@9samantha9 schrieb:
Ich gebe zu, daß mich diese Enscheidung von eBay sehr überrascht hat und ich sehe das nicht als negativ an wie hier oft zu lesen ist. Es hat mich sogar gefreut.
Es kommt immer darauf an wie man eBay nutzt, ich bin Sammler und verzweifle daran, daß fast nur noch Angebote von Händlern alles zuschrotten mit teilweise nicht nachvollziehbaren Preisen und Karten, die nie einer jemals kaufen wird, es wurden immer weniger andere private Sammler, die alte Postkarten aus ihrem Fundus verkauft haben. Hohe Gebühren und diese schreckliche neue Zahlungsabwicklung vor 2 Jahren waren dafür mitverantwortlich.
Durch das Plattformen- Steuertransparenzgesetz wurden noch mehr verschreckt. Die hier immer wieder angeprangerten Priwerblichen sollten aber dadurch spätestens im nächsten Jahr gebremst werden.
Hier wurde auch erwähnt, daß die guten alten 1 EUR Auktionen nur noch in der Minderheit sind, ja klar, es gab ja auch immer weniger Käufer die geboten haben, ich sehe es ja selber. Vor 10-20 Jahren war es noch ein Bietfeuerwerk und man hat sich schon gefreut darauf. Damals waren in meinem Sammlergebiet noch weit unter 1 Million Karten im Angebot, heute sind es aktuell 9,34 Millionen, absolutes Überangebot also. Und so ist es ja in vielen Kategorien. Man sucht und sucht und findet überall die selben Angebote der Händler, die sich nur im Preis unterscheiden, langweilig.
Es ist also nicht die Masse, an der eBay krankt, die ist ins Enorme gestiegen, es ist die Breite und Vielfalt die fehlt. Die wird jedoch nicht von den Händlern abgedeckt oder nur unzureichend, hier fehlen die Privaten mit ihrem ganzen Gebrauchtkram, hier fehlt der Gebrauchtwarenmarkt, der hier in der Community immer wieder so abgewertet wird als verkeimter Schrott.
Wie eBay mal war wird es nie wieder, aber ohne ein bißchen Trödelmarktcharme verkommt eBay zum normalen Onlinekaufhaus, wo sich nur noch Gewerbliche mit meist Neuware tummeln.
Daher finde ich den Schritt von eBay als Möglichkeit, mehr private Verkäufer wieder zu aktivieren, nicht falsch. Ob es funktioniert wird sich zeigen. Dazu kommt, daß ich es hasse Dinge, die andere gebrauchen könnten, wegzuschmeissen und alles ständig neu zu kaufen.
Ich schreibe hier mit meinem derzeit inaktiven Zweitaccount, mein Hauptaccount ist 20 Jahre alt und mir wurde tatsächlich von 2 Mitarbeitern des Kundendienstes dazu gratuliert 🙂 Im Januar diesen Jahres bin ich nach 1 1/2 Jahren mal wieder zu eBay gegangen und haben ein paar Sachen verkauft, bisher alles reibungslos, Geld pünktlich auf dem Konto, Punkte alle erhalten, alles beim Käufer angekommen (mit Sendungsverfolgung), lief also besser als ich dachte. Aber meine Käufer sind auch Sammler und gehören nicht zu dem Klientel, was umsonst einkaufen möchte.
Hallo,
gerade weil ich hier bis 2021 als Sammler unterwegs gewesen bin (Eisenbahn-Fahrpläne ge-/verkauft habe), war der Schritt zur Änderung der Zahlungs-/Kaufabwicklung die eigentlich nachteilige Entwicklung auf dieser Plattform.
Ich habe i.d.R. immer wieder mit den selben Leuten Kontakt gehabt. Was über Jahre per Überweisung aufs Girokonto des jeweils anderen funktioniert hat, wurde nun zur eigentlichen Verkomplizierung einer bis dato einfachen, schlanken Kaufabwicklung.
Das Gebühren steigen oder sich das Gebührenmodell verändert, habe ich hingegen in 20 Jahre ebay-Mitgliedschaft immer wieder erlebt. Das empfand ich als halb so wild.
Wenn man nun mittels Gratis-Mentalität versucht verloren gegangene Nutzer zur Rückkehr zu ködern, ist das aus meiner Sicht der falsche Ansatz, bzw. ist dies in Gänze zu kurz gesprungen.
Aus meiner Sicht fehlt es den ebay-Machern an einer echten Strategie (auch wenn uns ebay, den jetzigen Schritt als gut durchdachten Schachzug verkaufen wird), um tatsächlich mehr Präsenz auf der Plattform zu ermöglichen. Kurzfristiger Erfolg mag die Zahlen eines Quartals für den Kapitalmarkt aufhübschen, aber nun die Gebühren für Privatverkäufer abzuschaffen ist nicht nachhaltig und schon gar nicht innovativ.
Man könnte es wie **bleep** machen und unterschiedliche Optionen der Zahlungsabwicklung anbieten (so wies es in früheren Zeit auch hier üblich war). Vor allem benötigen Käufer und Verkäufer keinen undurchsichtigen "Mittler" zwischen sich und ihrer Kaufabwicklung. Wem ich das bezahlen meines Artikels über einen Bezahldienstleister anbiete, der wird und kann diesen Weg nutzen. Dafür muss sich nicht Ebay zwischen uns drängeln. Biete ich dies nicht an, laufe ich im schlimmsten Fall Gefahr meinen Artikel nicht zu verkaufen oder als Käufer (wissentlich) ohne Käuferschutz dazustehen.
