09-08-2019 16:13
Hallo,
erstmal die Kurzfassung: Ich habe einen Artikel ersteigert und will diesen nun zurückschicken, aber der Verkäufer stellt kein Rücksendeetikett zur Verfügung.
Ich habe eine Xbox 360 erworben, in dessen Artikelbeschreibung explizit "mit Kinect" stand. Die Bezahlung erfolgte per Überweisung, also ist das Ganze nicht über eBay oder Paypal abgesichert. Der Versand dauerte relativ lange (fast zwei Wochen nach Bezahlung erhielt ich das Paket erst) und der Verkäufer war auch nicht der schnellste im Antworten (3-5 Tage immer). Im Paket war kein Kinect enthalten, sondern nur die Xbox, also habe ich eine Rückgabe gestartet. Diese hat der Verkäufer auch akzeptiert und hat auch eingeräumt, dass er die Artikelbeschreibung einfach von einem anderen kopiert hat, ohne zu wissen was Kinect überhaupt ist...
Ich hatte ~36€ für den Artikel bezahlt (30,50€ + 5,99€ Porto) und der Verkäufer hat mir 40€ zurücküberwiesen. Die von eBay gesetze Frist, mir ein Rücksendeetikett bereit zu stellen, ist mittlerweile verstrichen. Ich habe dem Verkäufer dann mitgeteilt, dass ich es nicht einsehe ins Minus zu gehen indem ich das Porto jetzt selbst übernehme (auch wenn es nur 2€ Minus wären), nur weil er eine falsche Artikelbeschreibung verwendet hat... Auf diese Nachricht hat der Verkäufer geantwortet:
"Wissen Sie was, verkaufen Sie weiter bei ebay und kaufen sich eine warme Malzeit, wenn Sie keine 2 Euro drauflegen können..,"
Auf diese Nachricht habe ich natürlich direkt geantwortet und gefragt, was genau er damit meint, aber hier habe ich noch keine Antwort erhalten... (und ich bezweifle auch irgendwie dass da noch was kommt)
Was mache ich jetzt am besten? Ich will nicht Minus machen auf Grund von seinem Fehler (da geht es mir hauptsächlich ums Prinzip, nicht um die 2€). Den Artikel jetzt aber einfach zu behalten, kommt mir auch komisch vor, da ich den Kaufpreis ja schon zurückbekommen habe.
hallo ...
Ich bin da voll beim Verkäufer .
Aber es geht ja nicht um Geld sondern um's typisch deutsche " Prinzip "
Da ist ein schlechtes Gewissen fehl am Platze .
Der VK hat dir das Ding aus quasi humanitären Gründen geschenkt .
Was willst du mehr .
Vielleicht tröstet es Dich ja, wenn Du bei dem Ganzen mal bedenkst, dass der Verkäufer auch jetzt schon durch seinen Fehler 9,45 € Miese gemacht hat? Der hat schließlich 5,99 € fürs Porto bezahlt (was Du zurückbekommen hast) und auf den Gesamtbetrag Deiner Zahlung noch 3,46 € draufgelegt.
Wenn er Dir jetzt noch ein Rücksendeetikett spendiert, zahlt er nochmal 5,99 (DHL) oder eben die 4,95 € für Hermes - zusätzlich zu den 9,45 €, die er schon verloren hat. Das macht dann 15,44 € Verlust für den Verkäufer. Da kann ich durchaus verstehen, dass der jetzt lieber auf den Artikel verzichtet und auf die Rücksendung lieber verzichtet, als noch mehr draufzuzahlen.
Wenn Du das nicht mit Deinem Gewissen oder Deinem Gerechtigkeitssinn vereinbaren kannst, dann zahle halt die 1,44 € aus eigener Tasche und sende zurück. Dann kannst du Deinem Gewissen sagen, dass Du für 1,44 € wenigstens eine gute Tat vollbracht hast, auch wenn Dein Gerechtigkeitssinn "unfair" schreit.
Dass der Verkäufer nicht vorsätzlich gehandelt hat und es sich somit nicht um einen Betrug, sondern um ein Versehen handelt, das dürfte wohl inzwischen bei Dir angekommen sein. Da kann man durchaus mal menschlich reagieren, den Fehler verzeihen, sowie die Ehrlichkeit und den guten Willen des Verkäufers dadurch honorieren, dass man nicht drauf besteht, dass er noch mehr draufzahlt, als er es ohnehin schon gemacht hat.
Ja, ich würde einfach so Geld ausgeben, auch wenn jemand anderes den Fehler gemacht hat. Hab ich auch schon. Ging um eine Kindermütze. Falsche Größe geliefert (zu klein, konnte also nix damit anfangen). Verkäufer war nett, hat sofort der Rücksendung zugestimmt, Geld für eine unversicherte Rücksendung überwiesen und die richtige Größe losgeschickt.
Begründung für den unversicherten Rückversand war, dass versichert ihm zu teuer wäre - er muss ja auch noch für den Neuversand der richtigen Größe aufkommen. Ich hab den Rest selbst draufgelegt und versichert zurückgeschickt - weil ich selbst sicher sein wollte, dass die Mütze auch beim Verkäufer wieder ankommt.
Auch hier eindeutig Fehler des Verkäufers - schließlich kann ich ja nix dafür, dass er die falsche Größe schickt. Trotzdem hab ich Geld aus eigener Tasche bezahlt, damit die Mütze sicher beim Verkäufer wieder ankommt.
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass das so einige andere hier auch schon gemacht haben - erst Recht, wenn es sich um weniger als 2,- € handelt.
Weshalb sich Dein Verkäufer nicht mehr meldet, ist doch auch völlig klar. Der hat einfach keinen Bock mehr. Du hast Dein Geld, er hat Dir die Konsole geschenkt - was willst du denn noch? Für den Verkäufer ist der Keks gegessen. Der will jetzt einfach nen Haken unter die Sache machen und seine Ruhe haben.
Für Dich gibt's damit nur noch zwei Optionen:
1. Du machst auch nen Haken drunter und fertig.
2. Du zahlst die 1,44 € und schickst zurück.
Wobei mir da auch noch eine dritte Variante einfiele:
Du verkaufst die Konsole selbst wieder und zahlst dem Verkäufer die 40,- € zurück (bzw. den Betrag, den Du bekommst). Ist der Erlös höher als 40,- €, behältst Du den Rest und hast sogar noch Gewinn gemacht.