Wieder einmal ist eine Meldung in den Medien erschienen, bei der der interessierte Leser erfährt, dass ein Renter einen seiner Mitmenschen wegen eines nichtigen Anlasses schwer verletzt oder sogar getötet hat.
Mal hört man von einem 78jährigen, der in Weilersbach zwei Ärzte erschießt, dann sieht man die Meldung über einen 66jährigen Kleingärtner, der 3 Menschen in einer Gartenkolonie erschlägt oder man staunt über den 64jähren "Pulver-Kurt", der illegal Waffen und Sprengstoff gehortet hat.
Da solche Meldungen in den letzten Jahren immer öfter zu lesen sind, frage ich mich, was nur aus den gutmütigen alten Opis meiner Kindheit geworden ist?
Man muss sich wohl von dem Bild des ruhigen, seriösen, grauhaarigen alten Herrn verabschieden.
Grauhaarig sind die alten Herrschaften zwar nach wie vor, allerdings nicht mehr ruhig und seriös.
Nachdem die Generation der 68er-Bewegung nun das Rentenalter erreicht hat, kommt eine ganz andere Form von Senioren zum Vorschein.
Da wird mit den Mitmenschen aus kleinlichen Anlässen heraus Krieg geführt.
So ein Alt-68er im Ruhestand hat nicht selten die Mentalität eines scharf gemachten Pittbulls.
Während ich früher alten Leuten im Bus meinen Sitzplatz angeboten habe oder ihnen die Eingangstür zur Postfiliale / Bank etc. aufgehalten habe, bin ich heute froh, wenn ich unversehen passieren kann.
