Hallo zusammen, jetzt bin ich auch einer der gelackmeierten bei Paypal, weil ich diesen schönen Werbeversprechen geglaubt habe, dass auch der Verkäufer vollständig abgesichert ist.
Dazu geht es noch um imaterielle Güter, sprich Facebook Fanseiten zu einem Verkaufspreis von insgesamt ca. 250€.
Mit dem Verkäuferschutz wird immer geworben, aber dass es Ausnahmen gibt, die die meisten Fälle von Verkäuferschutz zunichte machen, sieht man erst, wenn man sich durch einen riesen Wulst von AGB liest.
Nachdem die Seiten vom eBay Account von, nennen wir ihn Hans Meier, gekauft wurden, kam auch direkt die Paypal Zahlung ebenfalls von Hans Meier´s Paypal Account. Ich schöpfte also 0 Verdacht.
Die Administrationsrechte der Facebook Seiten wurden daraufhin übertragen an einen Menschen, der ein Pseudonym bei Facebook als Namen hat. Auch dies ist nichts ungewöhnliches.
Nach ca. 4 Wochen kam dann die Mitteilung, dass die Zahlung nicht autorisiert war und zurückgebucht wurde.
Ich recherchierte daraufhin schon und fand eine Telefonnummer der Familie Meier im entsprechenden Ort. Die Adresse hatte ich ja von eBay bekommen.Dort bekam ich die Mutter von Hans Meier ans Telefon, die mir sagte, ihr Sohn habe so etwas erwähnt, aber er sei jetzt in Norwegen beruflich...Sie schrieb sich meine Telefonnummer auf und wollte ihm sagen, dass er sich melden solle. Dies tat er aber nie.
Da mein Paypal Kontostand nun im Minus war, wurde mir auch klar, dass ich ein Betrugsopfer geworden bin. Also ging ich zur Polizei und erstattete Anzeige gegen unbekannt. Über den Facebook Account und Recherche auf Grundd er eMail Adresse im Facebook Account ging mir ein 16-jähriger aus Neubrandenburg ins Visier.Wie sich nachher rausstellte, kommt er zwar nun doch aus Bayern, aber ok. Es gibt vermutlich sogar schon einen realen Namen zu diesem jungen Mann und das ganze ist seit einigen Wochen schon bei der Staatsanwaltschaft Kempten.
Nun kommt aber Paypals liebste Anwaltskanzlei ksp und will 320 Euro von mir haben. Paypal habe mich mehrmals angemahnt und nichts sei von meiner Seite aus passiert. Ich habe tatsächlich aber keine einzige Mail oder so von Paypal bekommen.
Ich antwortete den ksp-Anwälten per Fax und wies auf den Sachverhalt hin. Ich erklärte auch, dass es sich um einen Betrug handelte und ich mich selbst demnächst anwaltlich vertreten lassen werde.
Von der Polizei habe ich erfahren, dass der Hans Meier vermutlich wirklich nichts damit zu tun hat. Dieser hatte aber bereits, haltet euch fest, Mitte 2011 Anzeige erstattet, da sein eBay Account, Paypal Account und DHL Packstationsdaten "gehacked" wurden.
Wie zum Teufel kann dann aber jemand Ende März 2012 IMMER noch darauf zugreifen? Das ist doch mehr als nur fahrlässig. Auch dies teilte ich ksp mit und erklärte, dass ich keine Zahlung leisten werde, so lange hier noch ein Strafverfahren läuft.
Interessiert die ksp Anwälte aber einen feuchten Dreck.
Nun werden sie aber frech und ich kriege tatsächlich einen Brief, der nicht nach Baukastenprinzip aufgebaut ist, sondern tatsächlich auf meinen Fall zugeschnitten ist.
Man spricht von einer "Gefahr, die sich realisiert hat, die jedem Kaufgeschäft innewohnt" und dass ich auch ohne Nutzung von Paypal keine endgültige Verfügungsgewalt über den Betrag gehabt hätte.
Es bestehe weiter keine Verpflichtung von paypal, den nicht in ihrem Risikobereich entstandenen Schaden zu tragen.
Ich müsste mich jetzt mit dem Käufer auseinander setzen und nicht Paypal und laut Nutzungsbedingungen sei ich zum Ausgleich verpflichtet.
Dann bezeichnen sie mich noch als Lügner, indem sie sagen, dass es nicht wahr ist, dass ich keine Mails bekommen habe, in denen ich zum Ausgleich aufgefordert werde.
Ist schon hammerhart, was hier passiert.
Ich werde das ganze jedenfalls jetzt dank ARAG Rechtsschutz auch zum Rechtsanwalt geben, der sich dann einmal mit den AGB von Paypal auseinander setzt und die mal ordentlich prüft.
Dass man direkt eine Anwaltskanzlei auf den Hals gehetzt bekommt, obwohl hier ein Betrug gelaufen ist und strafrechtlich von der Polizei ermittelt wird, finde ich echt hart.
Hier wird der ehrliche Verkäufer zum Opfer gemacht und der wahrscheinlich fahrlässig handelnde Paypal Accountinhaber weiter geschützt.
Wenn mein Anwalt raus bekommt, dass tatsächlich bereits Mitte 2011 von diesem Paypal Account unberechtigt Geld transferiert wurde, dann dürfte das wie gesagt sehr sehr fahrlässig sein, seine Passwörter etc. nicht zu ändern.
Aber auch solche Sachen lassen Paypal völlig kalt.
Hat noch jemand weitere Tips für mich?
Wie sind eure Erfahrungen mit Paypal?
Und für die, die noch immer denken, Paypal sei sicher...Vergesst es!!!
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