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SEO - ein Thema, an dem man als Onlinehändler*in über kurz oder lang nicht vorbeikommt. Aber was bedeutet “SEO” eigentlich? Lohnt sich SEO für mich als eigener Marketingkanal und wie viel Zeit muss ich investieren? Und worauf kommt es an, wenn ich meinen eBay Shop SEO-gerecht optimieren möchte? Diese und weitere spannende Fragen klären für uns Niels Stuck, Gründer und Inhaber der Agentur Wolf of SEO, und David Ulbrich, SEO-Berater bei eBay

 

**Wichtige Links**

Semrush SEO-Tool

Ahrefs SEO-Tool

Sistrix SEO-Tool



Isabell: Hallo liebe Hörerinnen und liebe Hörer und herzlich willkommen zu einer weiteren Podcastfolge für unsere Händlerinnen und Händler und natürlich für alle, die es noch werden wollen. Ich bin ja heute mit meinem geschätzten Podcastkollegen David alleine im Studio. Das kam auch schon sehr lange nicht mehr vor. Aber wir haben heute unsere Gäste per Videochat zugeschaltet.

David P.: Das ist richtig. Das liegt einfach daran, dass einige unserer Gäste nicht einmal in Deutschland sind. Aber nichtsdestotrotz sprechen wir über ein sehr spannendes Thema, denn wir sprechen darüber, wie man bei Suchmaschinen besser gefunden wird. Und ich hoffe, dass wir danach auch ein paar Tipps haben, wie wir unseren Podcast ein bisschen weiter nach vorne bringen können. Nichtsdestotrotz freue ich mich sehr, Niels Stuck hier begrüßen zu dürfen. Er ist einigen von euch vielleicht ein Begriff. Er war Speaker auf der eBay Open dieses Jahr und er wird etwas mehr durch die allgemeine SEO Brille schauen, während wir unseren zweiten Gast, David Ullbrich als technisches SEO Teammitglied von eBay selbst als eBay SEO Experten dabei haben werden. Es ist vielleicht müssen wir wären jetzt zwei Davids hier zu haben, aber das eine ist der SEO David und ich bin der Podcast David Vielleicht hilft das ja. Hallo ihr zwei.

David U.: Hallo David, vielen Dank für die Einladung.

Niels: Ja, Hallo, David. Freut mich, dabei zu sein. Ebenfalls.

Isabell: Ja, Niels. Dann fangen wir auch direkt mal mit dir an.. Wir haben uns ja schon im September bei der eBay Open kennengelernt und da hattest du ja schon zwei Vorträge gehalten über das Thema SEO. Deswegen wird dich der eine oder andere Zuhörer vielleicht schon kennen. Aber erzähl doch noch mal ein bisschen was über dich und wie du zu dem Thema gekommen bist.

Niels: Sehr gern. Also wie schon introduced ich bin Niels Stuck, Gründer der SEO Agentur Wolf of SEO. Wir sind spezialisiert auf E-Commerce SEO, also auf Online Shops, und betreuen aktuell mehr als 60 Onlineshops in Ihrer SEO Strategie. Mittlerweile habe ich acht Jahre Erfahrung. Die Zeit fliegt und war vor einigen Jahren auch eBay Mitarbeiter. Daher kam der Kontakt auch für die eBay Open und zu euch. Und ich freue mich jetzt im Podcast zurück zu sein und euer Gast sein zu dürfen.

David P.: Sehr schön und von quasi Podcast David zu SEO David, magst du uns gerne einmal mehr von dir und dem eBay SEO Team erzählen?

David U.: Sehr gerne. Hallo Podcast David, ich bin David Ullbrich, seit April hier bei Ebay als SEO Spezialist im technischen SEO Team. Angefangen im SEO habe ich vor ziemlich genau zehn Jahren als Werkstudent bei Ladenzeile.de. Der eine oder andere wird Ladenzeile, die ihn noch kennen. Immer noch eins der deutschen eCommerce Schwergewichte. Das damals schon eine sehr gute und progressive SEO Strategie gefahren ist und vielleicht auch interessant, hier bei Ebay werde ich Ansprechpartner sein für alle relevanten Fragen für die deutschen Ebay Business Units.

Isabell: Wir haben jetzt schon ein paar Mal ziemlich selbstverständlich den Begriff SEO verwendet. Niels, was bedeutet denn SEO eigentlich?

Niels: SEO steht für Suchmaschinenoptimierung und bezieht sich ganz primär auf Google. Denn unter den vielen Suchmaschinen hat Google knapp 93 % Marktanteil. Und das Ziel von SEO ist es, mit der eigenen Seite oder dem eigenen Listing sichtbar für relevante Keywords zu werden. Zum Beispiel wenn wir jetzt im E-Commerce Kontext denken, im Ebaykontext denken, ist es eben das eigene Produkt, welches man verkaufen möchte, sei es der Wohnwagen, sei es der Holztisch, sei es die Ledercouch, sei es das Markenprodukt wie der Fendt-Wohnwagen, der Wimmer Holztisch oder die Ikea Couch, was auch immer es ist. Wer so etwas eingibt, sucht tendenziell nach diesem Produkt, möchte es tendenziell kaufen. Und knapp 65 % der Klicks dieser Suchen verteilen sich eben auf die ersten drei Suchergebnisse. Und damit ist das Ziel, mit Top Rankings präsent zu sein, diese Besucher abzufangen mit entweder dem eigenen Listing oder eben dem Webshop und damit Verkäufe zu generieren. Denn wer nach einer bestimmten Sache sucht, nach einem Produkt sucht, ist tendenziell vorqualifiziert, dass er dann auch ein Interesse an diesem Produkt hat und kauft damit mit recht hoher Wahrscheinlichkeit auch.

Isabell: Das heißt, SEO bezieht sich nicht nur auf die Ergebnisse bei Google Shopping, sondern wirklich auf jeden Platz auf der Suchergebnisseite bei Google.

Niels: Genau da liegt der große Unterschied. Google Shopping und die Google Anzeigen. Da kostet der Klick quasi. Heißt man verwendet ein gewisses Werbebudget, um sichtbar zu werden. Und das Ziel von SEO ist es, in diesen organischen Suchergebnissen, also da, wo nicht Anzeige ganz oben daneben steht, sondern die Ergebnisse, die einfach natürlich kommen, dort präsent zu sein, denn da kostet der Klick dann entsprechend nichts.

David P.: Okay, gut. Warum kann denn SEO quasi als eigener Marketingkanal betrachtet werden und nicht nur als eine optionale Optimierung, die man machen könnte, wenn man möchte.

Niels: In dem Fall unterschätzt man oft ganz klar, wie viele Leute dann wirklich jeden Monat nach bestimmten Dingen suchen. Heißt es suchen dann auch eben 20.000 Leute nach einer bestimmten Couch im Monat oder 50.000 Leute pro Monat nach einem gewissen Handy. Heißt da steckt wirklich viel Potenzial dahinter. Das kommt natürlich auch auf das eigene Produkt an. Ist es denn sehr, sehr nischig, sehr spezifisch, hat nur eine sehr kleine Zielgruppe. Dann wird tendenziell nicht so oft danach gesucht. Aber jeder trägt T-Shirts, Pullover und Schuhe. Danach wird tendenziell sehr oft gesucht. Heißt je nach Produkt, je nach Produktgruppe kann SEO ein sehr, sehr starker Umsatztreiber werden. Und das gilt es natürlich vorher zu ermitteln, ob das dann der Fall ist. Daher ist es als ein eigener Kanal zu betrachten, aus dem Grund, dass es einer der wenigen Kanäle ist, wo man den die Besucher eben nicht konkret einkaufen muss, wo man nicht einen Klickpreis oder einen 1.000-Impressionen Preis oder dergleichen zahlt, sondern kann ein langfristiger, nachhaltiger, organischer Umsatzkanal werden, der oft die bezahlten Kanäle gut ergänzt, die den meisten Leuten relativ bekannt sind.

Isabell: Du hattest gerade gesagt, dass man es vorher ermitteln kann, ob SEO quasi sich als eigener Marketingkanal lohnt. Hast du da einen Tipp, wie man das angehen kann?

Niels: Also es gibt viele verschiedene Werkzeuge, die man da verwenden kann. Tools, die einem genau anzeigen, wie oft in etwa im Monat nach bestimmten Produkten gesucht wird. Dazu kann der Google eigene Keywordplanner genutzt werden. Dazu können Tools wie Semrush, Ahref, Sistrix gibt es ganz viele, die einem ganz konkret zeigen, wie oft wird dann nach dem gesucht, was ich anbiete. Und basierend darauf kann man dann oft Kalkulationen anstellen. Denn wenn ein Produkt beispielsweise 10.000 mal gesucht wird, wenn man auf der Top drei Position vertreten ist, weiß man tendenziell, wie viele Besucher dadurch auf das eigene Produkt oder die Seite kommen. Und wenn man ja schon weiter im eCommerce ist, weiß man auch, was in etwa die Conversionrate ist. Also wie viele von 100 Besuchern denn kaufen? Oft liegt diese Zahl zwischen 2 % und 5 %. Bei sehr hochpreisigen Produkten ist das tendenziell auch mal weniger, aber so könnte man schon im Vorhinein ermitteln, Wie viel Umsatz könnte ich denn über SEO als Marketingkanal machen? Und lohnt sich dieses Investment dann für mich, wenn ich betrachte, wie viel am Ende des Tages dann auch wirklich möglich ist.

David U.: Grundsätzlich würde ich den Niels auf jeden Fall recht geben und für viele ist SEO ja auch so eine Art schwarzes Loch. Also jeder kennt es, aber keiner versteht es wirklich. Und einfach erklärt ist SEO einfach der Marketingkanal, der den kostenlosen Traffic bringt. Der Traffic ist kostenlos, aber er muss sich extrem hart erarbeitet werden.

Niels: Genau. Absolut richtig. Denn je öfter ein Produkt gesucht wird und je generischer es ist also ein plakatives Beispiel ein T-shirt, wird es in extrem vielen Shops geben, in extrem vielen Variationen. Wenn jetzt aber jemand sucht weißes T-Shirt, Größe L mit blauen Streifen, ist das sehr konkret. Da wird es deutliche weniger Beispiele für genau dieses Produkt geben. Heißt je kürzer ein Keyboard tendenziell ist, je öfter es tendenziell gesucht wird, desto kompetitiver ist es eben auch und desto schwerer ist es zu erobern. Denn wenn ich mal einen bestimmten Suchbegriff eingebe und nach einem bestimmten Produkt suche und ich sehe die üblichen Verdächtigen, nehmen wir bleiben wir mal beim Fashion Bereich, dann werden bei Google. Wenn man nach beispielsweise T-Shirt oder anderen Kleidungsstücken sucht, dann schaltet sich da gern direkt der gesunde Menschenverstand ein und sagt "Alles klar, das sind alles größere Player". Tendenziell wird dieses Keyboard wahrscheinlich nicht so einfach zu erobern sein. Wenn ich hingegen in den Top Ten auch drei, vier, vielleicht fünf kleinere Marken, kleinere Shops sehe, dann kann ich davon ausgehen, dass es weniger kompetitiv sein wird im Großen und Ganzen.

David P.: Niels, David hatte gerade schon gesagt, dass es ja SEO auch sehr Vorteile hat, dass es quasi kostenloser Traffic ist, die man sich zwar sehr hart erarbeiten muss, aber dann eben kostenlos reinkommt. Welche weiteren Vorteile bietet SEO als Marketingkanal denn?

Niels: Da es eben nicht beispielsweise Google Shopping ist? Google Werbeanzeigen sind. Da es nicht der Paid Traffic, also der bezahlte Traffic beispielsweise aus Facebook, Instagram und anderen Apps ist, hat man hier den vollen Deckungsbeitrag. Heißt ich habe per se, wenn es denn steht, klar, dass da im Vorhinein investiert werden muss. Ab diesem Punkt, in dem ich diese Sichtbarkeit habe, den vollen Deckungsbeitrag, da fließen dann keine Klickkosten mit ein, die quasi sich auf den Endbetrag, der mir übrig bleibt, nachdem ich das Produkt verkauft habe, abgezogen werden. Aber er ist oft sehr nachhaltig und hält lange an. Heißt, wenn ich es einmal geschafft habe, sieht es wie ein Marathon. Wenn ich es in die Top Ten der Suchergebnisse geschafft habe, dann muss ich quasi nur, wenn ich sehe Hinter mir holt jetzt jemand auf. Da ist gerade jemand dabei, mich zu überholen. Noch mal ein bisschen Gas geben, aber wenn ich es erst mal bis an die Spitze geschafft habe, dann ist es für die, die weiter hinten sind, deutlich schwieriger, einen dann zu überholen. Weiterhin ist dieser Traffic oft vorqualifiziert, da die Personen ja schon eingeben, was sie suchen und was sie möchten. Heißt, ich erreiche nicht wie zum Beispiel über Instagram oder Facebook Marketing die Person, die dann abends auf der Couch sitzt, Netflix guckt, nebenbei auf sozialen Medien rumscrollt und dann in einer Werbeanzeige ja fast schon zufällig ein Produkt vor die Nase gesetzt bekommt. Ich erreiche nicht irgendjemanden, ich erreiche jemanden, der ja schon diesen Bedarf hat, der schon danach sucht. Aber dementsprechend ist im Vergleich zum bezahlten Traffic oft die Refundrate, also die Rücksendequote, geringer und der Beratungsaufwand und Kommunikationsaufwand in zum Beispiel dem Customer Support in den Fragen, die vorab gestellt werden, bevor der Kauf zustande kommt, deutlich geringer als in den Paid Kanälen, dennoch vorhanden, natürlich nur in geringerem Ausmaß.

David U.: Genau. Wer und wie erfolgreich ich letztendlich mit meiner SEO Strategie bin, hängt auch ein Stück weit davon ab, in welcher Nische ich mit meinem Shop tätig bin. Also es ist schon eher so, dass auch Nischen mittlerweile sehr stark umkämpft sind. Und das ist auch eigentlich genau der Vorteil von eBay, weil wir können in fast allen Kategorien Top Rankings vorweisen. Plus wir arbeiten extrem fokussiert daran, all unsere Toprankings zu halten und auch wirklich kontinuierlich zu verbessern. Und der große Vorteil für unsere eBay Seller besteht eigentlich darin, dass wir mit unserem Traffic Kunden erreichen, die selber aktiv nach bestimmten Produkten in Google suchen.

Isabell: Und wie schaffe ich das denn jetzt konkret, dass Google meine Produkte anzeigt, wenn ich als Händler SEO benutze? Niels, Du hast da eben die Metapher benutzt. Wenn ich im Marathon quasi auf Platz 60 bin, wie komme ich denn dann unter die Top Ten?

Niels: Im SEO Bereich ist die Grundlage für alles immer das Keyword. Also ich sollte wissen, wofür möchte ich denn überhaupt ranken? Und um das herauszufinden, hilft einerseits natürlich so das Naheliegende: Also was suchen Leute? Wie heißt das Produkt, Welche Marke ist das jetzt? Aber ich würde immer empfehlen, da wirklich eine Art Keyword Recherche zu machen, eines der Tools zu nutzen. Semrasch hat da zum Beispiel auch einen kostenlosen sieben Tage Trial, mit dem man das mal machen kann. Heißt als erstes herauszufinden, welche Keywords gibt es, wie oft werden die gesucht und dann jedem Listing auch ein Ziel Keyword zuzuordnen. Heißt auf Keywords baut alles auf. Das sollte ich herausfinden und dann in meinem Listing selbst im Titel also ein Produkt Titel das Keyword relativ nah am Anfang auch drin haben. Ich sollte ein sehr informatives Listing haben, auch so viel wie möglich von den Möglichkeiten, die Ebay jetzt bietet. Nutzen heißt Bilder hochladen, die passend zu dem Listing sind. Ich würde 5 bis 8 empfehlen, möglichst viele Artikelmerkmale ausfüllen und Felder, die ich jetzt im Listing ausfüllen kann, ausfüllen. Und ich habe ja betont, dass der Text super elementar für Google ist, um eben zu verstehen, wofür soll das Listing denn jetzt ranken? Wofür ist dieses Listing relevant? Und ich würde empfehlen, insgesamt auf der Listing Seite 800 Wörter Text, wenn nicht sogar ein bisschen mehr, also in der Range von 800 bis 1200 Wörtern sich zu bewegen. Heißt, da zählt wirklich alles mit rein vom Titel des Listings zu den Artikelmerkmalen, zu dem, was ich in die Artikelbeschreibung reinschreibe. Das sollten insgesamt etwa so viele Wörter umfassen und informierend über das Produkt, die Anwendungsfelder, die verschiedenen Varianten sein. Ganz, ganz, ganz wichtig: Kein Duplikat Content, keine Plagiate. Wenn ich einfach ein Listing kopiere, wenn ich einfach auf allen Plattformen, die ich benutze, als Händler ein und dasselbe schreibe, dann erkennt Google das. Das heißt Google sagt dann, genau diese Information hast du oder jemand anders, wenn ich Listing Information kopiere ja, schon mal bereitgestellt. Das ist jetzt kein Mehrwert für den Nutzer, das ist eine Kopie von einem anderen Produkt und dementsprechend wird dieses Listing in die Schublade "Kopierte Inhalte", also Duplikat Content in SEO Deutsch gepackt und wird mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit nicht ranken. Daher, wenn ich möchte, dass ein Listing rankt, muss das neuer Text sein. Also zumindest in der Artikelbeschreibung. Die Produktinformation sind ja immer die gleichen auf verschiedenen Seiten. Heißt ein Produkt ist, es hat eine bestimmtes Gewicht oder ein bestimmtes, bestimmte Inhalte, bestimmte Eigenschaften. Klar sind die dann eben immer dieselben, wenn ich das irgendwo liste. Aber in dem in der Artikelbeschreibung sollte das unique Content sein, nichts, was ich vom Händler kopiere oder der vom Großhändler, der mir das verkauft und das irgendwie vorgibt. Nichts, was ich irgendwo woanders gelistet habe und was auch noch helfen kann, ist Bewertungen einzubinden, damit Google versteht "Ah, hier sind ja schon Leute glücklich mit diesem Produkt gewesen". Heißt das erweckt mehr Vertrauen. Genau, David, hast du noch Ergänzungen?

David U.: Ich würde jetzt nicht strikt mich auf 800 bis 1200 Wörter festlegen, ganz einfach aus dem Grund für Google ist es nicht so wichtig und meiner Meinung nach, dass der Content besonders lang ist. Wichtig ist es, dass der Content super informativ ist für den User, also dass er genau die Informationen findet, die er braucht. Ich meine, früher war es müssen so SEOs haben SEO Texte mit 1200 Wörtern dann ans Ende der Seite geklatscht, Texte, die keinen wirklichen Mehrwert hatten und einfach zwölf mal das Keyword X integriert hatten. Und heute ist Google das, Google checkt das User, den Text kann ich lesen und ich meine, das beste Beispiel ist zum Beispiel weißer Blumentopf. Wenn ich einen weißen Blumentopf kaufen will. Ich brauche keine Beschreibung, die 1500 Wörter lang ist, die mir keinen wirklichen Mehrwert bietet. Google checkt das. Also ich würde sagen wirklich die wichtigsten Informationen. Kurz und knapp. Alles, was wichtig für den User ist, was ihn dazu bewegt, das Produkt zu kaufen, das reicht schon vollkommen aus. Und dann würde ich noch sagen, es ist wirklich wichtig, dass jede Seite auf zumindest ein Hauptkeyword optimiert wird. Und für Google ist der wichtigste Indikator, worum es auf der Seite geht der Titel und die HA schon. Also die erste Überschrift. Und das ist auch eine ganz wichtige Information für unsere Ebay Seller, weil Ebay Seller eben selbstständig auf die Überschriften ihrer Produktseiten Einfluss haben. Das heißt, sie können die Überschriften ändern und können damit Google sagen, womit Sie mit der Produktseite ranken wollen und darum, dass jetzt der Titel und die Überschrift identisch sind. Darum kümmert sich unser System schon automatisch. Genauso wie sich unser System automatisch darum kümmert, dass Canonical tags vorhanden sind, dass die Seite gut mobil optimiert ist und vielleicht noch eine grundsätzliche Information dazu, wie Google Seiten rankt oder Google Seiten bewertet. Die Verweildauer von Usern ist extrem wichtig, das heißt Google checkt, wie lange User sich auf der Website aufhalten. Und grundsätzlich je länger sich ein User auf der Seite aufhält, desto eher scheint für Google die Suchabsicht des Users erfüllt zu sein. Und genauso wichtig ist auch die Bounce Rate. Also das ist ein Signal, wenn ein User über Google auf einen Link klickt und dann nichts auf die Seite tut, sondern sofort zurück "Bounct", dann ist es ein eher schlechtes Signal für Google beispielsweise. Das kann der Fall sein, wenn ich meine mein Listing für ein falsches Keyword optimiert haben. Also wenn das Keyword nicht perfekt zu dem Produkt auf der Seite passt und der schlechteste Fall ist, wenn der User von der Seite zurück zu Google geht, dann auf das nächste Suchergebnis klickt und auf der Seite länger bleibt. Also das soll unbedingt vermieden werden.

Niels: Genau da möchte ich nochmal zu betonen. Deswegen ist gerade die Auswahl des Keywords so wichtig. Nehmen wir mal das Beispiel weißer Blumentopf und dann biete ich einen schwarzen Blumentopf an. Das ist der Grund schlechthin, um abzuspringen, weil der Nutzer eben nicht gefunden hat, wonach er sucht. Deswegen ist es am Anfang sehr wichtig, genau auszuwählen, wofür möchte ich Ranken. Welches Keyword passt dann ganz genau zu meinem Produkt? Um die Wahrscheinlichkeit auch ganz stark zu erhöhen, dass der Nutzer entweder a länger bleibt oder nicht abspringt. Heißt zum Beispiel kauft, dass es dann heißt Ich muss jetzt auch nicht dafür sorgen, dass der Nutzer erst mal lange auf der Seite rumeiert, bevor dann die nächste Interaktion auf der Seite tätigt. Sondern wenn ihr ihn recht schnell überzeugt zu kaufen und er das und seinen Warenkorb packt, dann ist das jetzt kein schlechtes Signal. Heißt das da versteht dann Google: Er hat gefunden, was er sucht und er bewegt sich weiter durch den Kaufprozess oder durch den Informationsprozess, was auch immer es eben ist.

David U.: Genau aus diesem Grund ist es auch so wichtig, dass die eBay Seller ihre Listings und die Überschriften so gut optimieren, Weil indem sie die die Überschrift und die Listings gut optimieren, ranken die Listings nicht nur Google besser, sondern die Listings sind auch selbst auf der Ebay Seite selber viel besser auffindbar und viel besser platziert.

David P.: Absolut. Das ist ja also auch immer wichtig zu beachten, dass wir uns ja nicht nur in der Suchmaschine bewegen, sondern auf Ebay selber ja auch gut gefunden werden wollen als Händlerin und Händler. Jetzt haben aber auch viele unserer Ebay Händler*innen einen eigenen Webshop oder überlegen vielleicht einen eigenen aufzusetzen. Gibt es denn hier Unterschiede bezogen auf die jeweilige Suchmaschinenoptimierung?

Niels: Ja, also der ein großer Unterschied erst mal, ich nehme das mal nehmen, diese Frage mal als Vorteile und Nachteile. Und der große Vorteil von Ebay als Plattform beispielsweise ist, dass Ebay allein über Google, allein über SEO schon mehr als 60 Millionen Besucher pro Monat auf die eigene Seite bringt. Diese Zahlen entspringen jetzt aus einem SEO Tool. Ares in diesem Fall. Heißt, die Zahlen können deutlich höher sein. Denn jedes Tool aggregiert diese Nutzerzahlen natürlich nur anhand der Keywords und der entsprechenden Positionen. Heißt auf Englisch sagt man dann "Take it with the grain of salt". Also es wird jetzt nicht faktisch genau diese Zahl sein, aber tendenziell sich in diesen Dimensionen bewegen. Die meisten Shops Webshops freuen sich schon über 1000, 2000, 5000 Besucher. Und da bringt Ebay natürlich schon grundlegend eine gigantische Menge an Besuchern mit sich und heißt ja, ein Webshop startet erst mal eben bei null und ich muss eben als Webshop Betreiber alles selbst machen, das heißt ich muss diese Optimierung, die David beschrieben hat, selbst machen. Diese Stärke in Form von Verlinkungen beispielsweise ist noch bei Null. Heißt da starte ich wirklich ganz hinten auf Position 100, da bringt Ebay schon eine große Menge an Stärke mit sich. Also der Vorteil, den ich habe ist, dass es eben individualisierbarer ist. Heißt, wenn ich es dann machen möchte, wenn ich diese Arbeit auf mich nehmen möchte, kann ich tendenziell mehr machen, habe mehr Freiraum. Dennoch sind zwei große Vorteile, wenn wir jetzt diese drei Dinge betrachten, die zu tun sind die Textoptimierung, die muss sich in beiden Fällen selber machen. Die Stärke, die bringt Ebay schon mit, die müsste ich selbst aufbauen im Webshop. Und wenn wir die technische Optimierbarkeit betrachten, dann habe ich hier ein paar mehr Möglichkeiten. Was nicht heißt, dass eBay nicht die Grundlage, das Setup eben schon mitbringt, dass die wichtigsten Dinge dort auch erfüllt sind. Nur habe ich auf die technische Optimierung dann eben keinen Einfluss und dementsprechend müsste ich auch das selbst machen. Heißt, wenn ich jetzt mich entscheiden müsste, wo starte ich Webshop oder Ebay, dann bringt Ebay schon wirklich sehr viel Traffic, Stärke und Optimierungsgrad mit sich. Ich muss mich nur um die Texte kümmern. Beim Webshop muss ich mich um viel mehr kümmern, aber hätte langfristig mehr Spielraum, wenn ich mich dann in der Tiefe damit beschäftigen möchte.

David U.: Genau. Noch mal zu den Zahlen, die Niels genannt hat. Also Ebay ist in Deutschland die drittgrößte Website in Bezug auf organischen Traffic laut Sistrix.

David P.: Und warum ist jetzt SEO auch für Ebay Händler*innen relevant?

Niels: Der große Teil des Traffics, also dieser Besucherzahlen, die Ebay bekommt, entstammt aus der Arbeit, die Ebay selbst als Plattform natürlich reinsteckt. Heißt, es werden Kategorien, in der Ebaysprache heißt das dann Browse Note angelegt, optimiert. Ebay kümmert sich um die Texte, Ebay kümmert sich um die Optimierung und die Listings. Und wenn ich jetzt von den Zahlen ausgehe, die ich vorher geprüft habe, dann landen 40 Millionen von diesen 60 Millionen Landen auf den Kategorien. Heißt, da fluten extrem viele Besucher jeden Monat auf die Kategorien Slash Browse Notes. Und das ist in dem Fall natürlich ein großer. Vorteil. Das heißt aber noch nicht, dass mein eigenes Listing unter recht vielen dann diese Flut an Besuchern bekommt. Daher ist das Beste, was Händler eben tun können, ihre Listings selbst auch zum Ranken zu bringen bei Google. Denn ich gehe von den Zahlen aus, die ich vorher gezogen habe. Knapp 4 Millionen dieses Traffics landen jetzt auf einzelnen Listings, die ihre Hausaufgaben gemacht haben. Und das bedeutet, die bekommen nicht nur den Traffic, der auf die Kategorien fließt und sich auf die Listings verteilt, sondern haben auch selbst alleinstehend eine gewisse Menge an Besuchern, die direkt auf dieses Listing kommt. Heißt nicht in der Kategorie auswählt, welches Produkt Sie jetzt kaufen, sondern direkt auf dem Listing des jeweiligen Händlers landen. Heißt, wenn ich diese Stärke von Ebay nutze, diese Ausgangssituation nutze, habe ich die Möglichkeit, mit meinem Listing teilweise tausende Besucher pro Monat zu bekommen, die genau nach einem bestimmten Produkt suchen. Heißt der Ebay Traffic fließt durch die Kategorie, landet zum Teil auch auf dem eigenen Produkt. Ich kann direkt Traffic über mein eigenes Listing bekommen und wir haben ja jetzt hier noch gar nicht von den Nutzerzahlen, die Ebay als Plattform selbst hat außerhalb von SEO, denn es sind ja nicht nur diese 60 Millionen, es sind ja noch viel mehr. Die Zahlen habe ich jetzt nicht zur Verfügung, aber wir können hier von vielen, vielen Millionen Besuchern ja sprechen, die potenziell aufs Listing kommen können. Und das über diese drei Kanäle. Ebay als Plattform, Rankings durch Kategorien und Browser Notes und eben das eigene Listing. Das eigene Listing hat jeder Händler selbst in der Hand und ich denke, das sollte Motivation genug sein.

Isabell: Jetzt ist schon ein paar Mal das Stichwort Keywords gefallen. Worauf kommt es denn bei der Keyword Auswahl an?

David U.: Also im SEO unterscheidet man grundsätzlich zum Beispiel zwischen transaktionalen Keywords, also Keywords mit einer sehr starken Kaufintention. Das ist zum Beispiel, wenn jemand Google nach Gartenhaus sucht und ein Gartenhaus kaufen möchte. Dann gibt es noch die informativen Keywords. Also das sind Keywords, die bestimmte Informationen liefern, wie zum Beispiel "Wie ist das Fundament eines Gartenhauses" oder "Woraus besteht das Fundament eines Gartenhauses?" Und kommerzielle Keywords werden auf Ebay vor allem mit unseren Listings und mit den Kategorieseiten abgedeckt, also zum Beispiel die Kategorieseite Gartenhaus.

Niels: Genau dazu würde ich noch mal kurz für die Händler*innen betonen, dass was sie jetzt auf Ebay primär machen können und sollten, ist eben die Listings zu optimieren. Und wenn ein Listing bei Google rankt, dann ist das tendenziell immer transaktional. Heißt Google weiß, Ebay ist quasi eine gigantische, ein gigantischer Online Shop, quasi eine riesige Plattform. Und die Listings selbst sind am besten geeignet für transaktionale Keywords. Heißt, wenn ich jetzt nach einem ganz bestimmten Produkt suche, wenn ich nach einem ganz bestimmten Markenprodukt suche, heißt es würde keinen Sinn machen, ein Produkt Listing auf zum Beispiel "Welches Fundament fürs Gartenhaus?" Auch wenn ich ein Gartenhaus da zum Beispiel verkaufe oder ein Fundament dafür, woraus auch immer das besteht. Das da würde Google dann sagen okay, wir haben ein Produkt und das soll für ein informatives Keyword ranken. Das macht jetzt nicht so viel Sinn. Heißt Google erwartet auch, wenn ein informatives Keyboard eingegeben wird, dass nicht ein Produkt kommt, sondern ein informativer Inhalt kommt. Heißt ein Blogbeitrag zum Beispiel ein Produktvergleich. Wenn es jetzt um "Welches Gartenhaus sollte ich kaufen?" geht. Daher fokussiert euch als Händler ganz klar bei den Listings auf Transaktionale Keywords.

David U.: Also für Seller auf eBay sind im Grunde nur transaktionale Keywords relevant. Und für Ihren eigenen E Commerce Shop ist es schon auch sinnvoll, informative Keywords abzudecken, also zum Beispiel in Form von Blogartikeln oder in Form von Produktvergleichen. Und was wir bei Ebay auch tun wir betreiben verschiedene Blogs zu verschiedenen Themen und wir integrieren auf unseren Kategorieseiten Ratgeberartikel, zum Beispiel zu Handykauf. Und für uns ist das informativer Content, der einfach auch gut in Google rankt und der uns noch viel zusätzlichen Traffic bringt.

Isabell: David, Du hast ja gerade schon gesagt, dass Ebay natürlich auch viel dafür tut, dass Traffic für verschiedene Kategorien generiert wird. Wie schafft das Ebay genau?

David U.: Gute Frage. Also wir analysieren kontinuierlich die Struktur unserer Navigation. Wir suchen nach wichtigen Keywords, die uns noch fehlen, bringen Seiten für diese fehlenden Keywords online. Und was wir auch gerade machen, was ganz spannend ist: Wir optimieren die interne Verlinkung von unseren Kategorieseiten. Also aus SEO Sicht ist es extrem wichtig, dass die Seiten mit einem hohen Suchvolumen, als Beispiel könnte ich zum Beispiel die Kategorie "Wohnmobil kaufen" nehmen. Also dass diese Seiten mehr interne Links bekommen als zum Beispiel Produktseiten, also Produktseiten wie zum Beispiel die Produktseite, die das Panini Bild von Gerd Müller von der WM 74 verkauft. Diese Produktseite hat offensichtlich nicht so viel Suchvolumen wie Wohnmobil kaufen. Und im Umkehrschluss heißt das aber nicht, dass wir nur für die hart umkämpften Keywords viel Traffic generieren. Also Wohnmobil kaufen. Wir ranken genauso auf, genauso gut auf die Produktseiten mit den Longtailkeywords. Also in dem Beispiel jetzt Panini, das Panini Bild von Gerd Müller von der WM 74. Aber im Großen und Ganzen würde ich schon sagen, dass wir bei Ebay in Bezug auf SEO noch Luft nach oben haben und dass wir unser ganzes Optimierungspotenzial noch nicht voll ausgeschöpft haben.

David P.: Wenn ich mir das Ganze jetzt überlege, das ist ja schon viel Aufwand und so, für welche Händler*innen lohnt sich denn die Nutzung von Suchmaschinenoptimierung besonders? Also welche Händler*innen sollten darüber nachdenken? Okay, da habe ich noch viel Potenzial, da sollte ich mich drum kümmern.

Niels: Besonders interessant ist SEO oft für High Price Produkte. Denn wenn ich jetzt an mein eigenes Suchverhalten denke oder an meine Zeit auf Social Media denke, wenn ich dort Werbeanzeigen angezeigt bekomme, auf Social Media, in diesem Fall, abends auf der Couch, dann kriegen mich oft tendenziell eher die Impulskäufer. Heißt Produkte, die nicht so teuer sind, die vielleicht bis maximal 100 € gehen. Da ich noch nicht wie im Falle von SEO vorher mein Interesse bekundet habe an diesem Produkt. Heißt, wenn jemand eingibt, er möchte einen Marmortisch kaufen, er möchte eine Ledercouch kaufen, er möchte einen Wohnwagen kaufen, dann weiß ich schon mal per se die Person wird tendenziell wissen, in welchem Preisbereich sich das abspielt und möchte es trotzdem tun. Heißt im Performance Marketing ist oft die Conversion Rate für teurere Produkte sehr gering. Im SEO ist das nicht der Fall. Weiterhin lohnt sich SEO besonders für Produkte mit guten Margen. Das heißt, es muss nicht immer high Price sein. Wenn ich jetzt meine Hautcreme meiner Anti Aging Creme mit der 5, 6, 7, 8, 9, 10 fachen Marge verkaufe, dann lohnt sich das auch. Für Produkte, die nicht so high Price sind. Heißt, wo mir der Kauf netto unterm Strich vielleicht nicht einen drei oder vierstelligen Betrag bringt, aber die Marge eben ganz toll ist. Oder auch bei Low Price Produkten, wenn es sich um Einstiegs oder Verbrauchsprodukte handelt. Wenn wir jetzt mal an, weiß ich nicht das Olivenöl, das Nahrungsergänzungsmittel, das Proteinpulver, was auch immer es dann ist, was tendenziell dafür sorgt, dass, wenn es dem Kunden gefällt, es erneut gekauft wird, wenn es verbraucht wird, heißt, der Einstieg in die eigene Markenwelt durch das Produkt gegeben ist und man davon ausgehen kann, dass der Kunde, den ich generiere, sehr wahrscheinlich wieder zum Wiederkäuer wird und damit einen sehr hohen Customer Lifetime Value hat, heißt über eine lange, über seine lange Lebenszeit noch sehr oft dieses Produkt oder andere Produkte dieser Marke kaufen wird.

David U.: Also ich würde noch Produkte mit mit hohem Suchvolumen nennen und ich glaube schon, dass es so ist, dass Seller die beliebte Artikel mit hohem Suchvolumen auf Ebay verkaufen, mehr Traffic bekommen als zum Beispiel Seller von Nischenartikeln. Was aber nicht heißen soll, dass Nischenprodukte nicht auch hohe Preise auf Ebay erzeugen können.

David P.: Und wenn ich jetzt sage okay, ich passe rein, das wäre für mich der Fall, wie viel Zeit müsste ich als Händler in Suchmaschinenoptimierung stecken?

Niels: Ja, also eine realistische Erwartungshaltung ist hier ganz wichtig, da es sich um viele kleine Anpassungen handelt und Google jetzt auch nicht jeden einzelnen Tag alle Seiten dieser Erde überprüft. Aber kann man es sich so vorstellen: Wenn ich eine Änderung vornehme, eine Anpassung vornehme, dann kommt der Googlebot vielleicht in 7 bis 14 Tagen mal vorbei, sieht diese Änderung, denkt sich dann "Na mal schauen, ob das nächstes Mal auch noch so verbessert ist, wie ich es jetzt hier vorgefunden habe". Kommt dann nochmal vorbei. Stellt fest Super. Okay, du hast jetzt hier nicht nur kurzfristig mal irgendwas gemacht, sondern scheinbar hängst du dich gerade rein und gibst du Mühe und dann kommen langsam die Ergebnisse. Heißt das Listing klettert langsam die Rankings hoch. Das kann auch gerne mit der SEO Arbeit mal 3 bis 6 Monate bei ganz neuen Shops oder ganz neuen Listing auch länger dauern. Aber wir bleiben wieder bei der Marathonmetapher. Es dauert eben erst mal eine Weile, um von Platz 100 in die Top Ten zu kommen und ab dann greift genau das, was David angesprochen hat, nämlich: Wie verhält sich dann der Nutzer, wenn er jetzt einmal die Besucher bekommt? Oder wenn wie verhalten sich die Nutzer auf der Seite, auf der sie landen? Das meine ich. Heißt wenn dann noch Google signalisiert wird Super, die kaufen hier, die bleiben lange auf der Seite, die springen nicht wieder zurück in die Suchergebnisse und klicken irgendwas anderes an, dann klettere ich langsam die Top Position nach oben und dieser ganze Prozess dauert eben oft 3 bis 6 Monate, kann auch mal 7 bis 8 Monate dauern und dementsprechend ist das die Erwartungshaltung, die ich mitbringen sollte. Es ist eben kein Kanal, in den ich oben Geld rein gieße und unten kommt sofort mehr oder weniger wieder raus, sondern es ist eher eine Investition. Stellt es euch vor wie eine Immobilie. Ich kaufe das Ding, vermiete das Ding und dann kommt eben der Return immer wieder rein. Heißt ich erklimme einmal diese Position und dann muss schon einiges passieren. Ich musste einiges falsch machen oder die Personen, die sich unter oder hinter mir befinden in den Rankings, müssen schon ordentlich aufs Gaspedal drücken oder ordentlich sprinten, um an mir vorbeizukommen. Und daher funktioniert der Kanal eher so, dass man einiges an Zeit reinsteckt und dann über Monate bis Jahre eben den Return dafür bekommt. Und ich würde sagen, das ist besonders geeignet für Eigenmarken oder Händler mit recht hohen Margen.

David U.: Hier würde ich vielleicht noch hinzufügen: Für kleine eCommerce Shops ist es schon extrem schwer auf hart umkämpfte Keywords zu ranken. Wenn wir jetzt wieder das Beispiel Wohnwagen Kaufen nehmen. Wenn ich jetzt einen kleinen Shop habe, der zehn Wohnwagen verkauft, dann würde es mir extrem schwerfallen, Ebay da auszuranken oder an den großen E Commerce Shops vorbeizukommen. Also da macht es vielleicht schon mehr Sinn, auch eher auf nischige Produkte zu gehen. Und wie gesagt, Ebay hat wirklich extrem viele Top Platzierungen für wichtige Keywords und als Händler muss ich mir dann, als kleiner E Commerce Shop muss ich mich dann schon auch im Klaren darüber sein, dass ich viel Geld in die Hand nehmen muss, um dann überhaupt annähernd auf Googles Seite eins der einzelnen Suchergebnissen zu kommen.

Niels: Genau, speziell eben für diese kompetitiven Keywords Als kleinerer Shop, als kleinerer Händler in seinem eigenen Webshop muss man sich oft damit abfinden, dass einem eher die Long Tail Keywords bleiben. Dann ist es eben nicht der Wohnwagen kaufen, sondern die ganz bestimmte Marke und Wohnwagen kaufen. Auch das wird schwierig, wenn ich jetzt eine ganz bestimmte Marke eines Wohnwagens habe und dann wird auch noch nach dem Modell gesucht, dann habe ich da schon tendenziell eher Chancen. Das heißt, ich sollte als Händler nicht mit der Erwartungshaltung rangehen, dass ich für die kompetitivsten Keywords der ganzen Branche ranken kann und mich eher darauf konzentrieren, ja, die, die die Krümel vom großen Kuchen noch zu holen, die sich durchaus auch lohnen können. Denn nach einem Wohnwagenkaufen wird dann vielleicht 120.000 mal im Monat gesucht. Und wenn nach dem Longtail Keyword dann noch 1000 mal im Monat gesucht wird, dann kann sich das trotzdem absolut lohnen. Nur sollte mein Ziel nicht sein, die größten kompetitiven Keywords mit dem eigenen Webshop zu erobern. Wenn ich denn feststelle, wenn ich das eingebe. Da sind ganz viele große Player am Rennen. Daher ist das Short Keyword oft leider verbranntes Geld für viele Händler. Und in den Long Tail Keywords liegt die Chance, da sich dann zum Beispiel die Großen gar nicht darauf konzentrieren, diese kleinen Keywords zu erobern, da sie eben in der Lage sind, selbst die großen Keywords, heißt die 80 % des Marktanteils mitzunehmen. Und da liegt dann oft für Händler in ihrem Webshop die Chance, sich um die übrigen 20 % des Marktanteil zu kümmern.

David U.: Da gebe ich dir auf jeden Fall recht. Und nochmal an die eBay Seller: Genau aus dem Grund ist es auch so wichtig, dass die Listings einfach wirklich perfekt optimiert sind, dass die Keywords in den Headlines stimmen, dass die richtigen Keywords ausgewählt werden. Weil wie gesagt, wenn die Listings perfekt optimiert sind, dann werden die Listings auch zum Beispiel auf der Wohnmobilseite. Wenn ich ein Wohnmobil verkaufe, dann wird das Listing weiter oben angezeigt, weil es einfach gut optimiert ist. Super, einfacher Quickwinn, weil der super schnell umgesetzt werden kann.

Niels: Wenn das gemacht wird, habt ihr quasi diese heilige Dreifaltigkeit, von der wir gesprochen haben. Traffic der Ebay Plattform, Traffic über die Kategorien, Traffic übers eigene Listing. Und das sind dann drei Quellen, die zahlende Besucher bringen, die bereits schon nach diesem Produkt suchen.

Isabell: Ich finde es super spannend, dass ihr auf die verschiedenen Händlergrößen und auf die verschiedenen Produktkategorien eingegangen seid. Wenn ich jetzt als Händler für mich beschlossen habe, mich mehr mit dem Thema auseinanderzusetzen und das Ganze auch wirklich anzugehen, vielleicht auch Geld in die Hand zu nehmen, um durchzustarten, wie fange ich denn dann am besten an. Gibt es da vielleicht irgendwelche Starthilfen, die ihr unseren Händlerinen und Händlern noch an die Hand geben könnt?

Niels: Ich würde jedem Händler empfehlen, bevor jetzt wild angefangen wird, Listings zu optimieren und anzupassen, eben diese wichtige Grundlage, auf der alles aufbaut, vorher abzuschließen. Und das ist eine Keyword Recherche. Heißt mehmt euch ein Tool eurer Wahl. Es gibt viele verschiedene, es gibt Sistrix, es gibt Semrush, Sem Rush geschrieben, Ahrefs und unter denen würde ich jetzt Semrush empfehlen. Die bieten einen sieben Tage kostenfreien Trial an und damit kann man in diesen sieben Tagen ohne Mehrkosten schon wunderbar die eigenen Keywords für die Listings recherchieren, für den eigenen Shop recherchieren und kann diese Basisarbeit damit schon mal machen.

David U.: Da würde ich auf jeden Fall voll zustimmen. Also Semrush benutze ich selber auch. Was vielleicht auch noch interessant für einen Seller wäre: Keyword Planner. Wenn man noch in Google AdWords Account und in Keyword plane, kann man dann wunderschön sich Keywordvorschläge zu bestimmten Keywords ausspucken lassen oder das Suchvolmen für ganze Keywords checken. Und was im Keyword Planner dann auch sehr schön ist, Semrush hat das auch, ist auch, dass der Wettbewerb für das Keyword wird angezeigt. Das heißt, ich sehe sofort, ob für dieses Keyword ein starke Wettbewerb herrscht oder ob es relativ einfach ist, vielleicht darauf zu optimieren. Und hier noch mal der Hinweis für hart umkämpfte Keywords lohnt es sich am Anfang mit kleinen Shops eher nicht zu optimieren. Also wie gesagt lieber die Keywords suchen, die wenig Suchvolumen haben und dann auch eher eine geringe Competition, als direkt auf die stark umkämpften Keywords zu gehen.

Niels: Ja, und dazu ergänzend, falls ihr diesen Semrush sieben Tage Testzeitraum verwendet: Es gibt sehr viele verschiedene Tutorials, wie man das Tool am besten nutzen kann, auch wenn die sehr nutzerfreundlich sind. Von vornherein sind sie auch relativ allumfassend. Heißt, die Menge an Features, an Funktionen kann erst mal etwas überfordern und erschlagend sein. Hierzu habe ich auch einen knapp 500 Wörter langen Guide geschrieben, wie man als Händler Semruh nutzen kann für den eigenen Shop, um diese Keyword Analyse zu machen. Begleitend mit einem Tutorial aus knapp sieben Videos, welche Funktionen in Semrush jetzt eben sehr hilfreich sind in diesem sieben Tage Trial. Und das kann ja sicherlich in den Shownotes verlinkt werden. Und ich lade euch auf jeden Fall ein, das zu verwenden als Starthilfe im Umgang mit Semrush, sodass das Tool auch in vollstem Potenzial in diesen sieben Tagen verwendet wird.

Isabell: Ja super, vielen lieben Dank euch beiden. Wir werden auf jeden Fall noch einige nützliche Links in den Shownotes verlinken und damit sind wir auch schon am Ende unseres Podcasts angekommen. Und wie hier vielleicht schon wisst, gibt es hier noch einmal eine allerletzte Frage, die wir immer an unsere Gäste stellen. Und zwar was hast du zuletzt bei Ebay gekauft? Und David, ich würde die Frage einmal zuerst an dich richten.

David U.: Tatsächlich diese Woche eine Handyhülle, aber was aber vielleicht interessantere Geschichte ist: Ich habe Ende September mein erstes Snowboard gekauft, wunderschönes Nitro Snowboard und das habe ich bei einem kleinen Ebay Seller aus Garmisch in Bayern gekauft. Und lustigerweise rief mich der Händler vorm Versenden des Boards noch mal an. Und ja, long story short ich wollte das falsche Board kaufen. Er rief mich an und fragte, ob ich denn wirklich so gut wäre, das Board für die Halfpipe brauchen würde. Brauchte ich natürlich nicht, weil mein Skilllevel komplett lower ist und der Händler war so nett, hat die Order direkt geändert, hat mir ohne Aufpreis das richtige Board gesendet und ich glaube, das ist eigentlich eine ganz schöne Story auch so, um noch mal zu zeigen, dass die kleinen Händler auf Ebay das von dann doch eher noch einen direkten Kontakt. Ja, das ist meine Geschichte zu meinem letzten Kauf auf eBay.

David P.: Ich finde es auf jeden Fall sehr cool, wenn wenn Händler da so flexibel sind und auch darauf achten, ob das sinnvoll ist. Es ist einfach Service, wie er sein sollte. Niels, wie sieht es bei dir aus? Was hast du denn zuletzt bei Ebay gekauft?

Niels: Ja, ich habe jetzt leider wirklich nicht so eine coole Story dazu, aber ich kaufe seit jeher annähernd alle meine Elektronikartikel bei Ebay. Deswegen das MacBook, mit dem ich gerade diesen Podcast mit euch aufnehme war mein letzter Kauf, den ich auf Ebay getätigt habe und annähernd jedwede Elektronik in meinem Haus, stammt ursprünglich von Ebay, daher kann ich nicht mithalten mit dieser coolen Story, aber bin sehr zufrieden mit meinem MacBook. Das leistet mir jeden Tag gute Dienste.

David P.: Sehr schön. Dann vielen Dank euch beiden, dass ihr dabei wart

Niels: Ja, ich bedanke mich für die Einladung. Es hat mich sehr gefreut, Gast in diesem Podcast zu sein und hoffe auf eine Folge.Episode Irgendwann. Vielen Dank und bis bald.

David U.: Vielen Dank für die Einladung und das nette Gespräch. Auch Niels mal kennengelernt zu haben. Vielen Dank an euch, an die Hosts und gerne auf bald wieder.

David P.: Und damit sind wir auch schon wieder am Ende der Podcastfolge. Wir freuen uns natürlich sehr über euer Feedback. Schreibt uns daher gerne in der eBay Community. Vielleicht welche SEO Tipps ihr von Niels und auch David euch schon am meisten weitergeholfen haben. Vielleicht, welche Erfahrung ihr im Bereich SEO auch schon habt oder ob das komplett neu für euch war. Und vielleicht habt ihr ja mal geguckt, welchen Score eure Listings erreicht haben. Lasst uns das auch gerne einfach als Kommentar da.

Isabell: Und natürlich freuen wir uns sehr, wenn ihr uns da, wo ihr uns gerade hört, ein Abo oder ein Like da lasst, wenn es geht. Und auch noch mal von mir. Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

David P.: Bis zum nächsten Mal.
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