@viersektoren-verbannt Gerne: es kommt bei meinen Kunden immer mal wieder vor, dass eine Rückgabe aufgrund eines Missverständnisses, Fehlbedienung oder falschen Schlussfolgerungen eingeleitet wird. Sehr oft lassen sich in einem solchen Fall dann im Dialog (bisher möglich durch Nachrichtenaustausch direkt in der Rückgabe VOR Annahme) die Dinge klären.
Das geht nun nicht mehr, da die Rücknahme automatisch angenommen wird und der Kunde möglicherweise schon zur Post unterwegs ist, bevor ich überhaupt reagieren kann um ihm zu erklären, dass es z.B. normal ist, dass "da was im Inneren klappert" (elektromagnetisch aufgehangene Autofokusgruppe oder Bildstabilisator) oder dass die Staubflecken, die er in seinen Bildern sieht, nicht vom von mir gekauften Objektiv kommen sondern vom Sensor seiner Kamera (um Beispiele aus der Praxis zu nennen). Natürlich betrifft das nur einen Teil der Rückgabeanfragen... aber die Möglichkeit, wie oben beschrieben zu reagieren und damit unnötige Rücksendungen (und Frust auf beiden Seiten) zu vermeiden, wurde uns genommen.
Darüber hinaus: gibt es aber einen berechtigten Grund zur Rückgabe (abseits eines normalen Widerrufs, keiner ist unfehlbar, manchmal übersieht man mal was), dann würde ich gerne auch meinen ausländischen Kunden aus Kulanz eine Paketmarke zukommen lassen, auch wenn in meinen Rückgabebedingungen steht, dass der Käufer die Rücksendung zu zahlen hat (im Inland biete ich grundsätzlich kostenlose Retouren an). Das geht aber jetzt in der Rückgabeprozedur nicht mehr. Beauftragen kann ich natürlich eine Retourenmarke, in der Hoffnung, schneller zu sein als mein Kunde. Aber eintragen kann ich die Sendungsnummer in der Rückgabe nicht. Dazu müsste ich in jedem Einzelfall (!) den Kundendienst einschalten und dort um Hinterlegung der Sendungsnummer bitten. Jeder, der in letzter Zeit ein paar Mal mit dem Kundendienst zu tun hatte, kann sich ausmalen, wie gross meine Motivation ist, das zu tun: nicht vorhanden.
Mal abgesehen davon, dass die ganze Prozedur reichlich unpersönlich geworden ist. Nachrichtenaustausch zwischen Käufer und Verkäufer ist in der Rückgabe offensichtlich nicht mehr vorgesehen, insbesondere nach Annahme der Rücknahme nicht. Was mich offen gesagt auch stört, denn früher konnte man bei Angabe der Sendungsnummer dem Käufer noch eine Nachricht hinterlassen, z.B. dass die Retourenmarke direkt per eMail von DHL kommt und er sich bitte melden möge, falls die eMail nicht zeitnah ankommt.
Kurzum: es fehlt nach meinem Gefühl eine wichtige Möglichkeit, mit dem Käufer in Dialog zu treten, um entweder ein Problem zu klären oder ihm (oder ihr) im Falle einer Rückgabe durch Infos ein sicheres Gefühl zu geben, dass alles seinen geordneten Weg geht.
