Kauf außerhalb von Ebay

[maxre50]

Ich habe auf einen Artikel des Verkäufers geboten. Dieser hatte noch zehn weitere Artikel. Da ich schon bei diesem Verkäufer etwas gekauft habe, schieb dieser mich an und machte mir einen Vorschlag zur Grafikkarte. Dabei habe ich ihm gesagt, dass ich auch Interesse an den anderen zehn Artikel hätte. Dieser hat mir dann einen Vorschalg gemacht für alle zehn Artikel und hat die anderen zehn Artikel gelöscht und den Artikel, worauf ich geboten habe, hat er das Angebot frühzeitig beendet.

Im Nachhinein wollte ich diese anderen zehn Artikel nicht mehr kaufen, sondern nur den einen und schrieb deshabl den Verkäufer (privat) an, dass ich nur den einen Artikel nehme und ihm geasagt habe, dass Käufe außerhalb von Ebay untersagt sind. Der Verkäufer antwortete mir nach mehreren Mails, dass wir beide einen Kaufvertrag eingegangen sind und da ich die Artikel nicht mehr kaufen möchte, dieser einen Antwalt einschalten wird, um die Sache zu klären.

Erwarte ich irgendwelche Konsewuenzen?

[sunrise1605]

Auch Zusagen per Mail/Nachrichtensystem, sogar mündliche, können ein Kaufvertrag sein.

Die Einschaltung eines Anwalts ist demnach nicht völlig unwahrscheinlich, der Verkäufer hat ja alles schriftlich von dir.

Davon ab finde ich schon merkwürdig, dass du dich erst an Ebay vorbei mit dem Verkäufer einigst und dann sagst "will nicht mehr und das ist verboten".

Wie bist du denn drauf!?

[christoph10779]

Hi,also wenn jemand 10 Artikel gleichzeitig verkauft, dann liegt die Vermutung nahe,dass er gewerblich handelt. Dann hast Du ein gesetzliches Widerrufsrecht.Du kannst Dir auch seine Verkäufe aus der nahen Vergangenheit anzeigen lassen,bzw.kannst sie in seinen Bewertungen sehen . Man ist ganz schnell gewerblich,da reichen unter Umständen schon einige verkäufe gleichartiger Artikel aus. Einfach mal googeln,es gibt Unmengen an urteilen zu dem Thema , wann gewerbliches Handeln beginnt. Also, ich würde mir deinen Verkäufer genau anschauen,dann ein paar passende Urteile dazu raussuchen und ihm dann sxhreiben , dass Du widerrufst , ggf, per Einschreiben mit Rückschein . Fristen beachetn wäre noch wichtig. Kannst ihm ja noch fragen,ob sein Finanzamt von seinem gewerblichen Treiben weis ( aber nur für den fall ,dass er eindeutig gewerblich ist )

[jehtdirnixan]

@christoph10779

Sicherlich könnte man durch dies Verkaufsvolumen auf gewerblich schließen:
https://www.ebay.de/sch/m.html?item=293416938740&ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&LH_Complete=1&_ssn=ch...

Meines Wissens nach besteht aber dennoch kein pauschales Widerrufsrecht. Weil eben erstmal als privat verkauft und vom Käufer so auch akzeptiert.
Bedarf es dazu nicht irgendeiner Festlegung als gewerblich?

Hast Du mal ein Beispiel-Urteil zur Hand, wonach ein Gericht einem Käufer bei einem gem. Einstellvolumen als eventuell gewerblich einstufbaren Verkäufer ein Widerrufsrecht zugestanden wurde?
Also auf bloße Vermutung hin, wie auch von Dir benannt?

Selbst wenn:
Dann doch erst auf richterliche Entscheidung hin. Die könnte mithin aber auch anders ausfallen.

Sollte dies das einzige eBay-Konto des Verkäufers sein bzw. das Verkaufsvolumen mittels anderer Konten in Totale nicht so viel anders aussehen,
wäre das mit "gewerblich" noch lange nicht sicher.

https://www.ebay.de/fdbk/feedback_profile/cheatmaster7?filter=feedback_page:All

Ich will ja gar nicht herumdiskutieren, dass eine Privatperson kaum soviele defekte o.ä. Laptops auf Halde haben dürfte.
Aber dass deshalb ein ein pauschales Widerrufsrecht bestünde, möchte ich erstmal bezweifeln.

[christoph10779]

Bin gerade unterwegs, aber werde noch nach Urteilen schauen .Generell ist es so, dass man gar nicht selbst festlegen kann, ob man gewerblich oder privat ist.Wenn beide Parteien uneinig sind, muss ggf.ein Richter entscheiden.Orientieren kann man sich an ergangenen Urteilen .Wenn der Käufer selbst gewerblich ist, dann gibt es kein Widerrufsrecht.Bin jetzt selbst kein Jurist, und wie so oft , steckt der Teufel im Detail.Der Verkäufer hier ist ja recht penetrant, also würde ich doch erstmal ein wenig “zurückschießen“, um zu sehen,ob er das durchhält

[Anonymous]

@jehtdirnixan
@christoph10779

@maxre50

In diesem Rechtsstaat kommt es nicht darauf an, als was sich jemand sieht oder beschreibt, sondern was jemand ist. Jedenfalls wenn es sich um die Frage geht, ob jemand privat oder gewerblich handelt. Allerdings ist es nicht einfach, als Laie zu beurteilen, wo im einzelnen Fall genau die Abgrenzung liegt. Das entscheidet im Klagefall ein Richter. Und die Richter urteilen im Einzelfall aus meiner Sicht sehr kleinlich. Kann man über das Internet in entsprechenden Urteilen nachverfolgen, wenn man sich ein Gefühl für die juristischen Eintscheidungen verschaffen will.

[merkis13]

Das kommt auf den genauen Wortlaut in den Nachrichten an.

Ob hier in den Nachrichten ein rechtsbindlicher Kaufvertrag entstanden ist kann man nur direkt aus den Nachrichten ablesen.

Wenn er dir die Artikel aufgelistet hat mit den Preisen dazu und du diesem explizit zugestimmt hast, ist ein Kaufvertrag zu Stande gekommen.

Inwiefern jetzt der Verkäufer aber wirklich hier rechtliche Schritte eingehen will, ist aber noch ein ganz anderes Thema.(Kann auch nur ein Versuch sein dich unter Druck zu setzen)

Es dürfte für ihn auch schwierig werden, rechtlich gegen dich vorzugehen, wenn er deine Daten nicht kennt.

Dies kann er nur wissen, wenn ein Verkauf über eBay stattgefunden hat.

Wenn ich das richtig gelesen habe, ist das aber für einen Artikel sogar der Fall bei dir.

Schau dir einfach nochmal genau die Mails an und ansonsten würde ich dir empfehlen dir rechtlich Hilfe zu suchen.

[anhill93]

Hallo @maxre50 

Es ehrt dich, dass du korrekt sein und nicht an Ebay vorbei kaufen willst. Aber ob du nun einen Kaufvertrag an der Backe hast oder nicht, dürfte von eurem gesamten Dialog abhängen.

Würdest du mal den Artikel, den er vorzeitig beendet hat, hier verlinken?

[maxre50]

https://www.ebay.de/itm/Grafikkarte-ATI-Power-Cooler-Radeon-HD-4870-X2-1024/293416938740?ssPageName=...

[anhill93]

Danke. Die anderen zehn Artikel scheinen nicht mehr gelistet zu sein. Oder hast du da noch etwas? Um was ging es denn bzw. um welchen Betrag? Waren die alle komplett unbeboten?
Nach meiner Meinung entsteht ein Vertrag hier auf Ebay erst einmal auf Grundlage des BGB. Angebot und Annahme eben. Die AGB von Ebay haben keinen direkten Einfluss auf den Vertragsschluss zwischen einem Käufer und einem Verkäufer. So ein Vertrag entsteht nur auf Basis zweier zueinander passenden Willenserklärungen. Allerdings ist es vielleicht möglich zu argumentieren, dass dein Wille nicht so auszulegen gewesen ist, dass du außerhalb von Ebay kaufen wolltest, du also unter diesen Umständen gar nicht erst gekauft hättest.
Das könntest du darüber belegen, dass du vorschlägst, er stellt die anderen Teile wieder ein und dann nimmst du sie auch. Hängt aber bestimmt auch davon ab, was ihr genau geschrieben habt.
Meinst du denn es lohnt sich, mit einem Anwalt gegen dich vorzugehen? Ist der Betrag so?

[maxre50]

Nein, ich habe auf die anderen weder geboten noch einen Preisvorschlag gesendet. Es geht um einen Betrag von 55 Euro. Genau das wäre das Problem. Der Artikel, auf den ich geboten habe kostet 15 Euro, und wenn ich dem Verkäufer 55 Euro überweise und dieser mir am Ende nur die Grafikkarte schickt, kann ich das Geld auch nicht zurückverlangen, da ich ja hätte nur 15 Euro zahlen müssen.
Verstehen Sie was ich meine?

[cody7888a]

@maxre50

https://www.ebay.de/sch/cheatmaster7/m.html?item=293416938740&ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&LH_Compl...

fällt Dir ja früh auf das Käufe an Ebay vorbei auf der Plattform äußerst ungern gesehen werden - Du also schon einen Gesamtbetrag mit dem VK ausgehandelt - noch eindeutiger kann eine Willenserklärung nicht sein!

Du hast die Daten des Verkäufers und kannst (notfalls) falls einer der Artikel nicht eintreffen sollte gegen ihn vorgehen - also erfülle Deinen Part des Kaufvertrags und bezahle.

Der VK bekommt ggf. sogar Ärger mit Ebay .......

Allein das könnte schon eine entsprechende Nachverfolgung auslösen.....

[anhill93]

@maxre50
Ich verstehe durchaus, dass du befürchtest nur einen Artikel zu bekommen. Aber irgendwie müsst ihr doch auf den Preis gekommen sein. Waren das Sofortkaufangebote oder Auktionen, so wie bei Grafikkarte? Sollte er dann nur die Karte schicken, müsstest du hinter den 40 Euro herlaufen. Darauf hast du vermutlich auch keine Lust. Gab es in dem Dialog zwischen euch etwas, dass ihn vermuten lassen konnte, du wolltest den Verkauf an Ebay vorbei?

[maxre50]

Der Verkäufer hat mir vorgeschlagen, dass ihm die Ebay Gebühren nicht passen und er dann mit dem einen Artikel, wo ich geboten habe, den Kauf anschließt, ich ihm 55 Euro überweise und er dann die anderen Artikel mitversendet, damit er nicht die Ebay Gebühren bezahlen muss.

[anhill93]

Mal Schritt für Schritt. Den einen Artikel hattest du beboten. Daraufhin hat der Verkäufer dich kontaktiert und dir einen Preisvorschlag unter der Hand gemacht (für die Grafikkarte), weil ihm die Provision nicht gefällt?
Und wie seid ihr dann auf die anderen zehn Artikel gekommen? Du hast auf seine Nachricht geantwortet und erwähnt, dass du noch an zehn weiteren Artikeln Interesse hast?

[maxre50]

Ja genau. Der hatte diese zehn Artikel auch zum Verkauf ausgestellt. Ich wollte nur nicht die hohen Versandkosten bezahlen, da in den Versandkosten auch die Ebay Gebühr enthalten war.
Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen auch die Konversation schicken?

[anhill93]

Konversation würde wieder gelöscht werden. Die machen hier einen auf Datenschutz. Der hat bei jedem Artikel 9,50 € als Versandkosten stehen. Wie kommst du darauf, dass der die Ebayprovision darin mit einpreist?
Wenn er glauben konnte, dass du einen Kauf an Ebay vorbei für ALLE Teile wolltest, hast du einen Vertrag über alle Teile. Wenn nicht, dann müsste er dich auf Kaufpreiszahlung verklagen. Problematisch ist jetzt nur der Kauf über den bebotenen Artikel. Wenn du den Artikel willst, wirst du Probleme bekommen, wenn du nur den bezahlst.

[anhill93]

Die Karte ist wieder eingestellt:
https://www.ebay.de/itm/Grafikkarte-ATI-Power-Cooler-Radeon-HD-4870-X2-1024/293429377106?hash=item44...

[2017maha]

@maxre50 - schrieb: Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen auch die Konversation schicken?

1. nicht erlaubt
2. was soll das bringen
3. kläre das doch mit dem Verkäufer
4. oder mit einem Anwalt - nur der kann dich beraten.

[maxre50]

Wenn die Grafikkarte und die anderen Artikel wieder eingestellt, dann erwarte ich doch keine rechtlichen Konsequenzen mehr oder?

[anhill93]

@2017maha
Ich denke, er hofft auf einen Eindruck anderer. Ist an und für sich keine schlechte Idee. Du würdest das vermutlich über eine Nachricht lösen, oder?
Um das klären zu können, will er doch eine Einschätzung. Du willst doch wohl niemanden für den Betrag zum Anwalt schicken?
@maxre50
Die anderen Artikel hat er doch nicht wieder eingestellt oder? Theoretisch kannst du auch jemanden wegen der Differenz verklagen, die sich ergibt, wenn er das alles für weniger als vermeintlich mit dir abgesprochen verkaufen muss.
Ich glaube nicht, dass solche Leuchten einen verklagen. Melden würde ich den auch.

[anhill93]

Wenn er das Teil jetzt an jemand anderen verkauft, könntest du auf die Grafikkarte bestehen. Vielleicht hebt sich dann gegenseitig der Stress auch auf.

[maxre50]

Also ich habe dem Verkäufer mehrere Male geschrieben, jedoch ohne Antwort. Jetzt hat dieser eine Anfrage zum Abbrechen des Kaufs geschickt.
Das Problem ist, wenn ich den Verkäufer melde, dann wird dieser mich auch melden und negativ bewerten.

[cody7888a]

@maxre50

Du als Käufer kannst nicht negativ bewertet werden!

Wenn der VK einen Kaufabbruch eingeleitet hat solltest Du diesen annehmen - sicherheitshalber die Daten der von Dir "gekauften" Artikel notieren - gleichzeitig die Artikelnummern der -wieder-eingestellten Artikel notieren......

ob "etwas" nachkommt weißt Du nicht.....

[2017maha]

1. geht es hier NICHT darum, was ich will
2. will er hier eine Rechtsberatung
3. Kann das doch nicht wirklich jemand einschätzen und soll auch niemand einschätzen.

Und wegen der Differenz verklagen .. für weniger verkaufen MUSS ..? theoretisch vielleicht - aber NICHT praktisch.

ENDE - diskutieren wegen nichts - nein danke

@maxre50
du musst das selbst klären - unterschiedliche Meinungen tragen nicht unbedingt zur Klärung bei.

[anhill93]

Liebe @2017maha

Du kommentierst doch wegen nichts. Du hast doch erst eine "Diskussion" begonnen, indem du versuchst, andere zu bevormunden. Was er will kannst du nicht wissen. Was andere können und wollen, entscheidest nicht du. Ach ja, du scheinst immer dazu zu raten, sich vom Kundenservice anrufen zu lassen. Warum auch immer.
Wieso haben einige Poster hier eigentlich eine Art, als wäre das ihr "Herrschaftsbereich"? Geht's noch?

@maxre50
Ich würde es auch so sehen, wie cody7888a. Abbruch annehmen und solche Leute meiden. Für das Melden eines Verkäufers gab es mal ein Formular. Vielleicht darüber: https://www.ebay.de/help/buying/resolving-issues-sellers/problem-mit-einem-verkufer-melden?id=4022
Ich würde eigentlich nicht der Hüter der Ebaygebühren sein wollen, aber was er da mit dir versucht hat zu veranstalten ist schon nervig.

[maxre50]

Ok. Ich werde eure Ratschläge befolgen und wir alle notwendigen Informationen notieren.
Vielen Dank für die Hilfe.

[jehtdirnixan]

@anhill93

Mal 'ne andere Herangehensweise:

Ein Kaufvertrag kommt durch gegenseitige Annahme zustande.
Solange nur Vorschläge gemacht werden, kann davon keine Rede sein.

@maxre50

Hast Du dem Vorschlag des Verkäufers zugestimmt? Das kann ich hier so nicht genau herauslesen.
Also ein "Ja, ich will", Bitte senden Sie mir Ihre Bankverbindung", "So können wir das machen" oder ganz klassisch und sachlich "Hiermit bestätige ich Ihnen bla bla...".
Eben mittels einer eindeutigen Willenserklärung.

Wenn ja, hast Du tatsächlich einen Kaufvertrag an der Backe.
Egal ob über eBay oder an eBay vorbei.