Paket ersendet - Käufer hat Annahme wegen Beschädigung verweigert

[1a-quality]

Hallo, ich habe privat einen Laptop verkauft und den wegen des höheren Wertes auch freiwillig auf eigenen Kosten bei DHL höher versichert und an den Käufer versendet. Anhand der Sendungsverfolgung konnte ich feststellen, dass dieser die Annahme wegen Beschädigung verweigerte. Der Käufer hat sich jedoch bis jetzt noch nicht bei mir gemeldet.

Meine Frage wäre ob der Käufer das Paket nicht hätte annehmen müssen und eine Schadensmeldung abgeben müssen. Der Gefahrenübergang an den Käufer gemäß §447 BGB ist ja erfolgt. Sicher hätte ich Ihn als AG der DHL unterstützt, aber der Käufer wäre doch jetzt verantwortlich oder ?

Was mache ich jetzt, wenn das Paket beschädigt bei mir zurück kommt ?

[1a-quality]

So, das Paket habe ich nicht zurück erhalten. Die DHL hat eigenständig gehandelt und das Paket wegen geringfügiger Beschädigung der Verpackung selbst neu verpackt und hat es dem Käufer wieder zugesendet, Dieser hat sich nach wie vor nicht weiter geäußert.

[excludio]

Servus @1a-quality

Ich würde DHL mal fragen,
auf welcher Basis sie derart handelten.
Eine Annahmeverweigerung - wenn es denn wirklich eine war - bedeutet eigentlich,
dass das Paket an den Versender zurückgeht.
Alles andere wäre eigentlich auch sinnlos.

Ich meine,
DHL muss sich da ans HGB halten.
Siehe unter anderem die §§ 419, 418 und 446 HGB.

[bazi]

Der Käufer hat alles richtig gemacht.

Ein Paket das äußerlich schon so beschädigt ist, das man vermuten muss das der Inhalt auch beschädigt ist, das nimt niemand mit Gesundem Menschenverstand an.

Gerade bei Privaten Verkäufern wird sehr gerne die Erstattung des Kaufpreises bei Beschädigter Ware auf dem Versandweg verweigert.

Sollte DHL den Schaden ersetzen, bekommt das Geld sowieso der Versender (also DU) erstattet, daher ist es es im ganzen Prozess einfacher, wenn du den schaden selber bei DHL meldest.

Außerdem geht §447 BGB davon aus, das du die Ware richtig verpackt hast, hast du die Ware mangelhaft verpackt, kannst du dich auch nicht mit §447 BGB rausreden und dieser Gefahr will der Käufer natürlich auch entgehen.

Ist das Laptop jetzt beschädigt, kannst du als Auftraggeber bei DHL den Schaden ersetzen lassen und dem Käufer sein Geld erstatten, ist das Laptop nicht beschädigt, kannst du dem Käufer den erneuten Versand in rechnung stellen oder er bekommt das Laptop nicht.

[originalradierung]

"ist das Laptop nicht beschädigt, kannst du dem Käufer den erneuten Versand in rechnung stellen oder er bekommt das Laptop nicht."

Mit der Aussage wäre ich sehr vorsichtig. Der Käufer hat Anspruch auf eine sachgerechte Verpackung. D.h., die muß unbeschädigt sein, bis die Ware in seinem Besitz gelangt ist. Beschädigte Verpackung ist entweder vom Verkäufer oder vom Frachtführer zu klären. Da der VK Vertragspartner des Frachtführers ist, müssen die Beiden eine Einigung finden.Der Käufer ist zunächst mal aussen vor.

[excludio]

Es gibt hier doch nur drei Varianten:
1. Der Käufer hat es sich schlicht anders überlegt und ein Knickchen im Paket als Anlass zu nehmen,
den Kauf irgendwie rückgängig zu machen...die Wirksamkeit dieses Tuns mal außen vor.
2. Das Paket ist äußerlich stark beschädigt,
weil DHL pflichtverletztend ruppig damit umgegangen ist;
dem Käufer war es deshalb zu unsicher,
das Paket anzunehmen,
weil er das Innenleben des Paketes gar nicht kennt.
3. Das Paket ist äußerlich beschädigt,
weil die gesamte Verpackung nicht geeignet war
und an Festigkeit vermissen ließ.

Die dritte Variante bedeutete ein Problem für den Verkäufer,
aber auch er muss bei Unmöglichkeit nicht unbedingt erfüllen.
Hier reden wird doch durchaus von einer Stückschuld.

Die Variante 2 würde bei Defekt am Gerät eventuell auch zur Unmöglichkeit führen.
Das kann der VK dann aber mit dem Beförderer auskaspern.

Bei der ersten Variante ist es doch genauso wie Bazi es schreibt...
natürlich vorbehaltlich der Aktionen von Paypal.

[neues_eu-recht]

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@1a-quality@  schrieb:

Hallo, ich habe privat einen Laptop verkauft und den wegen des höheren Wertes auch freiwillig auf eigenen Kosten bei DHL höher versichert und an den Käufer versendet. Anhand der Sendungsverfolgung konnte ich feststellen, dass dieser die Annahme wegen Beschädigung verweigerte. Der Käufer hat sich jedoch bis jetzt noch nicht bei mir gemeldet.

Meine Frage wäre ob der Käufer das Paket nicht hätte annehmen müssen und eine Schadensmeldung abgeben müssen. Der Gefahrenübergang an den Käufer gemäß §447 BGB ist ja erfolgt. Sicher hätte ich Ihn als AG der DHL unterstützt, aber der Käufer wäre doch jetzt verantwortlich oder ?

Was mache ich jetzt, wenn das Paket beschädigt bei mir zurück kommt ?

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Nö, da hat der Käufer schon ganz richtig gehandelt:
Du als Versender bist der Auftraggeber gegenüber DHL und kannst dort den Schaden geltend machen.

Und wenn das Paket - wie anzunehmen - äußerlich beschädigt ist, dann haftet DHL für den entstandenen Schaden und Du kannst den Laptop entweder reparieren lassen oder ein gleichwertiges Ersatzgerät für den Käufer beschaffen, da Euer Kaufvertrag natürlich nach wie vor besteht.

[1a-quality]

Gemäß eBay steht folgende Aussage dagegen:
"Nach der allgemeinen Regelung des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) trägt grundsätzlich der Käufer das Risiko des Verlusts und der Beschädigung der Ware auf dem Transportweg (§ 447 Abs.1 BGB). Der Versand der Ware geschieht also auf Risiko des Käufers. Wird der Artikel dem Versandunternehmen ordnungsgemäß übergeben und geht der Artikel verloren oder wird beschädigt, kann der Käufer den Kaufpreis nicht ganz oder teilweise zurückverlangen und Sie müssen auch nicht erneut liefern. Bitte beachten Sie, dass Sie die Übergabe an das Transportunternehmen im Zweifelsfall durch entsprechende Belege nachzuweisen haben"

Wenn der Käufer den Artikel nicht annimmt habe ich keine Aussage darüber ob der Artikel od. nur die Verpackung beschädigt ist und bei der Rücksendung kann ja noch mehr passieren wenn das Paket beschädigt ist. Richtig ist, dass ich ihn bei der Schadensabwicklung unterstützen muss, aber die Annahmeverweigerung hätte ohne Feststellung der Mängel. meiner Meinung nach so nicht stattfinden dürfen. Was wäre, wenn nur die Verpackung defekt war. Ich habe schließlich ordentlich verpackt.

[neues_eu-recht]

Hätte, würde, wenn...
Der Käufer hat nun mal Tatsachen geschaffen und niemand konnte ihn zwingen, ein beschädigtes Paket anzunehmen.

Warte ab, bis Du das Paket wieder in Händen hast und dann gehst Du als Auftraggeber zu DHL und lässt den Schaden begutachten, alles weitere wie oben beschrieben.

[excludio]

Servus @1a-quality
Ja, der Käufer trägt das Risiko für Verlust oder Schäden auf dem Versandweg.
Voraussetzung ist aber,
dass der private Versender angemessen verpackt.
DHL - so wie andere Beförderer auch - geben dazu Hinweise.
Z.B. Karton in Karton.

Nun ist es leider so,
dass trotz dieser Regelung im BGB Du ja Vertragsnehmer bei DHL bist
und allein Du einen Anspruch auf Auskünfte bei DHL hast.

Außerdem geht es bei der Beförderung auch um das HGB.
In dem findest Du unter § 438 Abs. 1
"Ist ein Verlust oder eine Beschädigung des Gutes äußerlich erkennbar und zeigt der Empfänger oder der Absender dem Frachtführer Verlust oder Beschädigung nicht spätestens bei Ablieferung des Gutes an, so wird vermutet, daß das Gut vollständig und unbeschädigt abgeliefert worden ist."

https://dejure.org/gesetze/HGB/438.html

Wie Du siehst,
stellt das ein gewisses Dilemma dar.


Ist ordentlich verpackt worden - das behauptest Du ja -
wirst Du das Teil zurückbekommen und hast Ware und Geld.

Da Du aber nur PP als Bezahlmethode anbietest,
der K den Rückversand so hoffentlich auch belegen kann,
kann es gut sein,
dass er das Geld zurückbekommt.
Vielleicht ist es so aber für ihn auch schwieriger.

[jehtdirnixan]

Neben der Reparatur oder einem Ersatzgerät kann natürlich auch der Kaufpreis zurückerstattet werden,

wenn diese vorhergehenden Nacherfüllungspflichten dem Verkäufer nicht zuzumuten bzw. unverhältnismäßig wären.

[originalradierung]

Der Käufer hat einen Laptop mit sicherer Verpackung gekauft und bezahlt. Bei kaputter Verpackung ist die Annahmeverweigerung ok.

Du hast jetzt das Problem, dass Du einen von Deiner Seite nicht erfüllten Kaufvertrag hast und den schleunigst erfüllen mußt. 

[excludio]

Servus @originalradierung
Deine Aussage zur Erfüllung bzw. Nicherfüllung verstehe ich nicht.

[vigo505]

@originalradierung

Hallo -

keine Kartonage ist äußerlich vor Beschädigung beim Transport sicher.
Pappe ist nunmal Pappe. Relevant ist, ob der Inhalt so sicher verpackt wurde,
dass er noch 100% in Ordnung ist.

Der Verkäufer muss nun, wenn er die Sendung mit dem betreffenden Vermerk zurückerhalten hat,
mit dem kompletten Paket - so wie es ist -
zu DHL gehen und es dort auspacken und begutachten lassen.

[jehtdirnixan]

"Schleunigst erfüllen" ist auch nicht angesagt, sondern "angemessen".

Eine Prüfung der Sendung wäre wohl schon noch angezeigt. Das könnte ja auch ein verkappter Kaufrücktritt sein, handelt es sich doch immerhin um ein gebrauchtes Gerät eines privaten Verkäufers.

Sollte der Inhalt der Sendung bei zuvor ungeöffnetem Paket tatsächlich als beschädigt gewertet werden können, kann neben der Reparatur oder einem Ersatzgerät natürlich auch der Kaufpreis zurückerstattet werden,
wenn diese vorhergehenden Nacherfüllungspflichten dem Verkäufer nicht zuzumuten bzw. unverhältnismäßig wären.

Absatz 4)
https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__439.html

Absatz 2)
https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__275.html