Käufer droht mit Anwalt - Warensendung angeblich nicht erhalten

[kaktusbhairab]

Habe einen Artikel versteigert - Warenwert 3,49, ging per Sparversand raus als Warensendung für ca. 90 Cent. Nur 5 Tage nach Auktionsende drohte Käufer mit Polizei. Habe ihm alles erklärt, dass Warensendung länger dauert, habe Nachforschungsauftrag gestellt. Nun droht er mit Anwalt. Was tun?

[kaktusbhairab]

Also, als er anfing zu drohen, waren 5 Tage vergangen. INzwischen ist es länger her, ca. 3 Wochen und ein paar Tage, dass es in den Versand ging. Sparversand war angeboten, Warensendung habe ich auch benutzt. Denke, ich habe den Beleg noch, wenn ich mal im Papiermüll gucke. Ich weiß, welcher Postmann die Sendung angenommen hat, und mein Mann hat gesehen, wie ich es verpackt habe. Direkt am Schalter war er nicht mit mir. Weil der Typ so hundsgemein zu mir ist, habe ich ihn schon gesperrt und bei ebay gemeldet. So doll zu drohen muss er nicht, wenn ich alles richtig gemscht habe, höflich bleibe und für ihn suchen lasse. Überlege schon, ob er nicht sein Geld zurückhaben soll. Jeden Tag einen Cent.

[Anonymous]

@kaktusbhairab

Vlt. hatte Dein Käufer bereits schon Verlusterlebnisse und reagiert deshalb so? Zum Anwalt wird er aber wahrscheinlich nicht wegen3fuffzig rennen. Aber würde er es tun, hättest Du schlechte Karten. Weder eine gekaufte ebay-Versandmarke, Postwertzeichen, Zeuge für den Einwurf usw. würden als Einlieferungsnachweis genügen. Nur ein Einlieferungsbeleg. Deswegen gibt es Einlieferungsbelege ja 😉

Aber das ist eigtl. auch überflüssige Thematisierung. Weder lohnt sich für Dich die Verweigerung einer Lösung (es ist zudem Deine Rote) noch für den Käufer rechtliche Schritte.

Wie würdest Du Dich als Käufer verhalten?

[kaktusbhairab]

Ich wäre nie gleich so fies geworden. Hätte er zwei Wochen gewartet, nett gefragt, dann hätte ich wahrscheinlich von mir ne Lösung angeboten. Ich als Käufer hätte das auch einfa h freundlich angesprochen. Der Ton geht auf jeden Fall gar nicht. Übrigens, was mir aufstößt, ist das vehemente Drohen. Was, wenn das ne Strategie ist?

[kaktusbhairab]

Ne schlechte Bewertung wird der mir eh geben. Dazu ist er genau der Typ! Das ist jemand, der meint, er ist im Recht und der andere ist Schuld, egal was. Bin ich aber nicht. Ich habe es gesendet und sehr schön und sicher verpackt. Deshalb möchte ich auch nicht gerne zurückzahlen. Es wäre wie ein Schuldeingeständnis und jemand, der mit der Masche evtl auf seine Umgebung bei Konflikten öfter losgeht, würde mal wieder damit durchkommen. Irgendwie blöd, oder?

[Anonymous]

"Irgendwie blöd, oder?"

Hm. Es kommt natürlich schon drauf an. Generell sind Sendungsverluste selten, aber auch nicht ungewöhnlich. In der Regel finden sie auch tatsächlich statt und nur die allerwenigsten Käufer handeln in Betrugsabsicht. Dafür steht meist gar nicht der Wert.

Ich hatte sicher auch schon 1,2 Käufer, die mich gleich zum Start ungehalten angegangen sind. Und wir haben doch noch die Kuh vom Eis bekommen.

Letzthin hatte ich erstmals in 15 Jahren ebay einen Käufer, gegen den ich zum Thema Sendungsverlust/Rückforderung/Bewertung begründet (aufgrund klar nachvollziehbaren Vorgeschichte) straf- und zivilrechtlich vorgegangen bin. Klar, auch das gibt es. Aber doch mehr sehr, sehr selten.

Ich denke, es wäre keinesfalls von Dir ein Schuldeingeständnis. Es wäre lediglich klug, unbesehen einer möglichen Bewertung ein Problem zu lösen. Und idR bekammt man dann auch keine Rote, wenn man ein Problem gelöst hat.

Nur nochmals dran erinnert: Dein Käufer ist im Recht. Auch wenn er sich ungehalten verhält.

[*circe*]

Nein, dein Käufer ist nicht im Recht. Er weiß wahrscheinlich, dass es bei unversichertem Versand keinen Beleg gibt. Er weiß wahrscheinlich, dass er das Versandrisiko trägt. Er würde in betrügerischer Absicht handeln, würde er dir das Gefühl geben, du wärest im Unrecht.

Er trägt das Versandrisiko.
Du schreibst: "Sparversand war angeboten, Warensendung habe ich auch benutzt. Denke, ich habe den Beleg noch, wenn ich mal im Papiermüll gucke. Ich weiß, welcher Postmann die Sendung angenommen hat, und mein Mann hat gesehen, wie ich es verpackt habe. Direkt am Schalter war er nicht mit mir."

Also lass dich nicht von einem User verrückt machen. Nimm die negative Bewertung in Kauf mit dem Gefühl, dass du dich nicht hast einschüchtern lassen.

[kaktusbhairab]

Ja, das finde ich gut! Vielen Dank für die Unterstützung!

[kaktusbhairab]

@Anonymous: er könnte aber das Ganze auch schulterzuckend unter höherer Gewalt sein lassen. Er selbst hat aber eine neg Bewertung, weil einer seiner Verkäufe nie ankam. Da schrieb er ganz lapidar.. "sorry, kann nix dafür. Fehler der Post." Also, da hat er garantiert nichts kulant erstattet. Das erwartet er aber von mir - und zwar nach ganz, ganz schnellen Drohungen, einer dreiste Art mit mir zu reden und puh-ha... ner unangenehmen Art, dieeinen anspringt - allein beim Lesen des Textes. Da denk ich mir, wie @*circe* sagt: würde man sich da noch ins Bockshorn jagen lassen, wäre die Welt so, wie ich sie nicht möchte. Ein Bully hat es mal wieder geschafft.

[Anonymous]

Das ist natürlich ganz klar Panne, wenn er von Dir fordert, was er selbst als VK nicht erbringen wollte. Dennoch: Wenn er kein solches Problem löst, musst Du es ihm ja nicht nachmachen. Seine negative Bewertung samt seinem Kommentar ist sein Ding, Deine Bewertung und Dein Kommentar ist Dein Part.

Zudem: Er kennt damit auch zu gut die Situation und würde - ich formuliere es mal vorsictiger mit hoffentlich - Deine Lösungsbereitschaft honorieren. Dazu eine aufgeschlossene stressfreie Kommunikation und die Nummer könnte geritzt sein.

Wenn Du ohne groß BlaBla erstattest, hat er eigentlich keine Chance, Dich im Nachhinein negativ zu bewerten, ohne dumm dazustehen. Das könnte er tatsächlich doch nur bei Lösungsverweigerung.

Es geht um 4,39 EUR ...

[Anonymous]

Also ich biete auch sehr oft WS an - obwohl ich in letzter Zeit schon mehrmals erlebt habe, dass sie schon mal 8-10 Tage (incl. WE) unterwegs waren. Ebay gibt 4-6 Werktage an ( falls ich mich jetzt nicht irre- oder sind es weniger???) - manche Käufer übersehen dann auch schon mal gern, dass halt ein WE dazwischen liegt und öffnen dann vorschnell einen Fall. Sofort mit einem Anwalt drohen - das ist krank ! Solche Leute liebe ich ja;) ! Wenn ich meine Ware absichern möchte, dann muss ich halt darauf bestehen, dass die Ware versichert versendet wird. Schon seit langer Zeit mache ich Fotos von der frankierten Sendung - ist zwar kein rechtlicher Beweis, aber ich habe zumindest ETWAS in der Hand - ferner habe ich schon in 3 Fällen zusammen mit den Fotos die Post angemailt - aber die machen da auch nichts. Mittlerweile ist von mir eine Büchersendung angeblich nach jetzt 9 Tagen noch nicht beim Käufer angekommen - glaube ich nicht wirklich. Naja, die Meinungen gehen hier auseinander - ist ja auch gut so;) .

[Anonymous]

Hallo @kaktusbhairab

in einem solchen Fall biete ich immer sofort eine Lösung an. Wenn der Käufer nicht länger warten will, erstatte ich komplett inkl. VSK und sende dem Käufer einen Kaufabbruch. Wenn er das doch noch erhält, soll ers halt dann einfach nochmals überweisen oder mit "Annahme verweigert" in den nächsten Briefkasten einwerfen. Fertig.

Ein Nachforchungsauftrag dauert zu lang für eine Lösung, ausserdem kommt nix bei rum.

So handle ich übrigens nicht nur der Lösung wegen und weil solche Werte den Ärger nicht lohnen, ich mache es auch aus rechtlicher Verpflichtung. Auch bei kauf von privat ist der verkäufer in der Haftung, wenn er die Einlieferung beim Zusteller nicht belegen kann oder ihn der Käufer nicht ausdrücklich freigestellt hat (ein Hinweis lediglich in der Artikelbeschreibung genügt nicht!)

http://www.aktiv-online.de/ratgeber/detailseite/news/wer-haftet-wenn-briefe-pakete-co-auf-dem-postwe...
http://www.stroemer.de/index.php/entscheidungen/70-buergerliches-recht/776-ag-bad-iburg-urt-v-110102...

[Anonymous]

@kaktusbhairab

Nur zum Rechtlichen noch ergänzt:

https://dejure.org/gesetze/BGB/447.html

Dieser Passus ist insbesondere bei unversicherten bzw. nicht sendungsverfolgten Sendungen bei Privatverkäufern wichtig:

"sobald der Verkäufer die Sache dem Spediteur, dem Frachtführer oder der sonst zur Ausführung der Versendung bestimmten Person oder Anstalt ausgeliefert hat."

Und genau dies muss der VK mit einem Einlieferungsbeleg belegen können. ERST DANACH gilt dann das Versandrisiko (z.B. Sendungsverlust während der Zustellung, nicht Einlieferung!), welches tatsächlich der Käufer dann trägt. Nur so ist es zu verstehen. Ich habe auch länger gebraucht, bis ich mein Wissen dahin revidiert habe. Aber wie schon geschrieben: Das rechtliche Gedöns ist bei euch beiden sicher nicht relevant.

Ich wünsche Euch eine gute Lösung! Und wenn, dann hast Du es zumindest versucht und kannst dann besser kommentieren, sollte er Dich doch negativ bewerten (dann kannste Dich ja wieder melden)

P.S: Einen Kaufabbruch löst hiermit aus: http://verkaeuferportal.ebay.de/kauf-abbrechen Damit bekommst Du dann zumindest die ebay-Prov wieder.

[ernkasche-0]

Ein KAUFABRUCH des Verkäufers,

wird von Ebay vermerkt / registriert und kann

zum Ausschluss führen, besonders bei PRIVATVERKÄUFERN,
o h n e dass EBAY besondere Begründungen liefern muss. Das ist FAKT.

Mir ist ein fall bekannt, wo eine Verkäuferin nach 13 (!) Jahren mit über 7000 guten Bewertungen eliminiert wurde,
die konnte vor Wut in den Teppich beißen. Half alles nichts.