Hallo @ttd4it - schön von dir zu lesen, wir hoffen, du bist gut im neuen Jahr angekommen. Ich finde es toll, dass du für deine Fragen ein eigenes Thema aufgemacht hast, da die Beantwortung etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt und es den Rahmen einer Fragestunde möglicherweise sprengen würde.
a) Mit Einführung der Produktsicherheitsverordnung (GPSR) zum 13.12.2024, ist der Marktplatz dazu verpflichtet, für private Personen eine gesonderte Schnittstelle für Rückfragen einzurichten. Frage: Wann können die Betroffenen damit rechnen?
Wir haben bei den Verantwortlichen nachgefragt - Update folgt.
b) Seit 01.01.2025 ist eBay dazu verpflichtet, für seine gewerblichen Verkäufer eine eRechnung bereitzustellen, welche im Umkehrschluss ihrerseits verpflichtet sind, diese auch empfangen zu können. Frage: Ab wann erhalten gewerbliche Benutzer den Hinweis, wie eBay das Thema in Zukunft behandelt?
eBay verfolgt alle Entwicklungen rund um die gesetzlichen Änderungen zur elektronischen Rechnungslegung in Deutschland genau. Während 2025 werden alle eBay Verkäufer*innen ihre Rechnungen auf dem gewohnten Weg erhalten. Sollte es zu einem späteren Zeitpunkt Änderungen geben, wird eBay zeitnah über alle Neuerungen zu diesem Thema informieren. In der Zwischenzeit empfehlen wir allen gewerblichen Verkäufern, sich von ihrem Steuerberater oder ihrem zuständigen Finanzamt beraten zu lassen, ob und wie sie von den deutschen Vorschriften zur elektronischen Rechnungsstellung betroffen sein könnten. Gerne könnt ihr euch bei eurer zuständigen IHK Informationen zum Thema einholen. So findet ihr beispielsweise Informationen der IHK Darmstadt hier.
c) Die eRechnung beinhaltet als wesentliches Merkmal, dass auch eine E-Mail angegeben wird.
Der E-Mail-Alias ist dafür aber nicht geeignet. Frage: Wann übermittelt eBay die tatsächliche E-Mail? Hintergrund: Nicht jedes Unternehmen führt für Privat- und Geschäftskunden ein eigenständiges Buchhaltungs- und Rechnungsprogramm.
Wir informieren euch auch über unsere Community, falls in Zukunft Änderungen bezüglich der Alias-Adressen geplant sind. Derzeit ist dahingehend nichts bekannt.
d) Ein weiterer Bestandteil der eRechnung kann sein, dass gewerbliche Besteller eine "Leitweg-ID" angeben können/müssen (z. B. öffentliche Einrichtungen/Behörden). Frage: Wann kann diese "Leitweg-ID" in den Accountdaten hinterlegt werden?
Auch hier geben wir Bescheid, falls diese Funktion in Zukunft verfügbar sein wird.
e) Auch in 2024 ist es vorgekommen, dass sich einige Besteller Ihre Ware an den Arbeitsplatz haben liefern lassen. Das führt dazu, dass sich Besteller mitunter um die Gewährleistung/Garantie bringen. Für den Vertrieb meiner Produkte [er verkauft Fritzboxen] und die Buchhaltung wäre aber diese Angabe wichtig. Privatpersonen haben bei einigen meiner Produkte nämlich bis zu 5 Jahre Herstellergarantie. Andererseits muss eine Firmenrechnung auch in der entsprechenden Firma verbucht sein, sollte es einmal zu einer Überprüfung durch das zuständige Finanzamt kommen. Des Weiteren gibt es auch private Besteller, die im Auftrag Dritter Ware bestellen, der Rechnungsempfänger ist dann unklar, könnte es sich auch um ein Geschenk handeln. Frage: Ab wann wird es möglich sein, getrennte Rechnungs- und Lieferadressen anzugeben?
Der Wunsch unserer Community ist uns bekannt und wurde intern bereits mehrfach entsprechend weitergegeben. Ob und wann es zukünftig diesbezüglich Verbesserungen geben wird, können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bestätigen.
f) Seit Frühjahr 2023 diskutieren wir, ob eBay beim Vertrieb "Digitaler Produkte" im Inland die Mehrwertsteuer einbehalten muss. Der Originalthread wurde dazu bereits geschlossen, obwohl einige Verkäufer dazu immer noch offene Fragen haben und darauf hingewiesen haben, dass die von eBay angewendete Regel nach Auskunft von Steuerberatern, Ministerien und Anwälten als falsch ausgelegt wird. Frage: Wann ist damit zu rechnen, dass diese Methode geändert und es nur noch bei grenzüberschreitendem Warenhandel angewendet wird, solange der Verkäufer nicht selbst bei der OSS-Schnittstelle registriert ist?
Aktuell steht keine Änderung im Raum. Da haben wir wohl verschiedene Rechtsauffassungen. Das Thema, auf welches du dich beziehst (Wer führt die MwSt. ab ? Artikel 9A Durchführungsverordnung (EU) Nr. 282/2011), haben wir mit fast 200 Kommentaren geschlossen, da es zu unübersichtlich wurde. Wer jedoch weiterhin Fragen rund das EU-Recht hat, welches von Pattformen verlangt, dass sie bei Verkäufen von elektronischen Diensten an Verbraucher in der EU die EU-Mehrwertsteuer einziehen, kann gerne einen neuen Beitrag schreiben. Das wird auch bereits gemacht und wir unterstützen aus eBay-Sicht, wo wir können.
g) Nach wie vor bieten Verkäufer aus Drittländern Waren an, ohne ein Impressum, AGB, Widerrufsbelehrung oder Produktsicherheitshinweise anzubieten? Frage: Ab wann ist damit zu rechnen, dass diese Verkäufer genauso behandelt werden, wie deutsche Verkäufer (privat/gewerblich), die mitunter gesperrt werden, wenn Informationen fehlen?
Wir bieten allen Verkäufern die Möglichkeit sich an die jeweilig geltenden Rechtsvorschriften zu halten. Jedem Wettbewerber steht es frei, im Rahmen des Wettbewerbsrechts aktiv zu werden. Welche Maßnahmen eBay zur Unterstützung vornimmt, kannst du nicht erfassen, da dies nicht öffentlich geschieht.
h) Regelmäßig sind die monatlichen Provisionsabrechnungen falsch. Es ergeben sich in der Berechnung der MwSt. Fehler, die in der Buchhaltung derzeit zwischen 0,30 € und 1,70 € im Monat schwanken. Frage: Ab wann folgt eBay den einfachen mathematischen Regeln und weist die Mehrwertsteuer richtig aus?
Die Mehrwertsteuer wird auf die Nettobeträge der einzelnen Positionen berechnet. Die gerundeten Einzelbeträge werden addiert und ergeben den Gesamtbetrag der Mehrwertsteuer auf deiner Rechnung.
Diese zulässige Berechnungsmethode kann aufgrund von Rundungsdifferenzen zu Differenzen im Vergleich zur Berechnung der Mehrwertsteuer auf den Gesamtnettobetrag führen - insbesondere bei einer großen Anzahl von Rechnungspositionen. Eine Änderung dieser Berechnungsmethode ist nicht vorgesehen.
Ich hoffe, damit sind deine ersten Fragen dieses Jahres beantwortet.
Liebe Grüße
Miriam
Bin im verlängerten Wochenende und ab Montag wieder für euch da!
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@ttd4it schrieb:
Fortsetzung ...
i.) Nach wie vor wird privaten Verkäufern die Mehrwertsteuer auferlegt. Diese dürfen bei Verkäufen allerdings keine Steuer ausweisen bzw. berechnen. Im Umkehrschluss muss ein privater Verkäufer auch keine MwSt. abführen. Dabei geht es um den grenzüberschreitenden Verkehr und "digitale Waren".
Das muss wie eine "rote Lampe" sein. Privater Verkäufer = keine Mehrwertsteuer
Wann ist damit zu rechnen, dass eBay das Steuerrecht richtig anwendet?
j.) Im aktuellen Fall von ebay-user ce-kra ist wieder das Thema Identitätsdiebstahl aktuell.
Wann setzt eBay das KYU bzw. KYC-Prinzip zum Schutz der Plattformbenutzer endlich um?
Hallo @ttd4it!
i.) Wir wenden die Steuergesetze ordnungsgemäß an und haben mit den Finanzämtern daher auch keine Probleme.
j.) Die Artikelbeschreibungen und darin enhaltene Impressumsdaten sind öffentlich einsehbar und können somit auch von anderen Personen für unterschiedliche Zwecke weiterverwendet werden. Die Daten des Verkäufers wurden nicht dazu verwendet, um die Verifizierung in Drittkonten zu durchlaufen, das wäre auch gar nicht möglich.
Für gewerbliche Verkäufer*innen und Einzelunternehmen, die EU-intern oder in die EU hinein verkaufen, verlangt das Gesetz über digitale Dienste (Digital Services Act, DSA), dass wir unter anderem die Firmenanschrift, die Handelsregisternummer, ein Ausweisdokument (möglicherweise nicht erforderlich, wenn wir den Verkäufer elektronisch verifiziert haben) und Informationen zum Zahlungskonto erheben und überprüfen, bevor das erste Angebot eingestellt wird. Diese Vorgehensweise findet bei eBay Anwendung.
Liebe Grüße
Miriam
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miriam@ebay und natürlich alle anderen Leser*innen,
Für die Linksammler:
https://www.butz.de/export-drittlaender-dokumente-steuern-zoll/
Quelle: Verzollungsbüro Butz GmbH
Author: Unbekannt
Datum: Unbekannt
Die IHK München hat zu dem Thema ebenfalls Informationen zusammengestellt, welche bereits seit 2021 gelten.
Zitat: "
Grundzüge der Ausfuhr
Der Warenhandel von Unternehmern mit Drittländern ist ebenso wie der Warenhandel innerhalb der EU an bestimmte steuerliche Voraussetzungen gebunden. Unternehmen, die Ware von Deutschland ins Drittland exportieren, können diese als so genannte Ausfuhrlieferung grundsätzlich steuerfrei abrechnen."
Bei Artikel beziehen sich auf Drittländer und benennen diese eindeutig.
Hilfreich kann auch das verlinkte Merkblatt sein, welches ebenfalls auf der Originalseite verlinkt ist:
Auch der Europäische Gerichtshof hat eine Hilfeseite:
Als Einstieg gilt folgende Seite:
https://europa.eu/youreurope/business/taxation/vat/index_de.htm
Über die auf der Seite integrierten Links erhält man weitere Auskünfte.
Z. B. : (einfach mal selbst die verschiedenen Fragen und Antworten testen.)
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Also bitte die Einbehaltung der Mehrwertsteuer durch ebay kritisch im Auge behalten.
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