Käufer besteht auf Versand: Versand versehentlich angeboten - in Beschreibung nur Selbstabholer

[hahn_2017]

Hallo, ich habe ein Problem, vielleicht weiß ja jemand Rat. Ich habe einen größeren, gebrauchten Artikel angeboten, im Beschreibungstext habe ich ausdrücklich vermerkt, dass ich keinen Versand anbiete, sondern nur an Käufer verkaufe, die den Artikel selbst abholen. Leider habe ich beim Einstellen übersehen, dass im Verkaufsformular automatisch ein Versand für 4,99€ eingebaut wurde und nicht die Selbstabholung. Nun hat der Käufer den Artikel erstanden. Ich erhielt von ebay nach Auktionsende den Hinweis, der Artikel sei verkauft für...€ plus Versandkosten 4,99€. Ich erschrak und prüfte meine Auktion: tatsächlich hatte ich versehentlich den Versand also angeboten, ging aber davon aus, dass der Käufer den Auktionstext mit meinem Hinweis gelesen hatte. Dem Käufer schrieb ich, wann er den Artikel abholen möchte. Er schrieb sofort zurück, wieso abholen, er wolle den Artikel per Versand erhalten. Ich wies ihn auf den Auktionstext hin und dass ich den Artikel nicht verschicken könne, entschuldigte mich. Er sagte, er hätte via Handy bestellt und den Beschreibungstext nicht gelesen. Daraufhin bezahlte er den Artikel gleich via Paypal und drohte mir mit dem Anwalt und einer Frist, ihm bis zum Abend mitzuteilen, ob ich versende. Ich zahlte ihm ungehend den Betrag zurück. Den Kauf kann ich leider nicht mehr abbrechen. 

Nun meine Frage: hat er Anspruch auf den Versand des Artikels, er hätte ja auch die Verpflichtung gehabt, den Auktionstext zu lesen, meine ich. Ist hier ein Kaufvertrag zustande gekommen, obwohl ich ja in der Beschreibung darauf hinwies? 

[oskar_der_wikinger]

Hallo @hahn_2017 

Du als VK bist für dein Angebot verantwortlich und sind dort solche gravierende Abweichungen drin gehen die zu deinen Lasten.

Du mußt dich davon überzeugen das alles passt, einen Einstellirrtum nach §119 BGB sehe ich hier nicht.

Schließlich ist das Angebot 6,5 Tage bis zum Gebot gelaufen ohne das du etwas geändert hast.

Sieh zu das du deinem Käufer den Artikel zuschickst, ehe es für dich noch teurer wird, sofern der wirklich einen Anwalt beauftragt.

Belohnung in rot gab es ja schon.

[hahn_2017]

Ok, du meinst also, dass hier der Käufer keine Verpflichtung hat, den Auktionstext zu lesen? Spielt das keine Rolle?

[hahn_2017]

Da bin ich leider an einen üblen Gesellen geraten, seine Bewertungen quellen über vor negativen Bewertungen. Aber es ist die Frage, ob er wirklich den Beschreibungstext übersehen durfte und ich ja nachweisen kann, dass es ein Versehen war. Werde ich trotzdem zum Versand verdonnert? Übrigens spielt der Zeitraum dann wohl auch keine Rolle, nachdem ich die Auktion eingestellt habe, habe ich sie mir nicht mehr angesehen und deshalb den Fehler auch nicht bemerkt, sonst hätte ich es ja geändert.

[oskar_der_wikinger]

Du hast mich nicht richtig verstanden @hahn_2017

du bist für die zwei Willenserklärungen in deinem Angebot verantwortlich, zum einen Versand, zu anderen Abholung.

Der Artikel ist im Grunde versandfähig, von daher wird die Abweichung zu deinen Lasten gehen.

Das Risiko es hier drauf ankommen zu lassen wäre mir persönlich zu hoch.

[Anonymous]

@hahn_2017

Wenn Du eine juristische Einschätzung willst, mußt Du Dich schon an einen Anwalt wenden. Wir geben hier unsere Einschätzung ab, die muß aber nicht unbedingt richtig sein. Daher rät Dir oskar_der_wikinger ja, eher kein Risiko einzugehen.

Du hast vermutlich Dein Angebot überhaupt nicht geprüft. Vermutlich auch alle oder viele andere Angebote nicht.
Wenn man sich erst einmal von ebay die Vorschau anzeigen läßt sieht man dort auf jeden Fall die wichtigsten Angaben wie Zustandsbeschreibung, Preis, Rücknahmenregelung sowie - die Zustellung, also in Deinem Fall "Versand". Und dass Käufer häufig die ausführliche Beschreibung nicht lesen, nicht nur wegen Kauf über ein Smartphone sollte man als VK auch besser wissen und sich darauf einstellen.

Übrigens: Wenn Du Pay Pal mit Abholung verbindest, hast Du keinen Abholnachweis den PP akzeptiert, kannst also die Aushändigung nicht nachweisen. Ich denke, da ist man mal schnell Geld und Ware los.

[xyz_]

Hallo,

ich sehe das etwas anders.
Der VK kann sich durchaus auf einen Einstellungsirrtum berufen.
Wo steht geschrieben das ich mein Angebot in der angegebenen Laufzeit zigmal durchlesen muß?
Das verhällt sich in meinen Augen genau so wie bei einem Preisirrtum beim Einstellen.
Auch hier kann nach längere Laufzeit diesem noch wiedersprochen werden....sogar nach Kauf.
Der Käufer hat in meinen Augen hier ganz klar spekuliert...und will nun klagen....ich lach mal.
Also ...Abholung...genau so wie beschrieben....sonst nix.

[fori.0815]

Na ja, zigmal hätte TE das Angebot nach dem Einstellen ja nicht anschauen müssen - einmal hätte durchaus gereicht 😉

Hier haben beide geschlampert. Der Verkäufer, der sein Angebot nicht kontrolliert hat und der Käufer, der die Beschreibung nicht gelesen hat.

Also sollten sich beide auch entgegen kommen. VK verschickt, Käufer zahlt etwas mehr Versandkosten. Dass man das Teil nicht als 2kg-Paket für 4,99 € verschicken kann, ist ja wohl offensichtlich und der Käufer ist mit über 2.000 Bewertungen auch kein Newbie im "Versandgeschäft", als dass ihm das nicht aufgefallen wäre.

[grosshabibi]

Ich würde mich auf Irrtum berufen und zwar umgehend. Irrtum beginnt da, wo man seinen Fehler erkennt.

Ungeachtet dessen, dass manche schreiben, selbst schuld. Bin überzeug dass der Käufer mit seiner Forderung nach Versand nicht durchkommt.