maximieren? Wie können wir den Leuten auf eBay, den einzelnen Käufern möglichst genau das bieten, was sie brauchen: Also eine ehrliche Beschreibung geben, die Beschädigungen möglichst zu 100 Prozent genau erfassen und viele Bilder machen, viele Sachen, wie zum Beispiel die Teilenummer mit angeben. Das haben wir jetzt zum Beispiel neu hinzugefügt, dass alle unsere unsere Artikel eine Teilenummer direkt als eBay-Merkmal hinterlegt haben. Und da sind wir sehr hinterher, dass wir da sowohl technisch uns noch weiterentwickeln und mehr Möglichkeiten nutzen, auch was, was eBay da an neuen Sachen entwickelt, sind wir auch immer sehr bereit, das auszuprobieren und dem Kunden dadurch ein besseres Erlebnis zu bieten. Generell ist unser Ziel: Mittel-, langfristig unser Branding nochmal zu verbessern. Das heißt, das GlobalMotoParts für eine professionelle Firma steht und einen zuverlässigen Händler, und die Leute wissen, dass sie hier gute Qualität bekommen und einfach das bekommen, was sie auch in der Anzeige sehen. Wir verkaufen auch, wie Martin vorhin schon meinte, auch gebrauchte Sachen oder auch defekte Sachen, aber dann geben wir es ganz klar an: Mit einem deutlichen Preisnachlass. Also, man kann, glaube ich, fast alles verkaufen. Das ist interessant, dass selbst kaputte Sachen sich oftmals verkaufen, weil Leute nur eine kleine Schraube vielleicht brauchen oder einen kleinen Sensor oder einen kleinen Halter, den es nicht mehr zu kaufen gibt, und sich dann freuen, dass sie das doch noch irgendwo bekommen. Aus technischer Sicht, ich bin ja auch für die Technik verantwortlich, ist es unser Ziel, noch mehr in die neuen Technologien reinzugehen, wie zum Beispiel Bilderkennung, ist ein sehr spannender Bereich, und auch mehr aus unseren Daten zu machen, weil wir sammeln ja mehr und mehr Daten, mehr Verkäufe und haben auch mittlerweile gehen wir Richtung 100.000 Artikel. Das ist schon spannend, was man da auch langsam alles auswerten kann und welche Insights man dadurch bekommen kann.
Isabell: Das, finde ich, ist eine sehr coole Einstellung zu sagen: "Man orientiert sich gar nicht, was auf dem Markt passiert, sondern wirklich, wo wollt ihr hingehen?" Niklas, was würdest du rückblickend deinem Gründer-Ich raten?
Niklas: Ich glaube, bei jeder Gründung ist irgendwann der Punkt, gerade in den ersten zwei Jahren, wo man an einem Tiefpunkt ist, wo man sagt, ich habe keine Lust mehr, ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr, weil es finanziell immer schwierig ist, gerade wenn man keine externe Finanzierung hat, und weil einfach mehrere Sachen, blöde Sachen, irgendwann zusammenkommen und man denkt, wofür mache ich das eigentlich alles? Ich kann nur jedem empfehlen, hier nicht alleine zu gründen, sondern das mit einem Partner zu machen, zu zweit zu machen. Das hat mich unheimlich motiviert, weil ich dadurch.. man sich gegenseitig auffangen kann, und mal hat der eine keine Lust mehr und sagt: "Ich kann nicht mehr!" und dann sagt der andere: "Hier, komm! Ich päppel dich wieder auf." Und man muss natürlich trotzdem irgendwo auch kritisch hinterfragen und sagen: "Hat das Geschäftsmodell wirklich auch eine Perspektive?" Und da hab ich an keinem Punkt das Gefühl verloren, dass das nicht funktionieren könnte. Aber ich glaube, die meisten Gründer scheitern daran, dass sie an diesem Punkt nicht durchhalten, und das würde ich jedem empfehlen, einfach mal die Zähne zusammenzubeißen, wenn man wirklich davon überzeugt ist, dass das Geschäftsmodell funktioniert.
Tino: Ja, welch schönes Schlusswort! Also, zusammen kommt man da schon irgendwie durch. Und dann nimmt man sich eine Motivation mit, und dann gründet man so erfolgreich wie ihr. Das ist doch hervorragend! Aber jetzt sind wir schon auch bei unserem Ende unseres eBay Podcasts angekommen, und ganz am Ende stehen wir natürlich noch eine ganz bekannte Frage: Martin, die Frage geht zuerst an dich. Was hast du zuletzt bei eBay gekauft?
Martin: Es war ein Set Schaschlikspieße, damit ich bei meinem Hobby, dem Grillen, nicht jedes mal diese Holzspieße verwenden muss, die jedes Mal verbrennen und die genau dann alle sind, wenn man gerade wieder welche benötigt.
Tino: Das zum Thema antisaisonal kaufen.
Martin: Die Saison geht los!
Isabell: Und Niklas, was hast du zuletzt gekauft?
Niklas: Bei mir waren es zwei gebrauchte Touchmonitore, weil wir gerade unsere Werkstatt ein bisschen umbauen und die Winterzeit nutzen, um ein bisschen umzustellen. Und dementsprechend brauchten wir zwei neue Monitore, die sogar gebraucht sind. Man muss ja nicht alles neu kaufen.
Isabell: Und was habt ihr zuletzt verkauft?
Niklas: Da habe ich gerade nachgeschaut, und zwar ein Verkleidungshalter-Set für eine BMW K1100 LT.
Isabell: Und auch das sagt mir nichts.
Tino: Isabell, keine Sorge, das sagt mir auch nichts. Damit sind wir auch am Ende unserer eBay Podcastfolge zum Thema Motorradersatzteile gekommen. Danke für diese spannende Insights jetzt in den Handel mit Ersatzteilen und die vielen hilfreichen Tipps, die ihr unseren Zuhörerinnen und Zuhörern an die Hand gegeben habt. Lieber Martin, lieber Niklas, danke, dass ihr da wart.
Martin: Vielen Dank für den interessanten Austausch.
Niklas: Vielen Dank für die Einladung.
Isabell: Ja, liebe Zuhörerinnen und liebe Zuhörer, wie immer freuen wir uns über euer Feedback. Ihr helft uns eBay als Marktplatz und unseren Podcast weiter zu verbessern. Schreibt uns deshalb gerne in der eBay Community, welche Tipps von Niklas euch am meisten weitergeholfen haben und auf welche Hürden ihr vielleicht gestoßen seid, wenn ihr ebenfalls Motorradersatzteile oder ähnliches vertreibt.
Tino: Und wenn ihr außerdem noch fragen an Martin oder Niklas habt, könnt ihr uns diese auch gerne über die eBay Community zukommen lassen. Wir kommen dann schnellstmöglichst mit einer Antwort auf euch zurück. Vergesst auch nicht, uns da, wo ihr uns gerade hört, ein Abo oder ein Like da zu lassen. Das hilft unserem Podcast dabei zu wachsen. Ja, und in diesem Sinne, das war's Tschüss, und bis zum nächsten Mal
Isabell: Tschüss!
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